Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
Hubschrauberlandeplatzes. »Haben Sie Rudi mitgeteilt, daß Al und ich bei den Einheimischen nicht gerade beliebt sind und daß wir keinen Helikopter mehr haben?«
    »Ersteres nein.« Stewart grinste. »Letzteres ja. Die amerikanische Botschaft in Lima kümmert sich gerade um einen Charter-Hubschrauber für euch.«
    »Das ist etwa so sinnvoll, wie in einem französischen Restaurant ein Erdnußbutterbrot zu bestellen.«
    »Wenn Sie sich beschweren wollen, schlage ich vor, Sie wenden sich direkt an Gunn. Er erwartet uns nämlich am Kai von Callao.«
    Pitt kniff die Augen zusammen. »Sandeckers rechte Hand in Washington fliegt über sechseinhalbtausend Kilometer weit, um eine Leichenbergung zu beaufsichtigen? Was steckt dahinter?«
    »Offensichtlich mehr, als man auf den ersten Blick meint«, sagte Stewart. Er drehte sich um und blickte Shannon an.
    »Außerdem hat Gunn eine Nachricht von einem gewissen David Gaskill an Sie durchgegeben. Er meinte, der Name würde Ihnen etwas sagen.«
    Einen Augenblick lang schaute sie nachdenklich auf das Deck.
    »Ja, ich erinnere mich. Er ist Undercover-Agent der US-amerikanischen Zollbehörde und auf den illegalen Handel mit Altertümern spezialisiert.«
    »Gaskill läßt Ihnen ausrichten«, fuhr Stewart fort, »daß er glaubt, er hätte bei einem Privatsammler in Chicago das goldene Leichengewand von Tiapollo aufgespürt.«
    Shannons Herz flatterte mit einem Mal, und ihre Hände umklammerten die Reling so fest, daß ihre Knöchel schneeweiß hervortraten.
    »Gute Nachrichten?« fragte Pitt.
    Sie machte den Mund auf, brachte jedoch keinen Ton heraus.
    Sie wirkte wie vom Donner gerührt.
    Pitt legte ihr fürsorglich den Arm um die Hüfte. »Alles in Ordnung?«
    »Das goldene Leichengewand von Tiapollo«, murmelte sie ehrfürchtig, »verschwand 1922 nach einem dreisten Raub aus dem Museo Naciónal de Antropologia in Sevilla. Ich kenne keinen Archäologen, der nicht auf seine Altersversorgung verzichten würde, wenn er es untersuchen dürfte.«
    »Und was ist daran so besonders?« fragte Stewart.
    »Aufgrund seiner historischen Bedeutung gilt es als der wertvollste Kunstgegenstand, den Südamerika jemals hervorgebracht hat«, trug Shannon wie in Trance vor. »Es handelt sich um eine goldene Hülle, mit der die Mumie eines großen Chachapoya-Generals namens Naymlap vom Kopf bis zu den Zehenspitzen bedeckt war. Im Jahre 1547 entdeckten spanische Eroberer in Tiapollo, einer Stadt hoch in den Bergen, Naymlaps Grab. Das Ereignis wurde damals in zwei Dokumenten festgehalten, aber heute weiß man nicht mehr, wo genau Tiapollo liegt. Ich habe nur zwei alte Schwarzweißaufnahmen des Gewandes gesehen, aber schon daran konnte man erkennen, wie atemberaubend kunstvoll das Metall ziseliert war. Die Ikonographie, die traditionellen Bilder und die Formgebung sind ungemein verschwenderisch und hochentwickelt und berichten in Bilderschrift von einem legendären Ereignis.«
    »Bilderschrift wie bei den ägyptischen Hieroglyphen?« fragte Pitt.
    »Sehr ähnlich.«
    »Das, was wir heute als Comicstrip bezeichnen würden«, mischte sich Giordino ein, der ebenfalls an Deck kam.
    Shannon lachte. »Nur ohne Sprechblasen. Die Bilder wurden nie ganz entschlüsselt. Vieles ist unklar, aber anscheinend verweisen sie auf eine Seereise an einen weit jenseits des Aztekenreiches gelegenen Ort.«
    »Zu welchem Zweck?« fragte Stewart.
    »Um einen riesigen königlichen Schatz zu verstecken, der einem gewissen Huascar gehörte, einem Inkaherrscher, der in der Schlacht gefangengenommen und von seinem Bruder Atahualpa ermordet wurde, der wiederum von dem spanischen Eroberer Francisco Pizarro hingerichtet wurde. Huascar besaß eine heilige goldene Kette, die zweihundertvierzehn Meter lang gewesen sein soll. In einem Bericht der Inka an die Spanier hieß es, daß zweihundert Männer sie kaum tragen konnten.«
    »Wenn jeder Mann, grob geschätzt, sechzig Prozent seines Körpergewichts tragen kann«, rechnete Giordino vor, »dann waren das über neuntausend Kilogramm Gold. Multipliziert mit zweiunddreißig…«
    »Sind das zweihundertachtundachtzigtausend Feinunzen Gold«, half Pitt aus, als Giordino vor lauter Staunen nicht mehr weiterrechnen konnte. »O mein Gott. Beim heutigen Goldpreis wären das weit über hundert Millionen Dollar.«
    »Das kann nicht stimmen«, wandte Stewart ein.
    »Rechnen Sie’s doch nach«, murmelte Giordino, der noch immer ganz benommen war.
    Stewart tat wie geheißen, und sein Gesicht wurde

Weitere Kostenlose Bücher