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Inkarnationen 02 - Der Sand der Zeit - V3

Titel: Inkarnationen 02 - Der Sand der Zeit - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Bösen.
»Herr, das fragt Ihr noch?«
Satan stampfte umher, seine Hörner liefen rot an vor Frustration und sprühten Funken. »Also gut,
Chronos! Die Nutte soll ihr Amt haben!«
»Die wer?«
Die Funken wurden noch größer, und zwischen Satans Hörnern fuhr ein kleiner Blitz hervor. »Die
gute Frau!«
Norton gestattete dem Sand, wieder seine grüne Farbe anzunehmen. Eines Tages würde er den
Mechanismus erforschen müssen, der es ihm erlaubte, im Grün-Modus zu verbleiben, während der Sand
durchsichtig wurde, doch das hatte jetzt keine Eile; offenbar hatte die Sanduhr ihre Feinheiten,
die einer sorgfältigen Überprüfung bedurften, wenn man sie voll verstehen wollte, die ihn in
seiner Unwissenheit aber auch schützten. »Ich vertraue darauf, daß Sie ihr Wort halten werden,
mein werter Kollege«, sagte er.
»Dein Vertrauen ist fehlgeleitet, Herr!« sagte Satan und vollführte eine Geste.
Plötzlich befanden sie sich in der Hölle. Dichter Rauch umhüllte sie und verschleierte die
Umgebung, doch es bestand kein Zweifel daran, wo sie sich befanden.
»Versuchen Sie es doch jetzt einmal mit ihrem kleinen Trick«, sagte Satan grimmig. »Ich bin
sicher, daß meine Dämonen es genießen würden, ihre Zukunft zu sehen.«
Norton hob die Sanduhr - doch der Sand war von Rauch umnebelt, und er konnte die Farbe nicht
erkennen. Das war keine Illusion, der Rauch war echt, so daß er ihn durch einfache Konzentration
nicht beseitigen konnte.
Natürlich konnte Satan ihn nicht festhalten. Der Vater des Bösen wollte lediglich eine weitere
Ablenkung aufbauen, um seinen Feldzug zur Machtergreifung auf der Erde in letzter Minute zu
retten. Die Drei-Personen-Begrenzung würde Norton daran hindern, hierher zurückzukehren; er mußte
seine Mission hier und jetzt beenden.
Norton hatte genug. Er war Satan noch einiges schuldig.
Sning, du kannst du mir helfen, ihn ein für alle Male zu erledigen?
Druck.
Welche Farbe? Durchsichtig?
Druck, Druck.
»Haben Sie wirklich geglaubt, Sie könnten sich gegen mich stellen, Chronos?« fragte Satan
höhnisch.
Schwefliger Rauch kringelte sich aus seiner Nase.
Schwarz?
Druck, Druck.
Verzweifelt versuchte er es mit der Farbe, die sie bisher noch nicht verwendet hatten. Braun?
»Das genügt«, sagte Satan. Sein Arm schoß vor, seine Hand legte sich auf den Nortons. Ein Ruck,
ein Stromstoß, und Sning befand sich in Satans Griff.
»Dieser Irrläufer von einem Dämon gehört mir!«
Norton geriet in Panik. Er hatte seinen wichtigsten Ratgeber eingebüßt! Der Sanduhr konnte Satan
zwar nichts anhaben, doch Sning verfügte über keinen solchen Schutz.
Norton ließ den Sand braun werden, der Farbe von Lunas Haar, und er wußte, daß die Sanduhr
gehorchen würde, auch wenn der Rauch alles verhüllte.
Überrascht hielt Satan inne. Der Rauch kringelte sich wieder in seine Nase hinein.
Auch Norton war überrascht. Was hatte er getan?
Abrupt drehte sich Satan um. Flammen schossen ihm in den Mund, und Blitze fuhren aus der Luft in
seine Hörner. Er peitschte mit dem Schwanz. »?lefueT muz saW« rief er.
Er lebte rückwärts! Die Höllendämonen zeigten sich jetzt durch den Rauch und sahen ihren Herrn
neugierig an, für sie galt die Umkehrung nicht. Der braune Sand ließ die Zeit nur für Satan
rückwärts laufen.
Der Vater der Lüge würde sich schon bald aus seiner mißlichen Lage befreien. Doch darum ging es
nicht.
Norton hatte Satan gezeigt, daß Chronos ihm das Handwerk sehr erschweren konnte.
Norton griff nach Satans Hand, um Sning zurückzunehmen. Satan versuchte, den Ring fortzureißen,
doch sein umgekehrter Reflex ließ ihn Norton die Hand entgegenstrecken. Norton nahm die Schlange
und streifte sie wieder über den Finger.
Dru-hu-hu-hu-huck! Sning schien zu lachen.
Norton schritt davon... und um ihn herum löste sich Satans Illusion auf. Er befand sich noch
immer auf der Straße, wo Thanatos und Luna auf ihn warteten. »Wir haben den Rauch gesehen, aber
entschieden, daß du dich wohl besser auf eigene Weise mit Satan auseinandersetzt«, erklärte
Thanatos. »Jede Inkarnation muß selbst mit Satan fertigwerden.«
»Das ist wahr«, stimmte Norton zu. Er drehte sich zu Satan herum, der nun auf der Straße stand
und immer noch mit der Rückläufigkeit seiner Zeit kämpfte. »Ich nehme doch an, daß Sie sich in
Zukunft benehmen werden, Herr der Fliegen. Höchst ungern würde ich meine Macht noch einmal auf
ähnliche Weise einsetzen müssen. Oder ist dieses mein Vertrauen etwa

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