Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Insel der glühenden Sonne

Titel: Insel der glühenden Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
Vom Netzwerk:
»Noch im Krankenhaus.«
            »Wo können wir den Schläger abholen?«
            »Im Lagerhaus an der Davey Street. Sie könnten ihn gleich festnehmen.«
            »Sag mir nicht, wie ich meine Arbeit machen soll.«
            »Ich meine nur, der Leutnant wird sich freuen, Grigg so problemlos aus dem Weg zu haben.«
            »Na gut. Kannst du schreiben?«
            »Ja.«
            »Dann füll den Vordruck aus und unterschreib ihn.«
            Flo nahm das Blatt entgegen und setzte, als er fertig war, schwungvoll die Worte James Quinlan, Vorarbeiter, Flood-Farm darunter.
             
            Budd saß abwartend auf seinem Pferd. Vor dem Lagerhaus hatte sich eine Menschentraube gebildet, weil es dort drinnen hoch herging, und schließlich zerrten zwei zerzauste Polizisten Grigg unter dem Beifall der Umstehenden auf die Straße.
            »Richtig so, Budd«, rief jemand. »Und jetzt noch den Bruder.«
            Budd wusste die Freude zu schätzen, da die meisten Verhaftungen von Bespucken, Buhrufen und Steinwürfen begleitet wurden.
            Sie fesselten Grigg an den Sattel, Gander versetzte ihm ein paar Tritte, und der kleine Konvoi setzte sich in Bewegung.
            Von Quinlan war nichts zu sehen. Er kaufte im Lagerhaus alles Notwendige für die Farm ein, dazu genügend Rationen für mehrere Wochen.
            »Ein großer Auftrag für Floods Verhältnisse«, meinte der Besitzer.
            »Wenn es zu viel ist, kann ich den Rest auch bei Pollard besorgen.«
            »Nein, das geht schon, Mr. Quinlan.«
            »Dann los, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.«
            Als Flood und seine Frau drei Tage später zurückkehrten, sahen sie erleichtert, dass ihr neuer Vorarbeiter einen guten Start hingelegt hatte.
            »Mal sehen, wie lange es vorhält«, murmelte Flood skeptisch.
            Die Grünfläche vor dem Haus war viel gepflegter als zuvor: die Hecke war geschnitten, der Rasen gemäht, die Bäume waren gestutzt, Jungpflanzen mit Pfählen gestützt. Die Einfahrt war sauber geharkt, auch die Ställe brachten eine angenehme Überraschung. Alles blinkte, duftete frisch nach Eukalyptus, zwei tadellos gekleidete Stallburschen warteten darauf, den Herrn und seine Gattin in Empfang zu nehmen.
            Dann tauchte Owen Grigg mit der schlechten Nachricht auf.
            »Boss, wir haben ein Problem. Max ist verhaftet worden.«
            »Wir sind ihn also los?«, fragte Mrs. Flood von oben herab.
            »Warum wurde er verhaftet? Ist die Polizei hier gewesen?«, wollte ihr Mann wissen.
            »Nein, er ist mit Quinlan zum Einkaufen in die Stadt gefahren, da hat die Polizei ihn aufgegriffen.«
            »Weshalb?«
            »Quinlan sagt, die werfen ihm vor, dass er Zack das Auge ausgeschlagen hat! Die sind einfach in den Laden marschiert und haben ihn in Ketten gelegt.«
            »Mein Gott, er hat ein Auge verloren!«, rief Mrs. Flood.
            »Holen Sie ihn raus, Boss? Er hat nur seine Arbeit getan.«
            »Geh wieder an die Arbeit. Ich kümmere mich darum.«
            Als Owen davongeschlichen war, wandte sich Antonia Flood an ihren Mann. »Wag es nicht, den Verbrecher rauszuholen! Ich habe dir schon lange gesagt, du sollst die beiden loswerden, aber nein, du wolltest ja nicht auf mich hören. Jetzt hast du einen neuen Vorarbeiter, und wenn du den Bruder nicht auch wegschickst, wird dir mit Quinlan das Gleiche passieren wie mit Herring. Die Leute reden schon, Tom. Es hat hier zu viele Unfälle gegeben.«
            »Halt den Mund! Ich kann Owen nicht wegschicken, er weiß zu viel!«
            »Max auch.«
            »Nein, dafür ist er zu blöd. Owen ist der Denker.«
            »Was man so Denker nennt.«
             
            Flood begab sich nie in die Männerbaracke, die er als Sumpf bezeichnete, weil sie in einem nicht trockengelegten Gebiet nahe des Marschlandes stand, und hatte daher keine Ahnung, dass die neue Sauberkeit auch für Schlafräume, Küche und Speiseraum galt.
            Der Lagerraum, in dem sich Kleidung und Bettzeug befunden hatten, war noch so kaputt wie zuvor, und Quinlan hatte die ganzen Einkäufe umgehend an die Arbeiter verteilt, sodass der Boss nichts merkte, als er einen Blick in den Raum mit dem

Weitere Kostenlose Bücher