Inkarnation ungesetzlich
soghmolischen Besatzungen greifen nicht an.«
»Man könnte wahnsinnig werden«, hörte ich Allison sagen. »Kenji, strengen Sie Ihren Verstand an. Wo liegt hier die Lösung? Wozu sind Sie eigentlich Elektroniker und Programmlogist?«
Der japanische Wissenschaftler schwieg. Sein Gesichtsausdruck verriet mir alles. Auch er wußte keinen Rat mehr.
Hannibal meldete sich auf Psi-Ebene. Er war mit der »1418« näher herangekommen. Der Kreuzer stand nur knapp tausend Kilometer hinter uns.
Major Alf R. Zengert, der neue Kommandant und Erste Kosmonaut des Schiffes, machte seine Sache gut. Er und die fünfunddreißigköpfige Besatzung hatten sich auf Grund der vorangegangenen Ausbildungsflüge schnell mit dem kleinen Schiff vertraut machen können. Allerdings war die »1418« auch wesentlich leichter zu beherrschen als unser KASHAT-Riese.
»Großer – hörst du mich? Wir stehen anscheinend etwas günstiger zum Hyperdimstrahl der Soghmoler. NEWTONS Aussage stimmt. Unsere Besucher rufen ständig die marsianischen Verteidigungsbasen an. Sie wissen also genau, daß sie nicht ohne weiteres ins Sonnensystem einfliegen können. Wir haben die Kodezeichen überprüft. Sie stimmen mit jenen Texten überein, die auch von den Kommandanten der drei Erkundungsschiffe benutzt wurden. Das weiß man an Bord des Verbandsflaggschiffs, oder Cesst-Muhrn würde nicht ständig auf dem Erkennungsprogramm herumreiten. Habt ihr Steamers auf den Bildschirmen?«
»Ja, aber ich messe der Sendung keine große Bedeutung bei.«
»Das würde ich nicht sagen. Steamers setzt den Soghmolern erheblich zu. Sie kennen bereits das gesamte Programm, das wir Anfang November an die Basis NOOV durchgegeben haben. Reling will wissen, wann du dich endlich persönlich mit dem soghmolischen Verbandschef in Verbindung setzt. Der schwankt schon seelisch – behauptet Reling. Unter Umständen dreht Cesst-Muhrn bei deinem Anblick ab und fliegt nach Hause.«
»Das halte ich für eine Utopie! Steamers spricht von Flotten, Machtentfaltung und sonstigen Dingen – und wir bieten dem Gegner zwei Raumschiffe an. Hältst du den Soghmoler für geistig unterentwickelt? Was wir brauchen, ist eine Untermauerung unserer Angaben. Es genügt mir völlig, wenn die Marsroboter achtzig bis hundert Kampfschiffe starten lassen. Diese Demonstration überzeugt, sonst aber nichts. Ende.«
Ich blockte mich ab. NEWTONS Symbol war auf dem Mikrobildschirm meines Kodators erloschen. Er hatte die Verbindung unterbrochen.
Ich versuchte nochmals, den Venuskommandeur direkt zu erreichen. Er meldete sich nicht.
Dr. Kenji Nishimura stand vor den untersten Stufen der Mittelpunktsempore und schaute zu mir herauf.
»Denken Sie auch noch an Ihre bewährte Roboterpsychologie?« rief er mich an. »Könnte es Parallelen zu Ihrem Vorgehen auf der Venus geben? Das ist unsere letzte Chance! Die Soghmoler schwanken offensichtlich, denn Steamers’ Sendung ist über aus beeindruckend. Uns fehlt jedoch das Beweisstück; eine De monstration der Macht. Was können Sie tun?«
Ich überlegte nicht mehr lange. Nishimura hatte genau das ausgedrückt, was mir schon seit einer Stunde durch den Kopf ging. Das Verhalten des soghmolischen Kommandeurs bewies wieder einmal in erschreckendem Umfang, welche Bedeutung der Begriff »Macht« hat.
Wenn man sie nicht besitzt, nützen alle schönen Reden und Erinnerungen an moralische Verpflichtungen überhaupt nichts. Sie werden höflich zur Kenntnis genommen und anschließend umgangen. Ich verlor die Geduld.
»Konnat an alle, Alpha-Zustand wird akut. Oberst Petronko – Fahrt aufnehmen. Ziele einpeilen, aufschließen bis auf zehn
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