Insel der glühenden Sonne
undichten Dach und der schiefen Tür warf.
Daher machte Flo sich auch keine Sorgen, als er von Floods Rückkehr erfuhr. Die Speisekammer war gut gefüllt, alle hatten in den letzten Tagen anständig gegessen. Er hatte den Männern die ihnen zustehende Tabakration ausgegeben, was auf der Farm nur selten vorkam, und sie machten sich mit einer gewissen Begeisterung und Neugier an die Arbeit. Alle fragten sich, was Flo mit dieser straffen Organisation bezwecken mochte.
»Ich will euch nur zeigen, dass euch für anständige Arbeit auch eine anständige Behandlung zusteht.«
»Bei Flood? Der verdient nicht, dass wir anständig arbeiten.«
»Überlasst das mir. Ich sorge mich um eure Führung. Wenn die Farm herunterkommt, fällt es auf euch zurück. Vertraut mir noch ein bisschen länger.«
Ein Mann namens Jonah warnte Flo, die Grigg-Brüder hätten Waffen im Strohdach ihrer Hütte versteckt.
»Dreh Owen bloß nicht den Rücken zu, der hat es auf dich abgesehen.«
»Kann schon sein, aber er muss jetzt fair kämpfen. Ich habe die Waffen nämlich längst in den Sumpf geworfen.«
»Du hast sie ihm geklaut? Und wieso macht Owen deswegen keinen Aufstand? Er muss doch stinksauer sein.«
»Und allen verraten, dass er sie verloren hat? Nein, das kann er sich nicht leisten. Wenn der Boss es herausfindet, macht er ihm die Hölle heiß!«
Tom Flood entdeckte bald, dass Zack Herring zwar ein guter Gärtner gewesen sein mochte, als Farmer aber nichts taugte. Auch wusste er nicht, wie man Aufgaben delegierte. Dann berichtete Owen auch noch, Herring habe bei den Schuppen am Fluss geschnüffelt, was Flood strengstens untersagt hatte. Der Vorarbeiter musste weg.
Tom interessierte sich nicht dafür, dass Zack Herring verletzt und Max verhaftet worden war, und ärgerte sich, als er am nächsten Morgen beim Ausritt Owen Grigg am Tor der Koppel vorfand.
»Was ist mit meinem Bruder?«
»Ich habe dem Richter geschrieben«, log Tom. »Ich schicke den Brief noch heute ab. Bis dahin hältst du gefälligst den Mund. Du solltest Zack doch von den Schuppen am Fluss fern halten, es war die Rede von einer Abreibung, sonst nichts. Und jetzt ab mit dir, du kannst doch wohl allein da unten aufpassen.«
Grigg wollte etwas sagen, überlegte es sich aber anders. Tom ritt zur Hauptscheune, wo Quinlan gerade einen Dienstplan aufstellte. Der neue Vorarbeiter schien sich ehrlich zu freuen, ihn zu sehen, und wollte ihm seine Arbeit erklären, was Tom mit einer Handbewegung abtat.
»Lass sie einfach arbeiten, ist ein fauler Haufen.«
»Sicher doch, aber ich brauche Ihre Erlaubnis für ein paar neue Stellen. Die Wasserversorgung der oberen Koppeln versiegt, Sie brauchen dort einen neuen Brunnen. Und wenn wir die Sümpfe trockenlegen, hätten Sie dort gutes Ackerland. So ist es reine Verschwendung. Und wäre es nicht an der Zeit für ein paar Scherer?«
»Nein, das sollen unsere Männer tun. Scherer sind sündhaft teuer.«
»Stimmt, aber wie ich höre, taugen die Männer nichts.«
»Dann sieh zu, dass du ein paar erschwingliche Scherer auftreibst.«
»Gut. Hier steht, Ihre Herde bestehe aus vierhundertdreißig Tieren.«
Tom stieß einen wütenden Ruf aus. »Wo steht das? Es müssten über sechshundert sein! Wo sind die übrigen?«
Er fuhr mit dem Finger die Zahlenkolonne entlang. »Wie kann das sein? Mir fehlen doch nicht an die zweihundert Schafe!«
»Keine Ahnung. Ich lasse eine gründliche Zählung durchführen. Vielleicht stimmen die Bücher nicht.«
»Hoffentlich. Du gibst mir umgehend Bescheid. Ich habe ohnehin genügend Probleme.«
Als er sich zu seinem anderen Besitz auf der Flussseite der Sassafras Road begab, spielte Flood mit dem Gedanken, den lukrativen Schmuggel zu beenden. Zu viele hatten ihre Hände in dem Geschäft. Außerdem plante der Gouverneur, ein weiteres Dutzend Inspektoren im Zollamt zu beschäftigen, da der Haushalt der Kolonie auf die Einfuhrzölle angewiesen war.
Vielleicht war es der richtige Zeitpunkt, um auszusteigen.
Nachdem Flo allen ihre Aufgaben zugeteilt hatte, ritt er zum
Weitere Kostenlose Bücher