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Insel der Rebellen

Insel der Rebellen

Titel: Insel der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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First Lady und den Gouverneur ziemlich eng wurde, mit dem Erfolg, dass sie immer häufiger auf die Untersetzer traten. »Sei brav, Pony, und verlass die Kammer«, sagte der Gouverneur, als handele es sich bei Trip um Frisky und er verspreche ihm eine Belohnung.
    Pony trat wieder aus der Kammer heraus, und Trip bewegte sich keinen Zentimeter.
    »Du bist sehr ungehorsam, Pony«, sagte der Gouverneur in scharfem Ton.
    »Das tut mir Leid, Sir«, erwiderte Pony, der zu diesem Zeitpunkt schon völlig verwirrt war. »Ich wollte Sie wirklich nicht verärgern. Wie war das mit den Eiern? Drunter? Nein, ich erinnere mich, rauf haben Sie gesagt. Ja, das haben Sie gesagt.«
    »Das ist recht«, antwortete der Gouverneur abwesend, während er durch sein Vergrößerungsglas beobachtete, wie Trip, das Miniaturpferd, die Kammer verließ und unter einem antiken Tisch mit aufklappbaren Seitenteilen hindurchging, dann auf den Fahrstuhl zuhielt, um, bevor er ihn erreichte, nach rechts in Richtung der Küche abzubiegen.
    »Das ist wirklich das erstaunlichste Pferd, das ich je gesehen hab!«, sagte Pony. »Ich glaub tatsächlich, es will Ihre Eier zubereiten.«
    Trip spazierte unter dem Arbeitstisch hindurch und kehrte schließlich zum Fahrstuhl zurück.
    »Ich hab nur Spaß gemacht«, sagte Pony verlegen zum Gouverneurspaar. »Ich weiß doch, dass es kein Pferd auf dieser Erde gibt, das kochen kann. Wenn es so was gäbe, dann hätten Sie sicher nur solche kleinen Pferdchen und brauchten keine Häftlinge mehr zu beschäftigen.«
    »Also ich würde nichts essen, was ein Pferd zubereitet hat«, sagte Mrs. Crimm missbilligend. »Man bedenke nur, wie unhygienisch das wäre.«
    »Da fällt mir etwas ein«, sagte der Gouverneur und folgte Trip.
    »Wir müssen Ihre Angelegenheit mit der Strafvollzugsbehörde klären. Ich werd dort mal anrufen.«
    »Dann haben Sie also gelesen, was Trooper Truth geschrieben hat, um mir zu helfen«, rief Pony voller Freude und Überraschung. »Ich würd zu gern wissen, wer er is, dann könnt ich ihm danken.«

ACHTUNDZWANZIG
    »He! Halt die Fresse, zum Teufel noch mal!« Die feindselige Stimme kam aus einer engen, stinkenden, dunklen Zelle. Es war spät in der Nacht, und die Lichter in den Zellen des Stadtgefängnisses waren ausgeschaltet worden.
    »Selber Fresse!«, knurrte Major Trader in Richtung des nervigen Banditen, der sich Stick nannte und der im Gefängnis gelandet sein wollte, weil er sich den Kopf gestoßen hatte, der unter einer Papiertüte steckte, und dann Bewusstlosigkeit vorgetäuscht hatte, weil er glaubte, auf diese Weise eine Freifahrt ins Krankenhaus zu kriegen und dann abhauen zu können. Es hatte nicht geklappt.
    »Schnauze!«, rief ein anderer Zelleninsasse. Trader war sich nicht sicher, meinte aber, die aggressive Stimme könnte Slim Jim gehören, einem Wiederholungstäter, dessen Spezialität es war, Autoschlösser zu knacken, um das Kleingeld zum Parken und für Sonnenbrillen zusammenzuklauen.
    »Halt du doch die Schnauze!«, brüllte Trader zurück. Er war viel zu schlechter Laune, um sich von irgendjemandem einschüchtern zu lassen.
    »Nein! Du hältst gefälligst das Maul, du Arschloch!« Jetzt meldete sich Snitch hellwach und schlechter Laune zu Wort.
    »Si«, fing jetzt auch der Mexikanerjunge an. »Können nicht alle Maul halten, por favor.«
    »Halt du dich da raus, Kanake«, sagte Trader drohend.
    »He!«, antwortete der kleine Mexikaner beleidigt. »Ich gesehn, wie du um Mülltonne gesprungen.«
    »Mann«, sagte Stick. »Wusste ich doch, dass der Typ völlig durchgeknallt is. Wieso is er um die Mülltonne gehopst?«
    »Ich glauben, er gewichst«, sagte der Mexikaner, dessen Zellenkameraden seinen Namen noch nicht kannten und der der Polizei nicht gesagt hatte, dass er minderjährig war. »Siehst du, ich verstecken mich vor Polizei hinter dieser Bar, du verstehen? Und ich sehen, wie er auf Weg herumspringen und seinen Schwanz halten und komische Geräusche machen. Also ich rennen los, weil er loco.«
    »Da hast du ja 'n Scheißglück, mit ihm inner gleichen Zelle zu landen«, bemerkte Snitch sarkastisch und schob sich das flache Kopfkissen unter den Kopf. »Ham wir nich alle 'n Scheißglück, mit so ein' verwichsten, stinkenden Fettarsch von Loco in einer Zelle zu sitzen?«
    »Ja, warum bissu denn so herumgehopst, ha?«, stichelte Stick weiter.
    »Geht dich einen Scheiß an. Aber ich hab immer einen Grund für alles.«
    »Bitte. Lasset uns nicht streiten. Hier herinnen ist es

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