Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
an?«
    »Von einem Schiff vor der peruanischen Küste.«
    »Ich traue mich kaum zu fragen, was du da unten treibst.«
    »Ist eine lange Geschichte.«
    »Sind sie das nicht immer?«
    »Du mußt mir einen Gefallen tun.«
    Perlmutter seufzte. »Um welches Schiff geht’s denn diesmal?«
    »Die
Golden Hind

    »Francis Drakes
Golden Hind

    »Genau die.«
    »Sic parvis magna«
, zitierte Perlmutter. »Alles Große fängt klein an. Das war Drakes Motto. Wußtest du das?«
    »Irgendwie muß es mir wohl entgangen sein«, gestand Pitt.
    »Drake kaperte eine spanische Galeone –«
    »Die
Nuestra Señora de la Concepcion«,
unterbrach ihn Perlmutter, »unter dem Kommando von Juan de Anton, die mit einer Ladung Gold- und Silberbarren sowie kostbaren Kunstgegenständen der Inkas von Callao de Lima nach Panama unterwegs war. Soweit ich mich entsinne, war das im März des Jahres 1578.«
    Einen Augenblick lang herrschte am anderen Ende der Leitung Schweigen. »Warum habe ich bloß immer das Gefühl, wenn ich mit dir rede, Julien, daß du mir gerade mein Fahrrad weggenommen hast?«
    »Ich dachte, ich könnte dich mit etwas Fachwissen aufheitern.« Perlmutter lachte. »Was genau möchtest du denn wissen?«
    »Was hat Drake mit der Ladung gemacht, nachdem er die
Concepcion
gekapert hatte?«
    »Der Vorfall ist umfassend dokumentiert. Er ließ die Gold-und Silberbarren, darunter auch eine Unzahl kostbarer Juwelen und Perlen, an Bord der
Golden Hind
schaffen. Eine gewaltige Menge. Sein Schiff war gefährlich überladen, deshalb ließ er bei der Insel Cano, vor der Küste von Ecuador, etliche Tonnen Silber ins Wasser werfen, bevor er seine Reise um die Welt fortsetzte.«
    »Was wurde aus den Inkaschätzen?«
    »Die blieben im Frachtraum der
Concepcion.
Danach stellte Drake ein Prisenkommando zusammen, das sie durch die Magellanstraße und über den Atlantik zurück nach England segeln sollte.«
    »Ist die Galeone jemals angekommen?«
    »Nein«, antwortete Perlmutter nachdenklich. »Sie blieb verschollen und ist vermutlich mit Mann und Maus gesunken.«
    »Mehr als schade.« Pitt klang enttäuscht. »Ich hatte gehofft, jemand hätte vielleicht überlebt.«
    »Du hast mich da auf einen Gedanken gebracht«, besann sich Perlmutter. »Es gibt eine Legende, die sich um das Verschwinden der
Concepcion
webt.«
    »Worum geht es dabei?«
    »Eine abstruse Geschichte, kaum mehr als ein Gerücht.
    Demnach soll die Galeone von einer riesigen Flutwelle erfaßt und weit ins Landesinnere getragen worden sein. Natürlich wurde das niemals bestätigt oder dokumentiert.«
    »Hast du einen Anhaltspunkt, woher das Gerücht stammen könnte?«
    »Zur genauen Bestätigung sind weitere Nachforschungen nötig, aber wenn mein Gedächtnis mich nicht trügt, stammt die Geschichte von einem verrückten Engländer, der, einem Bericht zufolge, von einem Trupp Portugiesen in einem Dorf am Amazonas gefunden wurde. Tut mir leid, aber das ist alles, womit ich dir spontan dienen kann.«
    »Ich wäre dir dankbar, wenn du ein bißchen tiefer schürfen würdest«, sagte Pitt.
    »Ich kann dir die Maße und Tonnage der
Concepcion
nennen, wie viele Segel sie führen konnte und wo und wann sie gebaut wurde. Aber über einen Irren, der durch den Regenwald marschiert, gibt’s in meiner Sammlung keine Unterlagen.«
    »Wenn jemand ein Geheimnis der Meere enträtseln kann, dann du.«
    »Ich habe keine Lust, mich mit einem deiner Rätsel zu befassen, vor allem nicht, nachdem wir den alten Abe Lincoln auf einem Panzerschiff der Konföderierten in der Sahara gefunden haben.«
    »Ich überlaß es ganz dir, Julien.«
    »Panzerschiffe in der Wüste, die Arche Noah auf einem Berg, spanische Galeonen im Dschungel. Warum bleiben Schiffe nicht im Meer, wo sie hingehören?«
    »Deswegen sind du und ich ja so süchtig nach der Jagd auf Schiffswracks«, sagte Pitt fröhlich.
    »Was interessiert dich an dem hier?« fragte Perlmutter argwöhnisch.
    »Ein Jadekästchen mit einer Knotenschnur, die Hinweise auf den Verbleib eines gewaltigen Inkaschatzes geben soll.«
    Perlmutter sann mehrere Sekunden lang über Pitts knappe Antwort nach, dann sagte er schließlich: »Nun, ich nehme an, das ist durchaus ein guter Grund.«
    Hiram Yeager sah aus, als würde er seine schäbigen Habseligkeiten normalerweise in einem Einkaufswagen durch finstere Gassen schieben. Er trug Jeansjacke und -hose, hatte die langen blonden Haare zu einem losen Pferdeschwanz zusammengebunden und versteckte sein jungenhaftes

Weitere Kostenlose Bücher