Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3

Titel: Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
Vom Netzwerk:
ich doch nur darauf gehört... Es tut mir leid, dich so im Stich gelassen zu haben...«
»Nein, Jezebel«, erklärte Orb, »nur ich selbst muß mir Vorwürfe machen! Was bin ich doch für eine
Närrin gewesen! Aber ich war ja wie verblendet und wollte so sehr, daß er die Prüfungen
besteht!«
»Niemand muß sich einen Vorwurf machen«, sagte Lou-Mae. »Schließlich ist Satan der Meister der
Lüge, und wer von uns könnte ihn durchschauen?«
»Oh, er ist so gerissen, verschlagen und hundsgemein«, stimmte Orb bitter zu.
»Was ist eigentlich mit dem Wetter los?« fragte Betsy. »Draußen ist alles voller Dunst, und jedes
Mal, wenn ich aus dem Fenster schaue, ist es schlimmer geworden.«
»Ich fürchte, ich bin dafür verantwortlich«, sagte Orb. »Ich war so voller Zorn, daß ich das Lied
des Chaos gesungen habe.«
»Chaos?« entfuhr es Jezebel. »Das Chaos rührt noch aus der Zeit her, als es keinen Hi... keine
Hölle und kein Gegenstück dazu gab. Das Chaos ist der absolute Feind jeglicher Ordnung.«
»Ich habe das Chaos heraufbeschworen«, sagte Orb leise.
»Das darf nicht wahr sein«, ächzte Jezebel. »Nicht auszudenken, was uns allen nun blüht.«
»Ich fürchte, ich muß irgend jemand um Hilfe bitten«, entgegnete Orb.
Sie wendete in Gedanken das Blatt und stand vor ihrer Mutter Niobe. Das Schloß von Schicksal im
Fegefeuer ähnelte einem gigantischen Spinnennetz.
»Ich schätze, uns stehen große Schwierigkeiten bevor«, erklärte Niobe. »Ich habe den
Fegefeuer-Computer befragt, doch selbst der vermochte nicht vorherzusagen, welche Folgen der
Ausbruch des Chaos hat. Zwar besteht die Möglichkeit, daß das Chaos als Prinzip der Unordnung
sich selbst ausschaltet, doch die Wahrscheinlichkeit ist relativ gering.« Sie warf einen strengen
Blick auf ihre Tochter. »Warum hast du als erste Amtshandlung dieses Lied gesungen?«
»Du weißt doch, wie das Temperament mit mir durchgehen kann«, gestand Orb kleinlaut ein. »Als ich
erkannte, daß Nat mir nur Lügen aufgetischt hat, habe ich eben rot gesehen.«
Sie blickte ihre Mutter an. »Du warst es also nicht, die mir in der Wüste begegnet ist, um mich
vor Satans Falle zu warnen?«
Niobe schüttelte den Kopf. »Wir mußten versprechen, uns nicht einzumischen.«
»Dann habt ihr also tatsächlich mit dem Teufel ein Abkommen getroffen?«
»Ja, wir hatten uns große Sorgen um die alte Prophezeiung gemacht. Niemand wußte, welche
Auswirkungen die darin enthaltenen Bestimmungen haben würden. Also kamen wir überein, die Sache
selbst in die Hand zu nehmen und zu einer Lösung zu kommen. Wir alle, mich eingeschlossen, sind
davon ausgegangen, daß du dich nicht vom Satan täuschen ließest.«
»Doch er hat mich wie ein dummes kleines Schulmädchen hinters Licht geführt«, erklärte Orb mit
schwerer Stimme. »Ich... ich habe mich in ein Trugbild verliebt. Und als mein vermeintliches
Glück am größten war, zeigte sich Satan hinter dieser Maske.«
Niobe schüttelte langsam den Kopf. »Jede Inkarnation muß auf ihre Weise mit Satan fertig werden,
und der Erzschurke macht es niemandem leicht. Ich selbst hatte die große Mühe, als ich... aber
das tut jetzt nichts zur Sache. Es tut mir leid, mein Kind, aber nun ist es an dir, dich zu
wehren. Ich kann dir nicht einmal einen kleinen Rat geben, wie du das anfangen sollst.«
»Ich war so töricht«, jammerte Orb. »Selbst als Nat sich als Satan zu erkennen gab, wollte ich
ihm zunächst nicht glauben, dachte, er wollte nur meine Liebe auf die Probe stellen. Und als ich
es dann schlußendlich doch eingesehen habe, war mein erster Impuls, um mich zu schlagen und alle
zu zerstören. Da ist mir eben nichts Besseres eingefallen, als das Lied des Chaos zu singen.
Vielleicht stand dabei die Überlegung im Hintergrund, daß Satan mir selbst gesagt hat, dieses
Lied sei die mächtigste Waffe gegen ihn. Und nun sitze ich hilflos da und muß wehrlos die
Verheerung verfolgen, die ich angerichtet habe.«
»Niemand weiß mit Sicherheit, was uns nun alles blüht. Vielleicht kann Chronos das eine oder
andere geradebiegen...«
»Indem er die Zeit manipuliert? Ist das denn nicht sehr gefährlich?«
»Doch, aber angesichts einer solchen Bedrohung... Außerdem stehen wir im Moment vor einem anderen
Problem.«
»Was für ein Problem?«
»Wir Inkarnationen mußten versprechen, uns nicht einzumischen. Wenn Chronos eine Zeitmanipulation
durchführen würde, hätte er damit das Abkommen verletzt.«
»Aber das Abkommen ist doch

Weitere Kostenlose Bücher