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Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].

Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].

Titel: Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch]. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Watson
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geführt von Lex, dessen leuchtende Hand phosphoreszierende
Streifen hinterließ, die sich kurze Zeit in der Luft hielten.
    Marb'ailtor zerrte an seinen
Ketten.
    »Deamhan diabhal!«, stieß er hervor. Der Riese stank
nach Dämonentum, obwohl seine leuchtende Hand wie eine lebendige Fackel schien,
die das dunkle Böse in Schach hielt. Die glänzende Rüstung war ein Trugbild.
    Sie war wie schimmernde Seide,
die über Rasierklingen drapiert war. Etwas Ungeheuerliches war geschehen und
geschah noch immer. Aber was? Sicherlich verspottete der Tod den Joker, der in
Unwissenheit sterben würde.
    Lex und Jaq ignorierten ihn.
    Auf dem Lesepult lag das Buch
von Rhana Dandra aufgeschlagen.
    Mit seiner leuchtenden Hand
ging Lex auf das Buch zu. Seine Finger schienen in das Pergament einzusinken
wie in Teig. Und als er die Hand emporhob — tropften da phosphoreszierende
Runen von seinen Fingern? Die Runen auf der Seite bewegten sich.
    Marb'ailtor heulte in
Verzweiflung über die Entweihung.
    Mit seiner leuchtenden Hand
gestikulierte Lex heftig zu Jaqs Verstärkerstab, dann zu sich selbst. Die andere
Hand, die besessen war, schloss sich um Jaqs Schulter.
    Dieser Kontakt bewirkte, dass
der prachtvolle Anschein von Rot und Gold aufleuchtete und verblasste; er
zerstörte die heroische Illusion und enthüllte die Renegatenrüstung in ihrer
harten Eckigkeit.
    Jaq verstand. Lex versuchte die
dämonische Besessenheit auszustoßen und zu Jaq überzuleiten, wie eine starke
elektrische Entladung von einem Pol zum anderen überspringt. Er hielt Lex den
Verstärkerstab gegen die Brust.
    »Vertreibe das Böse in dir!
Lass es auf mich übergehen! E go
te exorcizo!« Jaq
entlud den Stab.
    Die Energieentladung warf Lex
zurück, und er taumelte schwerfällig gegen den Türrahmen. Er drehte sich in der
Bewegung langsam zur Seite, und seine verblassenden Finger zogen vier schwach
phosphoreszierende Streifen über den Stein, als er zusammensackte und auf den
Rücken rollte. Seine Augen waren offen und wach, erfüllt von einem Licht der
Erlösung, als er, noch am Leben, zu Jaq aufblickte.
    Jaq wankte und wäre ohne seine
Rüstung gefallen. Der Stab entfiel seinem gepanzerten Handschuh. Er musste sich
am Lesepult festhalten. Die Runen vor seinen Augen s chienen zu schimmern, sich zu
verändern und wie verschüttetes Quecksilber ineinanderzufließen.
    Was erhoffte er sich von dem
Buch? Was sollte es ihm sagen? Sein Schicksal, seine Zukunft ...
    Die Lage des Ortes, wo
Zeitumkehr möglich war ...
    Oder die Lage eines Ortes, wo
eine Seele vom Tod erlöst werden konnte ...
    Einen Ort der Erlösung, der
Befreiung.
    Einen Ort im Warp, von dem der
leuchtende Pfad ausging. Dort einzutreffen, könnte das schlafende Numen aufladen.
Das Chaoskind könnte zu Göttlichkeit und verklärender Macht erwachen und sogar
einen Bruchteil seines Selbst in dem erleuchteten Sterblichen verkörpern, der
seine Wiege im Chaos aufsuchte.
    Aber das war sicherlich
unmöglich, eine größenwahnsinnige Phantasie! Und doch ... Wenn an diesem
zentralen Ort jemand Verdientes vom Tode auferweckt würde, müsste eine leuchtende
Welle durch das ganze Gewebe des Chaos gehen und den Kosmos durchdringen ...
    Jemand Verdientes wie
Meh'lindi.
    Ja, o ja.
    Es könnte der persönlichen
Passion und der kosmischen Erlösung in gleicher Weise gedient sein. Das Imperium
könnte gerettet und verklärt werden, zusammen mit Ihm auf Erden. Heilender
Balsam für den verwundeten Gott-Imperator, um Ihn wiederherstellend mit dem Kind
des Lichts zu vereinen.
    Jaqs Sehnsucht, Meh'lindi
wiederauferstanden zu sehen, und sei es als Reinkarnation, hatte neurotische
Besessenheit angenommen.
    Sie war wie ein amputierter
Arm.
    Ihre geisterhafte Gegenwart
dauerte an.
    Ein spukhaftes, meckerndes
Gelächter lauerte in seinem Geist, zugleich aber erweiterte sich seine
Wahrnehmung: In leuchtender Klarheit sah er einen Satz wie ein Herbstblatt
niederschweben und sich in die Seite des Buchs eingliedern. Dabei wand er sich
wie ein silbriger Wurm, der eine Öffnung sucht. Das Anfangswort dieses Satzes
diente als ein komprimierter Code, der nun eine ganze Reihe von Instruktionen
entstehen ließ. Instruktionen, die einfach Richtungen waren. Cl, Ceart, Lar: links, rechts, Mitte.
Richtungen durch das Wegenetz! Richtungen für Jaqs Schicksal.
    Als die Rune, die den Weg zur
Schwarzen Bibliothek enthüllte, Azul Petrow in seiner Vision erschienen war, war
der Ausgangspunkt genau die Stelle gewesen, an der Petrow zu diesem

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