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Inkarnationen 02 - Der Sand der Zeit - V3

Titel: Inkarnationen 02 - Der Sand der Zeit - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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der sie die Stücke
aus dem großen Durcheinander hervorholte, bestätigte ihre Behauptung. Gemeinsam kamen sie gut
voran.
Norton sah auf die Uhr und entdeckte, daß bereits drei Stunden verflogen waren. Sie hatten den
Bildrand und einen großen Teil des Waldpfads fertig, und arbeiteten gerade an zwei Bäumen. Es gab
noch sehr viel zu tun, und es würde noch schwieriger werden. »Vielleicht sollten wir es über
Nacht liegen lassen«, sagte er.
»Ja. Ich werde Ihnen einen Pyjama holen.« Sie gingen davon aus, daß er auf unbegrenzte Zeit
blieb. Die Verabredung war getroffen, unausgesprochen, als die Außenkante des Puzzles Form
annahm.
Normalerweise trug Norton keinen Pyjama, doch er widersprach nicht. Schließlich war er hier zu
Gast, und es war dies kein Ort, wo er sich einfach in seinen normalen Kleidern hinhauen konnte.
Außer... »Pyjama? Sie haben Männerkleidung im Haus?«
»Er gehörte Gawain«, sagte sie delikat. »Sie haben annähernd seine Größe und ich bin sicher, daß
er gewollt hätte, daß er auch benutzt würde.«
Ganz bestimmt. Norton unterdrückte seine Vorbehalte und nahm den Pyjama an. Orlene führte ihn in
ein Zimmer, das von dem ihren getrennt war; ihre Beziehung hatte noch nicht die entscheidende
Stufe erreicht.
Er spürte plötzlich, daß er recht müde war. Es war wirklich ein langer Tag gewesen. Er zog sich
aus, trat in den Ultraschallreiniger, kam trocken und sauber wieder heraus, und stieg in Gawains
Pyjama, der weit und formlos an ihm herabhing.
Norton begab sich zu Bett und stellte fest, daß es sich bei diesem nicht um die übliche Pritsche
handelte, an die er gewohnt war. Es war eine Ölschwammcouch.
Sein Gewicht bewirkte, daß das Schwammöl nachgab und sich langsam verlagerte. Es war eher wie das
Einsinken in dickem Schlamm. Tatsache war, daß Schlamm ein ausgezeichnetes Zeug darstellte, wie
Kinder instinktiv wußten, trotz all der schlechten Presse, die nur ihren Müttern zu verdanken
war, Er bot ausreichend Halt und ließ gleichzeitig freien Handlungsspielraum. Natürlich bestand
dieses Bett nicht aus Schlamm und würde auch nicht plantschen oder sich gar teilen, doch das Gefühl war ähnlich. In vollkommener Glückseligkeit ließ sich Norton von ihm umarmen.
»Wie ist es gelaufen?« fragte eine Stimme.
Verärgert öffnete Norton die Augen. Gawain das Gespenst stand erwartungsvoll neben dem Bett. »Sie
hatte ich schon beinahe vergessen«, sagte Norton.
»Aber ich habe Sie nicht vergessen!« erwiderte das Gespenst. »Drei Stunden... haben Sie
schon meinen Nachwuchs gezeugt?«
»Was, zum Teufel, tun Sie hier?« wollte Norton wissen. »Ich dachte, Sie könnten nicht in dieses
Apartment eindringen.«
»Da haben Sie mich falsch verstanden. Ich kann nicht in das Zimmer eindringen, in dem sich meine
Frau befindet, und sie kann mich nicht unmittelbar wahrnehmen, egal wo wir uns befinden. Aber
wenn sie nicht da ist, kann ich natürlich meine eigene Residenz aufsuchen. Das mache ich
ständig.«
»Sie ist nicht da? Ich dachte, sie wäre in ihrem Schlafzimmer.«
»Ist sie auch. Sie ist nicht in diesem Zimmer«, erklärte Gawain. »Wenn sie hereinkäme, müßte ich
verschwinden.«
Norton fiel etwas anderes ein. »Ich dachte immer, ein Gespenst zu sehen bedeutet den Tod. Deshalb
mögen es die Leute auch nicht! Heißt das etwa, daß ich sterben werde?«
Gawain lachte. »Ja, in gewisser Weise schon. Sie werden sterben - beizeiten. Vielleicht in
fünfzig Jahren. Das wird jeder Lebende. Aber mich zu sehen wird Ihr Dahinscheiden um keinen Deut
beschleunigen, es sei denn, Sie sterben vor Angst.« Er steckte die Zeigefinger in die Mundwinkel
und riß die Lippen zu einer grotesken Maske auseinander, weit über den Gesichtsrand hinaus.
»So eine Art Gespenst bin ich nicht. Sie denken an Molly Malone von Kilvarough. Die ist wirklich
ein nettes und hübsches Gespenst; wenn ich nicht bereits verheiratet wäre...« Den Rest ließ er
ungesagt.
»Nun, um auf Ihre Frage einzugehen«, meinte Norton kurz angebunden, »ich hatte keine intimen
Beziehungen mit Orlene. Sie gehört nicht zu dieser Art von Frauen, so wenig wie Sie zu dieser Art
von Gespenst zählen. Und ich kann auch nicht dafür garantieren, daß ich diese Art von Beziehung
zu ihr haben werde, und schon gar nicht, wann.«
»Nun machen Sie aber mal einen Punkt, Sportsfreund«, sagte Gawain indigniert. »Sie genießen hier
die Gastfreundschaft meines Hauses. Da sind Sie es mir schuldig, Ihre Pflicht zu tun!«
»Sie

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