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Innere Werte

Innere Werte

Titel: Innere Werte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hamann
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rückwärts Richtung Bett. Als sie am Fußende anstießen, stolperten sie und fielen auf die Decken. Theo rollte mit ihr übers Bett und kitzelte sie dabei. Susanne bekam vor Lachen kaum noch Luft.
    »Hör auf, bitte, hör auf«, stieß sie atemlos hervor.
    »Na gut!« Theo vergrub sein Gesicht an ihrem Hals und begann sie nach allen Regeln der Kunst zu lieben. Susanne genoss jeden Augenblick.
     
    Als sie später aneinander gekuschelt nebeneinander lagen, fragte Theo: »Zufrieden?«
    »Ja«, lachte sie. »Sehr zufrieden. Mehr noch, ich bin glücklich.« Sie suchte seinen Blick. »Theo, ich glaube ich hab mich in dich verliebt.«
    Ruckartig setzte er sich auf und blickte sie fast ärgerlich an. »Das geht auf keinen Fall.«
    »Ich kann nichts dafür. Es ist einfach passiert.«
    »Dass Frauen sich immer gleich verlieben müssen.« Er schlug die Decke zurück und stand auf.
    »Theo, jetzt sei doch nicht sauer.«
    »Hast du dir mal überlegt, wie das mit deinem Gefühlsleben weitergehen soll?« Er suchte seine Kleider zusammen und begann sich anzuziehen.
    »Ich weiß es nicht. Aber was ich weiß ist, dass ich bei dir sein will.«
    »Hin und wieder, o.k.«
    »Nein. Ich meine, ich will mit dir zusammen sein. Richtig!«
    »Ha!« Er lachte laut auf. »Das kann nicht dein Ernst sein.«
    Ihr Blick sprach Bände.
    Er wollte nur noch weg hier und hoffte, dass er aus der Nummer ohne Probleme rauskam. Nicht, dass sie sich noch zu so einem Psychomonster entwickelte und an ihm klebte.
    »Ich hätte mich nicht mit dir einlassen sollen«, sagte er. »Wir hatten zwar Spaß zusammen, aber mehr ist da nicht und wird auch nicht werden. Hast du vergessen, dass ich für deinen Mann arbeite?« Er ging zur Tür. »Tu mir nur einen Gefallen, versuch nicht, weiter Kontakt mit mir zu halten.«
    »Du kannst doch jetzt nicht gehen.«
    Er öffnete die Tür.
    »Theo. Es tut mir leid. Aber lass mich dich bitte wiedersehen.«
    »Susanne, betteln steht dir nicht!«
    Er ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen und hinterließ eine völlig irritierte Susanne.
    Nachdem sie ihre Gedanken geordnet und die Tränen getrocknet hatte, zog sie sich an und setzte sich an den Schreibtisch des Hotelzimmers. In einer Mappe fand sie Briefpapier und Stift und begann zu schreiben.
    Geliebter Theo, …

62
     
    »Ihre Fragen hätte ich doch auch vorm Casino beantworten können. Warum musste ich unbedingt mit hierher?« Eine tiefe Zornesfalte erschien zwischen Gleisingers Augenbrauen.
    »Wissen Sie, das Casino ist Ihr Terrain, das Präsidium ist meins. Aber ich denke, wir werden hier schnell fertig sein, dann können Sie gerne Ihre Jetons an den Croupier loswerden.«
    »Sie tun so, als ob ich immer verliere.«
    »Meistens schon, oder?« Martin dachte an Gleisingers Familie, Udo an seinen letzten Verlust.
    »Ich gewinne auch oft. Gerade heute hatte ich ein so gutes Gefühl.«
    »Sagen Sie, wie finanzieren Sie Ihre Spielleidenschaft?« Martin wollte das Wort Sucht bewusst nicht verwenden, um den Mann nicht weiter zu verärgern.
    Gleisinger saß vor ihnen, den Krawattenknoten gelockert, die Hände übereinander in den Schoß gelegt und den Blick unsicher auf Martin gerichtet.
    »Ich bekomme doch regelmäßig Geld.«
    »Das reicht zum Spielen?«
    »Sicher!« Udo fasste sich in den Nacken.
    »Haben Sie von Anja Schulte regelmäßig Geld bekommen?«
    »Nein. Wieso sollte ich? Nein, auf keinen Fall.« Seine Augenlider senkten sich und er fing an, seine Finger zu kneten.
    »Jetzt hören Sie endlich auf zu lügen. Das ist ja lächerlich.«
    »Ich lüge nicht!«, rief er gereizt.
    »Sie haben keine Ahnung, wie deutlich man Ihnen das anmerkt. Aber gut, dann sage ich Ihnen eben zuerst, was wir wissen. Frau Schulte hat Ihnen monatlich fünfhundert Euro gegeben. Das haben wir schriftlich. Von Ihnen würden wir gerne wissen, wofür? Weiter wissen wir, dass Ihre kleine Bankfreundin Nieren organisiert hat, um sie teuer weiterzuverkaufen. War Ihre Niere auch dabei?«
    Udo sah die beiden Beamten so erschrocken an, dass sich eine Antwort fast erübrigte.
    »Zeigen Sie uns bitte mal Ihren Rücken«, forderte Paul ihn auf.
    Gleisinger schloss kurz die Augen, dann sagte er: »Also gut. Ich habe meine Niere gespendet. Aber es war meine Niere, damit konnte ich machen, was ich wollte.«
    »Wie viel haben Sie dafür bekommen?«
    »Fünftausend.« Udo erinnerte sich wehmütig daran, dass er das Geld innerhalb von zwei Tagen verzockt hatte.
    Als hätte Martin seine Gedanken gelesen, sagte er:

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