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Innere Werte

Innere Werte

Titel: Innere Werte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hamann
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Lächeln.
    »Wann kam er wieder?«
    »Das weiß ich nicht genau. Ich hab ihn nicht kommen hören, weil ich ziemlich früh ins Bett gegangen bin.«
    Und zwar allein, ergänzte Michael in Gedanken. Ein Jammer!
    »Aber sagen Sie, möchten Sie nicht einen Kaffee mit mir trinken?«
    »Gern!«, kam die spontane Antwort von Paul, der bis dahin noch nicht viel gesagt hatte. Susanne verschwand für einige Minuten in der Küche.
    »Ist das nicht ein geiles Haus?«, fragte Paul, stand auf und ging zum Fenster hinüber, von wo aus man einen freien Blick auf die Gartenlandschaft hatte.
    »Ich würde sagen, das ist ein super Haus mit einer super Frau drin.«
    »Ja, dass du dieser Meinung bist, ist nicht zu übersehen. Dein begeisterter Blick spricht Bände.«
    »Sie ist aber auch ein faszinierendes Exemplar mit unglaublicher Ausstrahlung«, schwärmte Michael. »… und mit einem reizvollen Dekolleté«, fügte er lächelnd hinzu.
    Paul lachte. »Vielleicht hast du Chancen. Ich habe den Eindruck, dass ihre Ehe nicht besonders glücklich ist. Kein Wunder, wenn man mit so einem Ekelpaket wie dem Wellner verheiratet ist. Ob der Ferrari einen da trösten kann?«
    Die Tür ging auf und Susanne balancierte ein Tablett mit Geschirr und Keksen auf einer Hand und trug die Kaffeekanne in der anderen. Während sie die Tassen füllte, beugte sie sich nach vorn und gewährte den Männern Einblick in ihren Ausschnitt. Ein Grinsen unterdrückend, warfen sie sich einen vielsagenden Blick zu.
    »Mir ist noch etwas eingefallen«, sagte Susanne schließlich und nahm wieder Platz. »Steffen ist an diesem Abend nicht mit dem Jaguar nach Hause gekommen. Er hat gesagt, dass er unterwegs eine Panne gehabt hat. Er ist mit dem Taxi gekommen. Sein Wagen wurde montags von der Werkstatt gebracht.«
    »Hat er erwähnt, wo er die Panne hatte?«
    »Nein, nicht, dass ich wüsste.«
    »Welche Werkstatt war das?«
    »Autocenter S & P.«
    »Noch was anderes. Es geht um Freitag, den zehnten Dezember. Wo war da Ihr Mann ab elf Uhr?«
    »Sagen Sie mir, warum Sie das wissen wollen?« Susannes wunderschöne Augen glänzten, während sie über den Tassenrand zu Michael hinüberblickte.
    Weil Michael nicht sofort reagierte, sondern damit beschäftigt war, ihren Blick zu erwidern, antwortete Paul. Er erzählte Susanne von Bielmann und dass die Frage reine Routine sei. Susanne nahm an, dass Steffen tagsüber in der Klinik gewesen war, was sie natürlich nicht sicher sagen konnte. Dann holte sie einen Kalender, um sich vielleicht an den Abend zu erinnern. Dank eines Eintrags fiel ihr wieder ein, dass ihr Mann zu Hause gewesen war, weil sie Gäste gehabt hatten. Zwei befreundete Ehepaare waren zum Essen gekommen und hatten das Haus erst gegen zwei Uhr verlassen. Anschließend war Steffen ins Bett gegangen und sofort eingeschlafen. Sie selbst sei gegen zwanzig vor vier ins Bett gegangen, weil sie zu aufgedreht gewesen war, um zu schlafen.
    »O.k., vielen Dank«, sagte Paul und machte Anstalten, zu gehen.
    »Bleiben Sie doch noch einen Moment und trinken in Ruhe Ihren Kaffee.«
    Das ließen sich die Beamten nicht zweimal sagen. Es entwickelte sich ein nettes Gespräch, bei dem sie erfuhren, dass der Ferrari Susanne Wellners Wagen war. Und es stellte sich heraus, dass sie ein ebenso großer Fan von schnellen Wagen war wie Michael. Als sie ihm eine Probefahrt anbot, erhob sich Paul und verkündete, dass es leider Zeit war zu gehen. Auch die Kollegen hatten die Durchsuchung inzwischen abgeschlossen und trugen die Unterlagen in ihren Wagen.
    »Das Angebot mit der Spritztour steht«, sagte Susanne, als sie Michael zum Abschied die Hand reichte. »Wenn Sie mal mehr Zeit haben, kommen Sie einfach vorbei.«
    Er lächelte unverbindlich.
    Auf dem Weg zum Wagen sagte Paul: »So sehr ich dir die Probefahrt auch gönne, aber bis der Fall nicht geklärt ist, solltest du das Angebot nicht annehmen.«
    »Ich weiß, du Klugscheißer!« Michael lachte und schlug Paul mit der flachen Hand gegen den Hinterkopf.
    »He, lass dass«, protestierte er. »Ich brauch meine Gehirnzellen noch. Dann kann ich dir den Doktor vielleicht hinter Gitter bringen, damit du dich an die Ferrari-Braut ranmachen kannst.«
    »Hört sich gut an!« Michael boxte Paul gegen den Oberarm.

45
     
    Erst am Abend saßen die Männer des K11 wieder zusammen, um die Ergebnisse zu besprechen.
    Dieter berichtete, dass der passende Saab noch nicht gefunden war, aber dass sie morgen mit der Überprüfung fertig werden

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