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Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3

Titel: Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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atmete wieder. Ihre Augen öffneten sich. »Ihr leistet wirklich
hervorragende Arbeit«, erklärte sie. »Bei Euch behalte ich keine wunden Stellen zurück und habe
nach dem Aufwachen auch keine Schmerzen. Und ich bin vollständig gesäubert.« Sie beugte sich vor
und küßte ihn. Dann legte sie ihm die Arme um den Hals, vergrub ihr Gesicht in seiner Schulter
und schluchzte für einen Augenblick. Endlich hob sie das Gesicht. »Danke. Ich bin aus dem Abgrund
zurückgekehrt. Auch das habt Ihr rasch und geschickt bewerkstelligt.«
Mym nickte. Pythias Darbietung war sicher spektakulär, erforderte jedoch einen hohen Preis.
Pythia riskierte bei jedem Auftritt ihr Leben. Und die Trance, in der sie nicht mehr atmete,
brachte sie regelmäßig mit einem Bein ins Grab. Obwohl sie diese Nummer schon so oft vorgeführt
hatte, war sie sich bei jedem neuen Gang auf die Bühne bewußt, daß dies ihr letzter sein könnte.
Daher war jedes Erwachen aus der Trance für sie eine große Freude und Erleichterung.
»Solltet Ihr mich jemals brauchen, Mym, müßt Ihr nicht lange fragen«, erklärte sie. »Ihr seid ein
sehr guter Mann.«
Wäre sein Herz nicht schon vergeben gewesen, hätte er sich nach diesen Worten sicher näher für
Pythia interessiert. War sie auch noch so freundlich zu ihm, so zeigte ihre Haltung doch auch,
wie sehr er mittlerweile in die Truppe aufgenommen war.
Der Monsun hatte eingesetzt, und täglich wurden die Stürme und die Regenfälle heftiger. Der
Prinzipal verfügte über einen Zauberspruch, mit dem er während eines Auftritts den Regen abhalten
konnte. Doch der war ihm zu wertvoll, um ihn während der Reisen zu vergeuden, wo man ja ohnehin
keine Rupien einnehmen konnte. Der Drachen mochte es gar nicht, naß zu werden, doch leider war er
viel zu groß, um mit einer Plane bedeckt zu werden. So wurde er von Tag zu Tag mürrischer. Mym
kam gut mit Tieren zurecht, und daher mußte er das alte Ungeheuer während der Fahrt begleiten,
ihm unentwegt gut zureden, auch wenn er selbst dabei bis auf die Haut naß wurde.
Eines Tages blieb der Wagen der Meerjungfrau im Schlamm stecken. Da alle beschäftigt waren, mußte
Mym sich auch darum kümmern. Als er das Gefährt endlich wieder flottbekommen hatte, waren die
anderen Wagen schon weit voraus.
Die Meerjungfrau schob den Kopf aus dem Wasser. Natürlich störte sie der Regen nicht.
»Kommt, fahrt mit mir, Mym«, rief sie.
Verwundert sah er zu ihr hoch. Im ersten Moment war ihm gar nicht bewußt geworden, daß sie
Englisch gesprochen hatte. Normalerweise sprach sie nämlich nicht, weil das ja auch sehr
schwierig war, wenn sie im Bassin die Lungen voller Wasser hatte.
Sie klopfte an die Seite ihres Wassertanks. »Steigt hinein«, sagte sie fröhlich. »Ihr müßt
erschöpft sein und habt ein wenig Ruhe verdient.«
Er war tatsächlich erschöpft und darüber hinaus durchnäßt und schmutzig. Also stieg er in den
Wagen und hielt sich am Rand des Bassins fest.
Die Meerjungfrau schnalzte zu dem Mahut, und der trieb den Elefanten an. Rumpelnd machte sich der
Wagen wieder auf den Weg.
Mym hatte alle Hände voll damit zu tun, sich am Tank festzuhalten, während der Wagen polternd
über die unebene Straße rollte. Die Meerjungfrau hatte keine solche Schwierigkeiten. Sie hielt
seinen Kopf mit den Händen und drehte sein Gesicht zu sich herum. Sie lächelte und küßte ihn
dann. »Vielen Dank für Eure Hilfe, mein Herr«, sagte sie lächelnd. »Sollte es Euch je nach etwas
Neuem, Ungewohntem gelüsten...«
Er errötete, und sie lachte laut. »Ich fürchte, ich wollte Euch nur necken. Aber seid versichert,
ich kenne keinen besseren Mann als Euch.«
Nach einer Weile hatte der Wagen die anderen erreicht, und Mym sprang herab, weil seine Hilfe
woanders benötigt wurde. Doch in seinem Kopf stürmten die Gedanken. Eben hatte er zum zweiten Mal
von einer attraktiven Frau ein eindeutiges Angebot bekommen. Mym hatte nie Vorurteile gegen
Halbwesen gehabt, und das war der Meerjungfrau nicht verborgen geblieben. In einer anderen
Situation hätte er sich von ihr sicher nicht zweimal bitten lassen. Doch nun beschäftigte ihn
viel mehr der so offensichtliche Umstand, daß er auf Frauen eine gewisse sexuelle Anziehungskraft
ausübte. Er hatte in seinem Leben viele Frauen kennengelernt und gehabt - weit mehr, als er
zählen konnte und wollte -, doch dabei war es ihm nie in den Sinn gekommen, daß diese Frauen ihn
in irgendeiner Weise attraktiv gefunden hätten. Diese

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