Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].
Flugmaschine mit einem freien Sitz für das
Rettungsunternehmen mitgekommen.
Diese Vypern hatten sich an die
Ausläufer des Staubsturms gehängt, um unbemerkt nach Shandabar zu gelangen. Hatten
sie im Anflug das Chaosschiff im Niedergehen auf die staubverhüllte Stadt
beobachtet? Wenn nicht, musste seine dämonische Aura die Aufmerksamkeit der
Eldar gefunden und eine Untersuchung erforderlich gemacht haben. Auf keinen
Fall durfte das Buch in die Klauen des Chaos geraten.
Eine Vyper eröffnete mit der
Plasmakanone das Feuer auf das als Villa getarnte Schiff. Piloten und
Bordschützen hatten Chaoskrieger herauskommen sehen. Das war kein Haus wie
jedes andere!
Weißglühendes Plasma prallte
auf ihr Ziel. Hitzewellen strahlten aus, begleitet von einer donnernden
Druckwelle. Teile des Ziels verwandelten sich in überhitztes ionisiertes Gas.
In einem geschlossenen Raum wäre die Wirkung von thermonuklearer Gewalt
gewesen.
Energieimpulse der Laserkanonen
trugen zum zerstörerischen Werk bei.
Die Tarnung verschwand und
enthüllte das kastenartige Schiff.
Die gewaltigen Zangen an der
Frontseite waren verbogen, die Plasmakanone geborsten. Ein Teil des Rumpfs war
eingedrückt und geschmolzen, ein Leitwerk segelte durch die Luft wie ein
flaches, urtümliches Wesen und schlug in das Dach der benachbarten Villa.
Dachziegeln regneten herab. Das
Leitwerk musste ein Hauptkabel der Stromversorgung durchschlagen und einen
Kurzschluss verursacht haben, denn Augenblicke später gab es im Dachgeschoss
eine funkensprühende Blitzentladung. Schwarzer Rauch stieg aus der Öffnung.
Eine zweite Plasmakanone auf
der Oberseite des Schiffs erwiderte das Feuer, und eine der Vypern verglühte in
einem expandierenden Feuerball.
Nach einer Energieentladung
benötigten Plasmakanonen einige Zeit zum Wiederaufladen. Die Piloten der verbleibenden
Vypern wandten sich nun gegen die gepanzerten Chaoskrieger im Freien, die sich
ihrerseits der Bedrohung aus der Luft stellten. Glitzernde Ströme von Shuriken
schossen von oben herab, Granaten und Leuchtspurmunition flogen aufwärts. Ein
Bordschütze fiel getroffen aus seiner Maschine. Ein Chaoskrieger, dessen
gepanzerter Schutzanzug mehr als ein Dutzend Treffer erhalten hatte, taumelte.
Grimm feuerte wohlgezielte
Explosivgeschosse in den Garten hinaus.
In diesem Augenblick eröffnete
eine Plasmakanone am Heck des Chaosschiffs das Feuer auf ein Ziel außerhalb der
Mauer des Villengrundstücks. Im Dachstuhl der Villa breitete sich Feuer aus.
Beim Eingangstor kam Verkehr in
Sicht: Gepanzerte Halbkettenfahrzeuge mit Schnellfeuerkanonen und
Granatwerfern, begleitet von schwarzen Gestalten mit spiegelnden Helmvisieren.
Arbitratoren, mit Lasergewehren
bewaffnet.
Das schmiedeeiserne Eingangstor
löste sich im weißglühenden Plasma auf und verursachte einige Opfer unter den
Arbitratoren.
Die Fahrzeuge gaben Gas und brachen
direkt durch die sich verteilende Wolke aus überhitztem Gas. Bevor die
Plasmakanone aufgeladen werden konnte, waren die gepanzerten Fahrzeuge zu beiden
Seiten des Schiffs.
Was mochten die Arbitratoren
von diesen außerirdischen Flugmaschinen halten, die wie zornige große Insekten
kreisten und auf furchterregende gepanzerte Krieger herabstießen? Die
Panzerfahrzeuge und Arbitratoren zu Fuß eröffneten das Feuer unterschiedslos
auf alle Störer des imperialen Landfriedens.
Laserimpulse prallten mit einem
Feuerwerk greller Lichtexplosionen und Funkenregen auf Stahl. Die Rüstungen der
Chaoskrieger waren stark genug gepanzert, so dass schwere Geschosse an ihnen detonierten,
ohne sie zu durchschlagen.
Der Kampf war dreiseitig und
wurde mit großem Munitionsaufwand geführt. Jaqs Villa hatte mittlerweile genug
Zufallstreffer erhalten, dass Teile des brennenden Dachstuhls einstürzten und
Mauerwerk niederbrach, vermischt mit Schauern von Glasscherben der oberen
Fenster. Der Gefechtslärm war ohrenbetäubend.
»Nichts wie weg hier!«, brüllte
Grimm.
Jaq griff zu seinem abgelegten
Gewand, um es über die Kettenrüstung zu ziehen.
»Mein Knochen!«, rief Lex. Wo
war der Oberschenkelknochen, den er seinem Orden zuliebe graviert hatte, sollte
er jemals zu ihm zurückkehren? Verirrtes Laserfeuer entzündete Vorhänge.
Flammen leckten an der Decke.
»Musst deinen Knochen
hierlassen, du großer Bullenbeißer!«, rief Grimm.
Lex ächzte vor Kummer.
»Was ist mit dem Joker?«, rief
Rakel.
»Wir lassen ihn da!«, erwiderte
Grimm. »Soll er rösten. Und das Buch auch. Seine hochmütigen
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