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Inkarnationen 01 - Reiter auf dem schwarzen Pferd - V3

Titel: Inkarnationen 01 - Reiter auf dem schwarzen Pferd - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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große Belastung
für Gespenster dar.
Der Wagen fuhr vorbei und bespritzte Zane mit dünnflüssigem Schlamm.
Die Dunkelheit kehrte zurück, doch Molly Malone blieb verschwunden. Gespenster waren unstete
Wesen, die viel umherzogen, und wahrscheinlich hatte der plötzliche Lichtschock ihr die Lust
darauf genommen, es heute nacht noch einmal in dieser Gegend zu riskieren. Zane, der sich im
Stich gelassen vorkam, machte sich wieder auf den Heimweg.
An seiner Tür hing ein Räumungsbescheid. Er hatte seine Miete nicht bezahlt, und der Hausbesitzer
hatte entsprechende Schritte eingeleitet: Es handelte sich nicht um eine Aussperrung, da der
Hausbesitzer ein halbwegs anständiges Exemplar seiner Gattung war. Zane hatte vierundzwanzig
Stunden Zeit, um auszuziehen.
Nun, darum würde sich der Reichtumsstein schon kümmern.
Er würde schon bald genügend Geld herbeischaffen, um die ausstehende Miete zu begleichen, von da
ab würde es dann weitergehen. Er holte den Stein hervor.
Der Stern kam im künstlichen Licht nicht so recht zur Geltung, aber er konnte ihn immerhin
ausmachen.
»Finde!« befahl er dem Stein und konzentrierte sich im Geist auf überquellende Schatztruhen
voller Goldmünzen.
Der Stern löste sich von dem Stein und schwebte in die Höhe - wie der dahintreibende Geist einer
Arachnide. Er bewegte sich auf den brüchigen Schrank zu, der an der Wand stand, und quetschte
sich dahinter.
Zane packte das schwere Möbel und zerrte es unter protestierendem Geknarre von der Wand fort. Der
Stern senkte sich auf den Boden. Zane streckte einen Arm in die Lücke zwischen Schrank und Wand
und griff nach dem Stern worauf sein suchender Zeigefinger auf eine kalte Münze stieß.
Er schnippte sie unbeholfen über den Boden auf sich zu.
Es war ein abgenutzter Fünfer. Nicht schlecht, der magische Stein arbeitete so wie vorgesehen.
Der Fünfer hatte sich am nächsten befunden, also hatte er ihn aufgespürt.
Der Stern kehrte zu dem Reichtumsstein zurück.
»Finde!« befahl Zane und stellte sich einen Banktresor vor, der vor Silber beinahe platzte.
Der Stern erhob sich etwas langsamer als zuvor, als hätte ihn der erste Versuch ziemlich
angestrengt. Er trieb träge durch den Raum und senkte sich dann auf eine Ritze im Fußboden.
Dort befand sich, quer eingeklemmt, ein Zehner. Zane puhlte ihn mit Hilfe eines Küchenmessers
hervor. Das Ding war schmutzverkrustet; es mußte schon seit Jahren dort gelegen haben. Der Stern
blieb so lange schweben, bis er die Münze tatsächlich in seinen Händen hielt, dann fuhr er mit
einem Ruck zurück zu seinem Heimatstein.
Das bedeutete, daß er es sich nicht erlauben konnte, die Arbeit aufzugeben; der Reichtumsstein
ließ sich erst dann wieder aktivieren, wenn man seine letzte Meldung honoriert hatte. Das könnte
möglicherweise noch sehr lästig werden, wenn er nämlich beispielsweise eine phantastische
vergessene Schatztruhe entdecken sollte, die einige Fuß unter einem Dutzend kleinerer Münzen
vergraben lag, doch damit würde er schon leben können.
Er versuchte es erneut.
»Finde! Aber diesmal etwas Besseres, zum Beispiel eine Golddoublone oder eine unglaublich seltene
und wertvolle Münze. Genug mit diesem Kleinkram!«
Der Stern hob sich schleppend von dem Stein hoch und schwebte auf die Tür des Apartments zu. Es
bestand kein Zweifel mehr: Mit jedem Einsatz verlor er an Energie.
Wahrscheinlich benötigte er eine gewisse Zeit, um seine Magie wieder aufzuladen, vielleicht
mehrere Stunden oder einen ganzen Tag. Auch das war lästig - doch andererseits brauchte er ja
auch nur einen einzigen richtigen Schatz zu finden. Das wäre schon eine Woche mühseliger Suche
wert. Danach könnte der Stein sich so lange ausruhen, wie es sein mußte.
Der Stern schwebte an der Tür empor und zögerte.
Zane öffnete sie und ließ ihn hinaus. Wenigstens schoß dieser sechsbeinige Lichtkäfer nicht außer
Sicht davon! Doch der Zauber schien wirklich zu wenig Kraft zu besitzen. Inzwischen war er schon
zwanzig Minuten bei der Sache, und alles, was er aufzuweisen hatte, waren fünfzehn Cent. Und der
Penny, den er im Laden gefunden hatte. Das würde seine überfällige Mietschuld nicht einmal
ankratzen.
Der Stern sank im Flur auf den Boden.
Dort, im festgestampften Schmutz, befand sich ein angestoßener, abgenutzter Penny. Zane hob ihn
auf, und der Stern wand sich müde seinen Weg zurück zu dem Stein, den er in der Hand hielt. Welch
ein Vermögen!
Zane kehrte in seine Wohnung zurück und

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