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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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zusammen mit einer ganzen Ladung kostbarer Kunstgegenstände und einem großen Gold- und Silberschatz auf einer Galeone nach Panama unterwegs war, fiel es dem englischen Seeräuber Sir Francis Drake in die Hände.«
    Pitt drehte sich um und schaute sie erstaunt an. »Die Schatzkarte der Chachapoyas landete in England?«
    Shannon zuckte resigniert mit den Schultern. »Das Jadekästchen wurde nie erwähnt, als Drake nach seiner langen Reise um die Welt nach England zurückkehrte. Aber seit dieser Zeit ist die Knotenschnur unter dem Namen Drake-
Quipu
bekannt, doch sie ist nie wieder aufgetaucht.«
    »Eine verdammt gute Geschichte«, murmelte Pitt. Verträumt blickte er aufs Meer, als gäbe es hinter dem Horizont etwas zu sehen. »Aber das Beste kommt erst noch.«
    Shannon und Stewart starrten ihn an. Pitt wandte die Augen zum Himmel, wo eine Möwe über dem Schiff kreiste und dann in Richtung Land davonflog. Sein Blick war entschlossen, sein Mund zu einem schiefen Lächeln verzogen, als er sie wieder anschaute.
    »Was wollen Sie damit sagen?« fragte Shannon nach kurzem Zögern.
    »Daß ich vorhabe, das Jadekästchen zu suchen.«
    »Sie wollen uns wohl veräppeln.« Stewart lachte.
    »Nicht im geringsten.« Pitts kantiges Gesicht wirkte ganz und gar nicht mehr verträumt.
    Shannon war einen Augenblick lang verdutzt. Nachdem er sich zuvor so spöttisch und ungläubig gegeben hatte, traf sie die plötzliche Begeisterung völlig unerwartet. »Sie klingen, als würden Sie gerade den Verstand verlieren Pitt legte den Kopf zurück und lachte lauthals los. »Das ist doch das Schöne am Wahnsinn. Man sieht Dinge, die kein anderer sehen kann.«
12
    St. Julien Perlmutter war ein Schlemmer und Bonvivant der alten Schule. Er mochte erlesene Speisen und Getränke, erging sich in geselligen Gelagen und besaß eine unglaubliche Sammlung von Rezepten der berühmtesten Küchenchefs der Welt und einen Keller mit über viertausend Flaschen edler Weine. Doch für den Ruf eines hochgeschätzten Gastgebers, der gerne zu Feinschmeckerdiners in elegante Restaurants bat, bezahlte er einen hohen Preis. St. Julien Perlmutter wog annähernd 181 Kilogramm (400 amerikanische Pfund). Er verachtete jede Form von körperlicher Ertüchtigung oder Diät, und sein sehnlichster Wunsch war es, eines Tages nach einem üppigen Mahl, während er gerade einen hundertjährigen Cognac genoß, ins Jenseits abberufen zu werden.
    Neben dem Essen galt seine zweite große Leidenschaft Schiffen und alten Schiffswracks. Im Lauf der Jahre hatte er die nach Ansicht von Experten umfangreichste Sammlung von Literatur und Berichten über historische Schiffe zusammengetragen, die es auf der Welt gab.
    In den Seefahrtsmuseen auf dem ganzen Globus harrte man bereits des Tages, da seine Maßlosigkeit ihn umbringen würde.
    Dann würden sie sich wie die Geier auf seine Sammlung stürzen, um sie der eigenen Bibliothek einzuverleiben.
    Es gab einen Grund dafür, weshalb Perlmutter stets in Restaurants einlud, anstatt seine Gäste in sein geräumiges Herrenhaus in Georgetown, einem Außenbezirk der amerikanischen Hauptstadt, zu bitten. Eine gewaltige Masse von Büchern stapelte sich auf dem Fußboden, in überbordenden Regalen und in allen Ecken und Winkeln seiner Schlaf-, Wohn-und Speiseräume, ja sogar in den Küchenschränken. Kopfhoch türmten sie sich neben der Kommode in seinem Badezimmer, und selbst sein riesiges Wasserbett war damit übersät.
    Erfahrene Archivare hätten ein ganzes Jahr gebraucht, um die Tausende von Büchern in dem Herrenhaus zu ordnen und zu katalogisieren. Nicht so Perlmutter. Er wußte genau, wo jedes Werk zu finden war, und konnte es binnen weniger Sekunden hervorholen.
    Er stand gerade in seiner üblichen Alltagskleidung, einem violetten Pyjama unter einem rotgold gemusterten türkischen Hausmantel, vor einem aus der Eignerkabine der
Lusitania
geborgenen Spiegel und stutzte sich den stattlichen grauen Bart, als sein Telefon losbimmelte wie eine Schiffsglocke.
    »St. Julien Perlmutter. Teilen Sie bitte kurz und bündig Ihr Anliegen mit.«
    »Hallo, du altes Wrack.«
    »Dirk!« polterte er los, als er die Stimme erkannte, und die blauen Augen in seinem runden, rötlichen Gesicht leuchteten auf. »Wo ist das Rezept für die gerösteten Krabben mit Aprikosen, das du mir versprochen hast?«
    »In einem Umschlag auf meinem Schreibtisch. Ich habe vergessen, es dir zu schicken, bevor ich außer La ndes mußte. Ich bitte um Vergebung.«
    »Von wo aus rufst du

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