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Innenhafen

Innenhafen

Titel: Innenhafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Sternberg
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genauso schlaksig wie früher, und seine Haut war nach wie vor getränkt von vielen Sommersprossen, was ihr ein fleckiges Aussehen verlieh.
    Er war es, eindeutig. Treffer versenkt.
    Ich fegte durch die Tür wie eine Nemesis. Das Moment der Überraschung lag auf meiner Seite. »Hallo, Kurti«, fauchte ich. »Lange nicht gesehen.«
    Er sah mich mit offenem Mund an.
    Ich stürmte auf ihn zu und packte ihn am Hemdkragen. »Wegen dir wäre Max beinahe draufgegangen, du Arschloch«, schrie ich ihn an und schubste ihn schwungvoll zu Boden.
    Neben mir quiekte es auf. Bettina vermutlich. Ich spürte, wie sie an meinem Arm zu ziehen begann. Unwillig schüttelte ich sie ab. »Lass das«, raunzte ich sie an. »Dein teurer Paps hat meinen Freund auf die Intensivstation geschickt. Und mich wollte er umbringen. Fragt sich nur, warum.«
    Kurt rappelte sich wieder hoch. »Das wollte ich nicht. Wirklich nicht.« Beschwörend hob er die Hände.
    »Ach nein? Wie würdest du es denn sonst nennen, wenn du einen Wagen mit einer Handgranate in die Luft jagst? Ich nenne es versuchten Mord.« Ich rammte ihm beide Hände vor die Brust und stieß ihn erneut zu Boden.
    Er rollte sich zusammen, als würde er Schläge erwarten. »Aber ich hatte doch extra gewartet, bis du … äh … er ausgestiegen war«, wimmerte er. »Ich wollte niemanden verletzen, ehrlich, weder dich noch deinen Freund.«
    »Du hast ihn aber verletzt«, brüllte ich. »Es war eine Ex-plo-sion! Wenn man so was auslöst, während sich Menschen in der Nähe aufhalten, nimmt man billigend in Kauf, dass die Personen zu Schaden kommen können. Max könnte tot sein!«
    Kurt war jetzt weiß im Gesicht. »Aber ich habe doch sofort die Ambulanz gerufen. Ich hatte …«, stammelte er.
    Das war der Augenblick, in dem Volker in den Raum hineinplatzte. Er erstarrte, als er Kurt sah. »Das glaub ich jetzt nicht«, murmelte er leise.
    »Du hast mir gerade noch gefehlt«, motzte ich ihn an. »Wie kommst du denn hierher?«
    »Na hör mal, glaubst du etwa, dass ich dich die Sache allein zu Ende bringen lasse? Du meldest dich nicht mehr. Wenn ich dich anrufe, geht nur die Mailbox ran. Und zurückrufen tust du auch nicht. In Beas Wohnung bist du nicht, Bea weiß von nichts, als ich sie frage, und findet dann einen Zettel in ihrer Wohnung, dass du lieber zu Hause sein willst. Da machst du aber auch nicht auf. Was bleibt mir denn da anderes übrig, als vor deiner Wohnung auf dich zu warten? Und dann reagierst du nicht mal, wenn ich winke und hupe.«
    Winken und hupen? Davon hatte ich nichts bemerkt.
    »Ich wohne bei Max. Und viel Mühe hast du dir offensichtlich nicht gegeben, mich auf dich aufmerksam zu machen. Stattdessen spionierst du hinter mir her.«
    »Das hier wird eine riesige Story, das kann ich riechen. Da überlasse ich dir doch nicht so einfach das Feld!«
    Und so bespitzelt einer den anderen, dachte ich. Ein munteres Hintereinanderher. Ich hinter Bettina, Volker hinter mir. Wie in einem schlechten Film.
    »Ich habe nicht bedacht, dass da dieser dämliche Steintisch auf dem Parkplatz war«, mischte sich Kurt wieder ein. Seine Stimme klang weinerlich. »Ich hielt die Sache für sicher. Ich wollte dir doch nur einen Schreck einjagen, damit du nicht weiter rumstöberst.«
    Der Zorn kochte in mir hoch. »Aber ich saß ja nicht mal im Wagen«, tobte ich. »Mein Freund saß darin. Bist du blind oder was? Das musst du doch gesehen haben, verdammt noch mal!«
    »Es war dein Auto«, jammerte Kurti. »Und es war dieselbe Jacke, die du zwei Tage vorher angehabt hast. Wegen der Kapuze konnte ich das Gesicht nicht erkennen.«
    »Das war Max’ Jacke.« Ich holte tief Luft, um mich wieder zu beruhigen. »Ich hatte sie genommen, weil …« Ja, warum eigentlich? Ich konnte mich nicht mehr an den Grund erinnern.
    Kurt drehte sich auf alle viere und stand ungelenk auf.
    »Gut«, mischte Volker sich ein. »Du wolltest Toni also lediglich warnen. Ihr einen Schreck versetzen, sodass sie die Hände von dem Fall lässt.«
    »Genau«, bestätigte Kurt. »Ihr seid mir ein bisschen zu sehr auf die Pelle gerückt. Wie habt ihr mich hier überhaupt gefunden?«
    Ich wies mit dem Kinn auf Bettina, die wieder zurück auf ihren Platz am Küchentisch gesunken war. »Ich bin ihr gefolgt.« Plötzlich fühlte ich mich sehr erschöpft.
    »Hab ich echt nicht gemerkt, Paps«, sagte Bettina leise.
    »Und ich bin hinter Toni her, ohne dass sie was gemerkt hat.« Volker grinste. »Ein munterer Konvoi.«
    »Wer war der Tote

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