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Inkarnationen 01 - Reiter auf dem schwarzen Pferd - V3

Titel: Inkarnationen 01 - Reiter auf dem schwarzen Pferd - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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gehorchen, doch seine größeren Armmuskeln taten es. Zane riß
die Pistole herum. Die Mündung richtete sich im selben Augenblick auf den Kopf des Todes, als der
Abzug nachgab. Die Pistole schien zu explodieren und ruckte gegen seine Hand. Das Geschoß traf
den Kopf des Todes mitten im Gesicht.
Ein Loch öffnete sich. Blut strömte hervor. Der Tod fiel mit dumpfem Geräusch zu Boden.
Zane stand entsetzt da.
Er hatte soeben den Tod getötet!
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2. Kapitel
Hausbesuche
    Die Tür wurde wieder geöffnet.
Diesmal trat eine Frau mittleren Alters ein. Zane hatte sie noch nie gesehen. Anerkennend
musterte sie die gestürzte Gestalt. »Ausgezeichnet«, murmelte sie.
Zane riß seinen entsetzten Blick vom Boden los und sah sie an. »Ich habe den Tod getötet!« rief
er.
»Das haben Sie tatsächlich. Sie werden nun sein Amt übernehmen.«
»Ich werde... was?« Zane hatte Schwierigkeiten, sein geistiges Gleichgewicht
aufrechtzuhalten.
»Sie sind jetzt der neue Tod«, erklärte sie geduldig. »So geht das: Wer den Tod tötet, wird
selbst zum Tod.«
»Die Strafe...«, sagte Zane, der versuchte, der Sache irgendeinen Sinn abzugewinnen.
»Ganz und gar nicht. Das hier ist kein Mord im üblichen Sinn. Schließlich hieß es nur, er oder
Sie. Notwehr. Aber nun sind Sie verpflichtet, seinen Platz einzunehmen und Ihre Aufgabe so gut zu
erledigen, wie es Ihnen nur möglich ist.«
»Aber ich weiß doch überhaupt nicht, wie...«
»Das lernen Sie schon, während Sie den Job ausüben. Sie werden von bestimmten Zaubern
unterstützt, damit Ihre Rolle perfekter wird und Sie stabilisiert werden, aber die eigentliche
Motivation muß schon von Ihnen selbst kommen.« Sie beugte sich vor, um dem Tod den schwarzen
Umhang abzustreifen.
»Bitte, helfen Sie mir mal. Wir haben nicht allzuviel Zeit und wollen doch nicht, daß die Uniform
mit Blut befleckt wird.«
»Wer sind Sie?« verlangte Zane zu wissen und bekam sich selbst halbwegs wieder in den Griff,
trotz der überwältigenden Unwirklichkeit der ganzen Szene.
»Im Augenblick bin ich Lachesis. Sie sehen ja, daß ich eine Frau mittleren Alters ohne allzuviel
Sex-Appeal bin.« Sie hatte durchaus recht: Ihr Gesicht wies die Linien solider Reife auf, und ihr
Haar war zu einem schmucklosen straffen Knoten gebunden. Sie hatte ein nicht eben geringes
Übergewicht, bewegte sich aber durchaus geschmeidig. »Ich bestimme die Länge der Fäden. Nun heben
Sie mal seinen Leib hoch, ich will den Umhang nicht zerreißen.«
Angewidert legte Zane Hand an den Leichnam des Todes und hob ihn an. »Wer ist Lachesis? Was für
Fäden? Was tun Sie hier?«
Sie seufzte, während sie sich damit abmühte, den Umhang von dem Leichnam abzustreifen. »Ich
schätze, Sie haben vielleicht doch ein paar kleinere Erklärungen verdient. Also gut. Sie arbeiten
weiter, und ich erzähle Ihnen etwas von dem, was Sie wissen müssen. Natürlich nicht alles, denn
manche Geheimnisse bleiben allein mir vorbehalten, so wie einige andere, wie Sie noch
herausfinden werden, Ihnen vorbehalten sind. Lachesis ist der mittlere Aspekt des Schicksals.
Sie...«
»Des Schicksals?«
»Sehr viel werden Sie kaum erfahren, wenn Sie darauf bestehen, mich ständig zu unterbrechen«,
sagte sie mit einiger Schärfe.
»Entschuldigung«, murmelte Zane. Das fühlte sich alles ziemlich unwirklich an!
»Und jetzt ziehen Sie ihm die Schuhe aus. Sie sind hitze- und kältebeständig, perflectionssicher,
strahlengeschützt, et cetera, genau wie sein Umhang. Sie müssen immer richtig angezogen sein,
wenn Sie eine Fuhre abholen, sonst sind Sie verwundbar. Es ist aber von größter Wichtigkeit, daß
Sie nicht verwundbar sind. Ihr Vorgänger hier war achtlos. Hätte er seinen Umhang vor dem Gesicht
verschlossen, so hätte ihm die Kugel nichts anhaben können. Achten Sie darauf, daß Sie
vorsichtiger sind. Sie werden weitaus stärker auf der Hut sein müssen als er.«
»Aber...«
»Ich glaube, Zwischenrufe gelten auch als Unterbrechung.«
Zane schwieg. Von dieser Frau ging eine unheimliche Kraft aus, die nichts mit ihrem Aussehen zu
tun hatte. Ebensogut hätte sie die Mutter eines rebellischen Teenagers sein können.
»Ich bin die Norne, die Schicksalsgöttin, mit drei Aspekten«, fuhr sie fort, nachdem sie eine
hinreichend lange Pause gemacht hatte, um sich davon zu überzeugen, daß sie die Situation fest im
Griff hatte. »Ich bestimme über die Fäden im Gewebe des Lebens. Ich bin hier, um dafür zu sorgen,
daß Sie beide Ihre Rollen

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