Insel der Rebellen
Island, und dann wärt ihr alle Limbonier.«
Als Fonny Boy sich wieder im Zahnarztstuhl niederließ, hatte er erneut diesen leeren Blick, den ich schon an ihm kannte, in eine unbestimmte Ferne gerichtet. Der Stuhl i m hinteren Teil der Klinik scharrte wieder, und dann ertönte ein lauter Knall, als wäre er umgefallen. Offenbar hatte ihn der angebundene Hund des Zahnarztes umgeworfen, vielleicht weil er ebenfalls geträumt hatte - das war jedenfalls zum damaligen Zeitpunkt meine Vermutung.
»Also, ich muss mich jetzt auf den Weg machen«, sagte ich zu Fonny Boy. »Ich werd mal sehen, was ich sonst noch über deine Leute herausfinden kann.«
Fonny Boy befand sich jetzt offenbar in der REM-Phase: Wie in Trance starrte er mit zuckenden Pupillen vor sich hin, vergrub die Hände in den Armlehnen des Behandlungsstuhls und vermittelte den Eindruck, als verfolge er einen aufregenden Actionfilm. Jeder Versuch, die Unterredung mit ihm fortzusetzen, erschien völlig sinnlos, und so verließ ich die Krankenstation. Ich winkte einen Golfcart herbei und fuhr zum Flugplatz zurück, während mir die vielen Theorien und Spekulationen im Kopf herumwirbelten und überhaupt keinen Sinn ergeben wollten, schließlich bin ich weder Historiker noch Autor historischer Romane, obwohl ich Angehörige beider Berufsgruppen kenne. Als wir uns im Hubschrauber auf den Heimweg machten, wobei wir zunächst unter 1000 Metern blieben, um das Sperrgebiet R 4006 zu vermeiden, und uns anschließend direkt nach Süden wandten, um das Sperrgebiet R 6609 südlich zu umfliegen, wurde mir klar, dass ich die Verpflichtung hatte, meine mühsamen historischen Recherchen über die Anfänge unseres Landes und den Verlauf seiner Geschichte fortzusetzen.
»Pass auf, da drüben ist ein Vogel.« Mein Kopilot deutete auf eine Möwe, die uns offensichtlich vollkommen übersehen hatte.
»Mann, das war knapp«, bemerkte ich, nachdem der Vogel unter uns hinweggetaucht war und eine unserer Kufen noch seine Schwanzfedern berührt hatte.
»Hoffentlich ist ihm nichts passiert.« Ich machte einen kleinen Schwenk nach Westen, um einen Blick auf die davonsegelnde Möwe zu erhaschen, die rückwärts zu fliegen schien, weil wir so viel schneller waren.
PS: Noch eine Mitteilung an den Entführer von Popeye: Melden Sie sich, bevor es zu spät ist! Und an meine treuen Leser: Herzlichen Dank für die vielen Hinweise, die Sie mir zu Trish Trash geschickt haben.
Passen Sie gut auf sich auf!
FÜNFZEHN
Als Hammer Windy Brees völlig aufgelöst in ihr Büro stürmen sah, wusste sie, dass es Ärger gab.
»Heiliger Bimmel! Haben Sie gesehen, was Trooper Truth gerade auf seine Website gesetzt hat?«, rief Windy.
»Ja«, antwortete Hammer. »Ich habe es heute Morgen gelesen.«
»Nein! Er hat was Neues geschrieben, und Sie kommen nie drauf, was er da geschrieben hat!«
»Er hat was Neues geschrieben?«
Hammer war verblüfft, aber sie ließ sich nichts anmerken, um nicht preiszugeben, dass sie um Trooper Truth und den Rhythmus seiner Veröffentlichungen wusste. »Das ist ja interessant«, sagte sie. »Ich hatte angenommen, er veröffentlicht nur einen Artikel pro Tag.«
»Na, offensichtlich nicht«, sagte Windy. »Wahrscheinlich ist er ein Vielschreiber. Ich frage mich, wie er wohl aussieht und wie alt er ist. Er muß schon ziemlich alt sein, wenn er so viel weiß. All das geschichtliche Zeug ...«
»Wie kommen Sie eigentlich darauf, dass Trooper Truth ein Mann ist?«, fragte Hammer, als sie sich in die Websit e loggte.
»Na, weil er so klug ist.«
Als Hammer mit der Lektüre des Artikels begann, bat sie Windy, das Büro zu verlassen und die Tür zu schließen. Dann rief sie Andy an.
»Das ist es!?«, sagte sie in empörtem Flüsterton.
»Ein gebräuchlicher Ausdruck auf Tangier«, bemerkt e Andy.
»Das ischt äs! bedeutet, dass die Person, die es sagt, in Wirklichkeit meint: Das geht dich nichts an. Wenn ich Sie zum Beispiel frage, ob Sie es mir übel nehmen, dass ich Ihnen nichts von der geheimen Mission erzählt habe, oder ob Sie wütend sind, wenn ich Ihnen verrate, dass ich gestern auf meiner Veranda einen schrecklichen Fund gemacht habe, und Sie dann sagen: Däs ischt äs!, dann meinen sie .«
»Wir müssen uns sehen .!«, unterbrach sie ihn, während sie noch über einen geeigneten Treffpunkt nachdachte.
»In fünfzehn Minuten auf dem Parkplatz von Wal-Mart!«, sagte sie schließlich verärgert.
»Welcher Wal-Mart?«, fragte Andy am anderen Ende der Leitung. »Ich
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