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Inkarnationen 01 - Reiter auf dem schwarzen Pferd - V3

Titel: Inkarnationen 01 - Reiter auf dem schwarzen Pferd - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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sich bewegte, würde sie wissen, daß er lebte und entsprechend zuschlagen, um
ihn umzubringen. Was hatte er da noch für eine Chance? Er konnte schließlich nicht ewig hier
stehenbleiben und warten, oder?
Er war ein Mensch mit dem Gehirn eines Menschen. Er war weitaus klüger als das Ungeheuer, dessen
war er sich sicher.
Doch wie sollte er es überlisten, wenn er sich nicht bewegen durfte?
Wieder rief er sich die fünf Streichhölzer ins Gedächtnis.
Ob
    - - - - -
    einen Ausweg bot? Nein, das sah nicht so aus. Wie war es dann mit:
    X
    Auch nicht. Vielleicht kreatives Denken:
    - /// -
    Wie konnte er ein Ungeheuer überlisten, das ihn im selben Augenblick vernichten würde, wenn er
sich bewegte?
Stillzuhalten und schlaue Gedanken zu denken, würde nicht genügen; mit Sicherheit würde die
Abtöterin länger warten als er. Wenn er sich also bewegte, würde er verlieren, und wenn er
stehenblieb, würde er auch verlieren. Welcher kreative Gedanke konnte ihn aus dieser Zwickmühle
führen?
Dennoch spielte sein Geist mit der kreativen Formation.
Einmal angenommen, daß er hier, wo er stand, stürbe und sein Gespenst dafür die Abtöterin
heimsuchte? Das würde ihr zwar recht geschehen, doch in der Zwischenzeit würde Satan siegen.
Nein, Zane müßte reglos verharren und am Leben bleiben, während sein Gespenst das Ungeheuer
heimsuchte und es vertrieb. Ein unsinniger Gedanke.
Unsinnig? Nicht unbedingt. Er hatte schließlich schon einmal seinen Körper verlassen, um die
Hölle zu bereisen; warum sollte er dies jetzt nicht wieder tun, um die Abtöterin
abzuwehren?
Er versuchte es, doch nichts geschah. Es war kein Gespenst zur Stelle, das ihn aus dem Körper
herauszog, und wahrscheinlich hatte sein Verlust der Magie auch etwas damit zu tun.
Seine Seele war nun fest in seinem lebenden Körper verankert.
Sie würde ihn erst dann verlassen, wenn sein Leben das gleiche tat, aber auf diese Weise wollte
er nicht sterben. Zu schade, daß er sich nicht in zwei physische Menschen aufteilen konnte, von
denen einer hier unter den wachsamen, facettierten Augen der Abtöterin verharrte, während der
andere...
Plötzlich klickte es in seinem Geist. Vielleicht konnte er doch genau dies tun! Die Abtöterin war
auf Bewegung eingestellt, schnelle oder hastige Bewegung, wie sie ein mögliches Beutetier beim
Fluchtversuch machen würde. Deshalb hatte sie sich auch auf das sich bewegende Pferd gestürzt und
nicht auf Zane. Aber sie hatte Mortis nicht verfolgt, weil sie nach dem Angriff erkannt hatte,
daß dies nicht die Jagdbeute war, nach der man sie ausgeschickt hatte. Diese Beute war Zane -
doch die Abtöterin konnte ihn nicht richtig erkennen, bis er sich wie eine Jagdbeute bewegte. Das
war das Problem, wenn man ein Tier einsetzte, um einen Menschen zu jagen; das Tier konnte seine
eigenen Wahrnehmungsgrenzen nicht überschreiten. Für einen Menschen war es leichter, ein bewegtes
Objekt auszumachen als ein ruhendes; die Augen der Abtöterin waren noch spezialisierter, so daß
sie praktisch blind war, solange das Ziel stillhielt, und sie besaß nicht genug Intelligenz, um
darauf zu kommen, daß sie eine unbewegliche Gestalt erst angreifen mußte, um diese in Bewegung zu
setzen.
Zane bewegte sich, aber nicht wie ein Beutetier. Er kauerte sich ganz langsam in seinem weiten
Umhang nieder und streifte ihn ab. Dann entfernte er seine schwarzen Schuhe und machte aus ihnen
zusammen mit dem Griff der Sense einen Dreifuß, den er aufrecht stellte, um Umhang und Kapuze
abzustützen. Es war ein mühsames Geschäft, denn er mußte die Sense ausklappen, um dem Ganzen
Stabilität zu verleihen, und nervös war er auch, weil die Abtöterin das Geschehen mit Sicherheit
bemerkte. Doch das Wesen verstand nicht, worum es ging, da dies nicht dem gewöhnlichen
Beutetierverhalten entsprach. Wieder erwies sich die mangelnde Intelligenz des Ungeheuers für
dieses als Nachteil.
Als Zanes Vogelscheuchenfigur einigermaßen stabil dastand, ging er ganz langsam zu Boden und
kroch nach Art einer Raupe auf die Abtöterin zu. Sowohl seine Langsamkeit als auch seine
Bewegungsrichtung täuschten das Ungeheuer; denn normalerweise rannten Beutetiere schnell von
ihrem Jäger fort und näherten sich ihm nicht langsam.
Der dreieckige Kopf hoch oben in der Luft blieb bewegungslos, doch Zane spürte, wie sich die
einzelnen Facetten eines nahen Auges auf ihn richteten. Er trug nur noch ein schwarzes Hemd und
eine Hose und Socken, ein dunkler Fleck,

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