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Innere Werte

Innere Werte

Titel: Innere Werte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hamann
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nachdenklich. »Vielleicht hast du recht. Zumindest was deine Kunden angeht.«
    »Meine?«, fragte Anja verdutzt. »Meine sind doch die Einzigen, die ihr habt, oder nicht?«
    »Es eröffnen sich zuweilen auch andere Möglichkeiten, die wir inzwischen etwas stärker ausschöpfen werden. Damit hast du ja dann nichts zu tun. Ist das o.k.?«
    »Ja, ist gut«, antwortete Anja.
    Nachdem sie sich verabschiedet hatten und Anja den zehnminütigen Weg nach Hause antrat, fragte sie sich, von welchen Möglichkeiten Steffen gesprochen hatte. Aber wollte sie das überhaupt wissen? Nein, entschied sie. Besser sie wusste so wenig wie möglich.
     
    Nachdem das Team des K11 mit den Überlegungen zu Peter Bielmanns Blutprobe nicht weitergekommen war, teilten sie sich auf und fuhren jeweils zu zweit zu den beiden Freunden des Opfers: Nico Kreuzer und Klaus Richter. Als sie anschließend die beiden Befragungen verglichen, stellten sie fest, dass die Männer nahezu das Gleiche erzählt hatten. Besonders interessant war dabei die Tatsache, dass das Opfer fünftausend Euro aus einem Verkauf bekommen hatte oder bekommen sollte, um sich damit eine neue Drachenausrüstung zuzulegen. Blieb die Frage offen, von wem und für was. Erstaunt nahmen die Beamten zur Kenntnis, dass Katrin Buhr bereits vor ihnen bei Nico Kreuzer gewesen war, um Erkundigungen einzuholen.
    »Ich mache mir ein wenig Sorgen um Frau Buhr«, sagte Martin nachdenklich, als alle im Besprechungsraum saßen. »Mir kommt es fast so vor, als ob sie versucht, auf eigene Faust zu ermitteln.«
    »Scheint mir auch so«, nickte Dieter zustimmend. »Zumindest will sie einiges von ihrem Wissen nicht mit uns teilen.«
    »Warum ist das wohl so?«
    »Die mag keine Bullen, das merkt man doch sofort.« Paul hatte sich bequem auf seinem Stuhl zurückgelehnt und spielte mit seinem Schlüsselbund.
    »Nach deinem Auftritt, wundert mich das nicht«, sagte Martin gereizt.
    »Die mochte uns schon vorher nicht.«
    »Vielleicht will sie persönliche Rache«, mutmaßte Dieter. »Selbstjustiz.«
    »Ja«, Michael nickte anerkennend. »So ein kleiner, weiblicher Rambo wär doch mal was Neues.«
    »Wie dem auch sei. Wir sollten sie im Auge behalten.«
    »Wie wollen wir weiter vorgehen?«, wollte Michael wissen.
    »Wir müssen mit dem Zuständigen bei der Bero-Bank sprechen, wegen der Telefonate«, sagte Martin. »Außerdem werden wir alle Ärzte und Krankenhäuser in Wiesbaden befragen, ob Bielmann dort Patient war. Vielleicht haben wir Glück und das mit der Wunde lässt sich aufklären. Falls nicht, müssen wir herausfinden, welche Ärzte oder Kliniken diese Art von Fäden, wie wir sie beim Opfer gefunden haben, benutzen und für welche Art von Wundverschluss. Laborergebnisse stehen auch noch aus. Mal sehen, was die uns bescheren.«

15
     
    »Susanne, was machst du hier?« Steffen Wellner blickte seine Frau über den Schreibtisch hinweg erstaunt an. Er konnte sich nicht erinnern, wann sie ihn das letzte Mal im Krankenhaus aufgesucht hatte. »Ist was passiert?«
    »Ja, mit uns.« Susanne kam um den Schreibtisch herum und sah auf ihren Mann herab. »Wir beide wissen, dass unsere Ehe nicht besonders gut läuft. Aber das totzuschweigen, ist keine Lösung. Wir müssen darüber reden.«
    »Ja, aber bestimmt nicht hier und jetzt.« Er erhob sich aus seinem Chefsessel. »Ich glaube, du gehst besser wieder.«
    »Nein!« Das klang sehr bestimmt. »Ich bleibe. Aber nicht zum Reden.«
    »Susanne, was soll das?« Seinen gereizten Ton kannte sie zur Genüge, aber diesmal würde sie sich davon nicht beeindrucken lassen. Sie öffnete ihren Mantel, warf ihn achtlos zu Boden und trat ganz nahe an Steffen heran. Zärtlich blickte sie ihm in die blauen Augen. Wie gerne wollte sie wieder glücklich mit ihm sein. So wie früher.
    »Was wird das?« Nüchtern sah er auf seine zierliche Frau hinunter. Er war einen ganzen Kopf größer als sie.
    Susanne legte ihre Hand auf seinen Nacken und zog ihn zu sich hinunter, um ihn zu küssen. Widerwillig ließ er es zu, in der Hoffnung, sie würde dann endlich wieder gehen. Doch Susanne dachte gar nicht daran. Sie schob ihm den Kittel von den Schultern und öffnete sich selbst die Bluse.
    »Susanne, ich muss arbeiten«, versuchte er einzuwenden.
    »Danach«, sagte sie mit einem verführerischen Augenaufschlag und fegte mit einer schnellen Armbewegung sämtliche Unterlagen vom Schreibtisch. Dann nahm sie darauf Platz, zog sich den Rock über die Knie und spreizte die Beine. Als sie ihn

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