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Inkarnationen 01 - Reiter auf dem schwarzen Pferd - V3

Titel: Inkarnationen 01 - Reiter auf dem schwarzen Pferd - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Gesicht. »Du hast mich geheilt!« rief er. »Ich kann wieder
sehen! Der Schmerz ist weg!«
»Ja. Ich hätte dich nicht so schlagen sollen. Ich war wütend.«
»Ich mag dich nicht, wenn du wütend bist!« sagte der Mann und rappelte sich wieder auf. »Laß mich
einfach hier raus! Mit dir werde ich mich nie wieder anlegen!« Er stolperte hinaus.
»Er glaubt, du hast ihn aus Verachtung geheilt«, sagte Luna. »Deshalb ist er jetzt doppelt so
mißtrauisch. Er weiß nicht, was du ihm das nächste Mal antun wirst oder ob du dir dann die Mühe
machst, ihn danach wieder in Ordnung zu bringen.«
Zane schüttelte den Kopf. »Ich hätte nie gedacht, daß in meinem Inneren eine solche Bestie
lauert! Einem Mann die Augen auszustechen...«
»Nur weil er dich umbringen wollte, um dir dein Amt wegzunehmen und danach mich zu
töten...«
Zane lächelte mit grimmiger Verlegenheit. »Ich schätze, ich habe es doch gewollt. Als ich sah,
wie er auf dich geschossen hat, da ist in meinem Gehirn eine Sicherung durchgebrannt. Meine ganze
zivilisierte Selbstbeherrschung ist verdampft wie Nebel in einem Hochofen.« Er schüttelte den
Kopf. »Ich werde dich jetzt verlassen. Ich kann es dir nicht verübeln, daß du entsetzt
bist.«
Sie trat auf ihn zu und nahm seine Hände in ihre.
»Zane, du hast gesagt, daß du mich liebst, und ich habe darauf nichts erwidert. Ich habe das
Gefühl, daß ich dir eine... eine Erklärung schuldig bin. Ich mag dich wirklich, mehr als ich
jeden anderen Mann außer meinem Vater gemocht habe, aber die Situation...«
»Ich weiß deine Ehrlichkeit zu schätzen«, sagte er vorsichtig. »Natürlich bist du nicht in der
Lage, zu...«
»Ich möchte damit eigentlich nur sagen, daß du mich zwar am Sterben hindern kannst, aber daß die
Liebe einem anderen Zeitplan folgt. So kurz nachdem mein Vater... in Trauer... ich kann einfach
nicht...«
»Das verstehe ich.« Und er glaubte auch wirklich daran, daß er das tat. Luna liebte ihren Vater,
und dieser Mann war gestorben. Konnte sie es sich überhaupt erlauben, Zane ebenfalls zu lieben,
wo der Satan doch gerade versuchte, ihn zu ermorden? Wo sie selbst zu einem frühen Abgang
verdammt war?
»O Zane, paß auf dich auf!« rief sie, warf ihm die Arme um den Hals und küßte ihn.
Draußen ertönte ein Wiehern. Mortis gab Alarm. Zane löste sich hastig von Luna und eilte
hinaus.
»Ärger?« fragte er und lauschte dem Dolmetschstein in seinem Ohr.
»Weitere Attentäter«, erwiderte das Pferd. »Einige kann ich abhängen, andere nicht. Es ist
besser, in Bewegung zu bleiben, damit wir uns einzeln um sie kümmern können.«
Zane stieg auf, und Mortis trabte die Straße hinunter, wobei seine Hufe lautlos das Pflaster
berührten. Zane stellte fest, daß er immer noch keine Angst hatte. Er war mitten in einer
Schlacht, von der er nicht wußte, wie sie enden würde, und er mußte einfach weiterkämpfen und
darauf hoffen, daß er siegen würde.
Es war ihm, als stünde er unter irgendeinem Gefühlsbann, der die schwächende Furcht ausschaltete,
doch es war nicht die Magie, es war nur seine völlige Gewißheit, daß er im Recht war. Dieser
Glaube verlieh ihm tatsächlich eine Art Kraft, ohne ihn seines zynischen Realismus hinsichtlich
des Ausgangs der Sache zu berauben. Er wußte, daß das, wofür er kämpfte, zweifelhaft und
möglicherweise hoffnungslos war, dennoch würde er es nicht aufgeben.
»Ist diese Kampagne gegen mich eigentlich legal?« fragte Zane. »Würde es nicht zu einer
Untersuchung kommen, wenn man mich beseitigte?«
»Satan hält sich nur an wenige Regeln, die ihm nicht genehm sind. Wenn man seinen Verstoß erst
einmal entdeckt hat, hat er sein Ziel schon längst erreicht. Dann mag die Gerechtigkeit ihn
vielleicht verfolgen, aber er ist das am schwersten zu packende Wesen im ganzen Kosmos.«
Was bedeutete, daß Satan einmal mehr betrog und damit wahrscheinlich sogar ungestraft davonkommen
konnte.
Neunzig Prozent des Rechts bestanden aus dem Erfolg, in der Ewigkeit genau wie auf der Erde. Zane
war noch nicht einmal wütend, er wußte, daß er sich mit der Realität und nicht mit Idealen
auseinanderzusetzen hatte. Auch wenn er vielleicht im Recht war, ohne seine schützende Todesmagie
wäre er ziemlich hilflos.
Dennoch erinnerte er sich daran, wie schnell, effizient und heimtückisch er reagiert hatte, als
Luna direkt bedroht worden war und als die Höllenhunde ihm zugesetzt hatten. Es war immer noch
sehr viel Böses in ihm, das nun zu einem

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