Ins offene Messer
und hörte Musik. Baby please stop crying. Er winkte Geordie zu einem Sessel rüber. «Hast du schon was gegessen?»
«Nein», antwortete Geordie. «Ich hab Hallus gehabt.»
«Du solltest mal versuchen, in der Bude zu schlafen», sagte Sam. «Leg dich aufs Bett und schlaf, und wenn du aufwachst, fühlt es sich langsam an wie zu Hause.»
«Haben Sie das so gemacht? Als Sie hier eingezogen sind?»
Sam nickte.
«Eigentlich liegt’s ja an Barney», sagte Geordie. «Er will da nicht schlafen, bis er einen Korb bekommt.»
Sam setzte sich im Sessel auf und beugte sich vor, kam so nahe, daß er fast in Geordies Kopf kroch. «Wenn du nicht willst, brauchst du da nicht zu schlafen. Oben, unten, alles deins, du hast einen Schlüssel für beide Wohnungen. Morgen werde ich Barney einen Korb besorgen, okay?»
Geordie war ein oder zwei Minuten still. «Barney kriegt auch schon Hallus», sagte er. «Was soll ich machen? Er versteht das alles nicht. Er ist nur ein Hund.»
Da war diese Lücke auf dem Band, die zwischen den Songs ist, die einen mit leeren Händen dastehen läßt, weil man nicht weiß, ob’s das Ende ist oder nicht. Dann setzte das Schlagzeug und ein langes Trompetenintro ein, und der Typ fing an, mit einer schrecklich hohl klingenden Stimme zu singen, als hätte er tausend Jahre Hallus hinter sich. DO you love me... or are you just extending goodwill? Und er packt dich. Es ist wie Zauberei. Barney schaut vom Teppichboden zu dir auf, und es ist, als würde er auch zuhören. Du siehst, wie Sam die Augen schließt und sich wieder in den Sessel sinken läßt, und du machst deine Augen auch zu und spürst, wie die Anspannung aus deinem Gesicht verschwindet. Ein oder zwei Augenblicke zuvor wolltest du noch reden oder essen oder irgendwas, egal was. Jetzt willst du einfach nur die Augen schließen und zuhören, dich von der Musik gefangennehmen lassen.
Kapitel 45
Was als nächstes? Bei Celia ging es in der Regel nicht drunter und drüber, ganz im Gegenteil, aber da sie sich über Sam Gedanken gemacht hatte, war sie mit den verschiedenen zu erledigenden Tätigkeiten in Verzug geraten. Er hielt die meisten der morgendlichen Gesprächstermine bei Betty’s ein, und wenn er es mal nicht schaffte, sagte er ihr immer früh genug, sie solle bitte absagen. Aber er tat viel zuviel, daß ihm am Tag nicht genug Zeit für sich selbst blieb.
Es war zum Beispiel typisch für einen Mann, sämtliche praktischen Dinge zu erledigen und die wesentlichen Sachen erst einmal liegenzulassen. Wanda beispielsweise war wesentlich. Durch ihre telefonischen Unterhaltungen hatte Celia eine ganze Menge über Wanda erfahren. Mochte sie inzwischen recht gern. Sie war keins dieser jungen Dinger, die nur darauf aus waren, einen Mann zu bekommen. Sie hatte ein eigenes, ausgefülltes Leben, zwei reizende Töchter, oder sie schienen doch zumindest am Telefon reizend zu sein. Celia hatte mit beiden gesprochen, mit Samantha und Kelly, und wer immer in diesem Haus einen Anruf beantwortete, es war stets interessant und eine besondere Freude.
Heute nachmittag war Celia dorthin zum Tee eingeladen, und sobald sie... Ach, du meine Güte, ja, das hatte sie noch erledigen wollen - mit dem Rechtsanwalt Mr. Forester die Einzelheiten des Fixums abzusprechen. Dann würde sie sich sofort auf den Weg machen.
Seine Sekretärin stellte das Gespräch durch, und Celia stellte sich vor. «Ja, ich habe mich gestern mit Sam getroffen», bestätigte Mr. Forester. «Eine gute Besprechung, denke ich. Wir scheinen miteinander reden zu können.»
«Gut», sagte Celia.
«Wenn ich das recht verstanden habe, möchten Sie nichts mit Liquiditätsauskünften zu tun haben?»
«Das hat Sam gesagt, ja.»
«Das bedeutet, wir müssen hier das eine oder andere umorganisieren, aber es ist auch wieder nichts, was nicht zu regeln ist. Diese Dinge können wir selbst erledigen, aber alles andere werden wir Ihnen überlassen.»
«Die Frage ist, wie wir es machen», sagte Celia. «Persönliche Treffen sind etwas zeitraubend. Wenn wir uns für jeden einzelnen Auftrag zusammensetzen müssen, werden wir nicht viel erreichen.»
«Die meisten Geschichten sind reine Routine», sagte Mr. Forester. «Ich könnte Ihnen die Details zuschicken. Der eine oder andere Fall jedoch ist komplizierter.»
«Wir verlieren allerdings auch etwas Zeit durch die Post», sagte Celia.
«Haben Sie ein Fax?»
«Nein, aber vielleicht sollten wir uns eines anschaffen. Ich werde mit Sam darüber
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