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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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als wir ihm seine Geheimnisse entlocken wollten. Ich kann nicht einfach glauben, daß sich da unten keine Lagerstätte mit wertvollen Altertümern befinden soll.«
    Pitt ergriff die Leine, die hinab zum Wasser führte, und hielt sie locker in der Hand. »Hier kommt der Beweis. Ziehen Sie an der Leine, und ich garantiere Ihnen, daß Sie Ihre Meinung ändern.«
    »Sie haben das andere Ende festgemacht?« drängte sie.
    »Woran?«
    »An einem Haufen Knochen, die als spanischer Konquistador verkleidet wurden.«
    »Sie sind unglaublich«, sagte sie hilflos.
    Es war lange her, daß eine Frau ihn so angeblickt hatte.
    »Halten Sie mich etwa für bekloppt? Glauben Sie vielleicht, mir macht das Spaß? Verdammt noch mal, ich habe was Besseres zu tun, als hier weiter rumzustehen und Ihren Retter zu spielen.
    Okay, viel Spaß dabei, wenn Sie unbedingt draufgehen und in tausend Einzelteilen begraben werden wollen.«
    Ihre Miene verriet, daß sie allmählich unsicher wurde. »Ich verstehe Sie nicht recht.«
    »Vielleicht hilft Ihnen ein kleiner Anschauungsunterricht weiter.« Vorsichtig zog Pitt die Leine straff. Dann riß er einmal heftig daran.
    Einen Augenblick lang tat sich gar nichts. Dann ertönte ein Grollen vom Grund der Doline und wurde immer lauter, bis die Kalksteinwände unter der Wucht der Explosion erbebten. Als wäre eine gewaltige Wasserbombe detoniert, stieg eine Säule aus weißem Schaum und grünem Schleim aus dem Wasserloch und bespritzte jeden, der sich im Umkreis von 20 Metern (66 Fuß) um die Doline befand. Der Explosionsdonner rollte über den Dschungel hinweg, als die Wassermassen in das Loch zurückfielen, so daß nur mehr ein dichter Dunst in der Luft hing, der vorübergehend die Sonne verdunkelte.
16
    Shannon war klatschnaß und starrte hinab in ihren geliebten Opferbrunnen, als könnte sie sich nicht entscheiden, ob ihr schlecht werden sollte oder nicht. Auch die anderen waren vor Schreck wie erstarrt und standen wie die Ölgötzen um die Doline herum. Nur Pitt sah aus, als hätte er gerade einem alltäglichen Ereignis beigewohnt.
    Shannon gewann allmählich die Fassung wieder, und ein verstehender Blick trat in ihre Augen. »Woher, in Gottes Namen, haben Sie gewußt…?«
    »Daß da eine Bombe versteckt war?« beendete Pitt ihren Satz.
    »Das war keine große Kunst. Derjenige, der gut und gerne fünfundvierzig Kilo Sprengstoff unter dem Skelett versteckt hat, beging zwei schwere Fehler. Erstens: Warum räumt jemand sämtliche alte Gegenstände raus, läßt aber ausgerechnet den zurück, der einem sofort ins Auge fällt? Und zweitens konnten die Knoche n des angeblichen Spaniers nicht älter als fünfzig Jahre sein, und der Panzer war nicht verrostet genug, um seit über vier Jahrhunderten im Wasser zu liegen.«
    »Und wer könnte so was getan haben?« fragte Rodgers benommen.
    »Derselbe Man, der Doc Miller ermordet hat«, antwortete Pitt.
    »Der Doppelgänger?«
    »Wahrscheinlich eher Amaru. Der Mann, der Millers Platz eingenommen hat, wollte nicht, daß ihm die peruanischen Behörden auf die Schliche kommen und Ermittlungen anstellen, jedenfalls nicht, bevor er die Stadt der Toten ausgeräumt hatte.
    Die
Solpemachaco
hatte die Kunstwerke lange vor Ihrem Eintreffen aus dem Opferbrunnen geraubt. Deswegen hat der Doppelgänger ja um Hilfe gerufen, als Sie und Shannon in dem Wasserloch verschwanden. All das gehörte zu dem Plan, Ihren Tod als Unfall hinzustellen.
    Obwohl er sich ziemlich sicher war, daß Sie von der Unterwasserströmung in die Seitengrotte gesogen werden würden, noch bevor Sie den Boden absuchen und feststellen könnten, daß sämtliche Artefakte entfernt worden waren, ging er kein Risiko ein. Folglich legte er den falschen Konquistador als Köder aus und hoffte, daß Sie in Stücke gerissen werden würden, falls die Strömung Sie nicht fortreißen sollte.«
    Shannon wirkte bedrückt und enttäuscht. »Dann sind also sämtliche Altertümer aus dem heiligen Brunnen verschwunden?«
    »Vielleicht heitert es Sie ja ein bißchen auf, daß sie nicht zerstört, sondern nur weggeschafft wurden«, sagte Pitt.
    »Sie werden wiederauftauchen«, sagte Giordino tröstend. »Sie können ja nicht für immer in der Sammlung irgendeines reichen Mackers verschwinden.«
    »Sie verstehen nicht, worum es uns Archäologen eigentlich geht«, sagte Shannon trübsinnig. »Kein Gelehrter kann irgendwelche Funde studieren, klassifizieren und ihre Herkunft feststellen, wenn er nicht ihre genaue ursprüngliche

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