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Inkarnation ungesetzlich

Inkarnation ungesetzlich

Titel: Inkarnation ungesetzlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Mil­lio­nen Ki­lo­me­ter. Feu­er­leit­zen­tra­le – klar bei Sal­ven­takt Grün­sek­tor. Ge­ben Sie mir Ih­re Tas­ter­da­ten auf mei­ne Haupt­kon­trol­len. Ziel ist das über­höht flie­gen­de Su­per­schlacht­schiff der POR­CU­PA-Klas­se. Auf­pas­sen, daß Ih­re über­licht­schnel­len Su­cher auf kei­nen Fall das Spit­zen­schiff ein­pei­len. Es ist we­sent­lich neu­er als die Si­che­rungs­ein­heit. Au­ßer­dem ist an­zu­neh­men, daß sich der Kom­man­deur auf dem mo­d­erns­ten Schiff be­fin­det. Den brau­che ich noch. Aus­füh­rung.«
    Der Ja­pa­ner starr­te mich an, dreh­te sich dann um und ging wort­los da­von. Al­li­son sprach eben­falls kein Wort, aber die­ser Zu­stand hielt nicht lan­ge an.
    Als un­se­re Trieb­wer­ke wie­der auf­brüll­ten und die Leucht­kas­ka­den der Farb­kon­trol­len hek­tisch auf­fla­cker­ten, gab er über BzB durch:
    »Wir ha­ben drei Raum­er der POR­CU­PA-Klas­se iden­ti­fi­ziert, elf Vier­hun­dert­me­ter-Schif­fe der MARS­HU-Klas­se und zwei­und­drei­ßig Schwe­re Kreu­zer der KAS­HAT-Klas­se. Muß es un­be­dingt ein Su­per­schlacht­schiff sein? Ein Neun­hun­dert­me­ter-Gi­gant?«
    »Ent­we­der oder! Ich ma­che kei­ne Halb­hei­ten mehr.«
    »Okay, das woll­te ich wis­sen. Un­se­re Ge­schüt­ze sind of­fen­sicht­lich von neu­ar­ti­ger Kon­struk­ti­on. Sie wa­ren das Mars­wun­der der letz­ten vier Kriegs­wo­chen. Es kann klap­pen! Aber wenn Sie den Rie­sen­kas­ten nur be­läs­ti­gen, an­statt ihn we­nigs­tens zu be­schä­di­gen, dann spre­chen Sie ein Ge­bet!«
     
     
8.
     
    »… Wahn­sinns­un­ter­neh­men«, reg­te sich der Zwerg auf. Sei­ne Te­le­pa­thie­sen­dung kam über­laut durch. Die »1418« hat­te sich un­se­rem Ma­nö­ver an­ge­schlos­sen.
    »Großer, sie wer­den uns aus dem All bla­sen wie Stäub­chen. Wer kann schon sa­gen, wie die neu­en Ka­no­nen ar­bei­ten? Zehn Mil­lio­nen Ki­lo­me­ter Di­stanz zu über­brücken – und das noch mit ei­nem wir­kungs­vol­len Schuß – ist völ­li­ger Irr­sinn. Laß es sein. Ich ha­be noch ein klei­nes Täu­schungs­ma­nö­ver vor. War­te es ab. Viel­leicht ge­lingt es.«
    Ich ant­wor­te­te nicht mehr. Han­ni­bal hat­te recht; je­der­mann hat­te auf sei­ne Wei­se recht!
    Die Ent­fer­nung war et­wa acht­und­zwan­zig­mal grö­ßer als die Di­stanz zwi­schen Er­de und Mond. Es war aber zu spät, jetzt noch an­de­re Maß­nah­men er­grei­fen zu wol­len.
    Die SAG­HON war wie­der zu ei­nem stäh­ler­nen Un­ge­heu­er ge­wor­den. Wir glaub­ten, ih­re Flan­ken vi­brie­ren zu se­hen.
    »Or­tung an HC-9: Geg­ner macht ge­fechts­klar, baut Schutz­schir­me auf. Der Pulk be­hält aber sei­ne keil­för­mi­ge Ein­flug­for­ma­ti­on bei.«
    Ich sah die Schif­fe über­deut­lich auf den Bild­schir­men der Kup­pel­ga­le­rie. Klei­ne­re Schir­me zeich­ne­ten je­des Schiff ein­zeln auf. Ver­grö­ße­rungs­schal­tun­gen konn­ten be­lie­big her­ge­stellt wer­den.
    Warum plötz­lich Lärmpfei­fen zu schril­len be­gan­nen, wuß­te ich nicht. Je­den­falls mach­te die Haupt­po­sitro­nik die Schot­te dicht. Ein in­fer­na­li­sches Auf­brül­len be­wies, daß die Groß­re­ak­to­ren der vier Kraft­wer­ke auf Not­leis­tung hoch­ge­fah­ren wur­den. Die Zen­tral­e­po­sitro­nik hat­te un­se­re An­griffs­ab­sich­ten er­kannt. Sie lei­te­te al­le Vor­gän­ge ein, die se­kun­där not­wen­dig wa­ren; dar­un­ter in ers­ter Li­nie die Ver­tei­di­gungs­be­reit­schaft.
    Auf mei­nen Kon­troll­schir­men er­schie­nen die Ab­bil­dun­gen un­se­rer Ge­schütz­tür­me. Sie wa­ren längst aus­ge­fah­ren wor­den. Aus ih­ren vor­de­ren Schirm­fel­dern rag­ten ei­gen­tüm­li­che Kon­struk­tio­nen her­aus. Das wa­ren die Mün­dun­gen je­ner Ka­no­nen, die wir nun ein­set­zen woll­ten – ein­set­zen muß­ten! Mir wur­de Angst vor der ei­ge­nen Cou­ra­ge. Was, um Him­mels wil­len, wür­de ge­sche­hen? Hat­ten die Mar­sia­ner selbst schon ge­nau ge­wußt, wie ih­re letz­ten Ge­heim­waf­fen über­haupt funk­tio­nier­ten? In den von uns ge­fun­de­nen Be­rich­ten über die letz­ten Kriegs­ta­ge war nir­gends ei­ne Be­mer­kung über den Ein­satz der

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