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Insel der Traumpfade Roman

Insel der Traumpfade Roman

Titel: Insel der Traumpfade Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley Marion Balkenhol
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sechs Monaten in England und fuhren mit der Kutsche, die er in Bath gemietet hatte, auf Mousehole zu. George hatte einen Blick hinaus auf das vertraute Blau des Meeres und die hohen Klippen geworfen, die den kleinen Fischerdörfern an der Küste Schutz boten. Auf dem Wasser leuchteten weiße Segel, über ihnen schwebten Möwen, in der Luft lag der Geruch nach den Mooren, und als die Kutsche langsamer fuhr, um den steilen Abhang nach Mousehole hinunter zu bewältigen, hatte er das Haus neben der Kirche gesehen. Die dicht gedrängten Katen weit unten kamen genau so in Sicht, wie er sie in Erinnerung hatte. Es war beinahe, als wäre er nie fort gewesen.
    So hatte er sich die Heimkehr vorgestellt, und obwohl sein Herz bei jeder so vertrauten Kurve auf dem steilen Abhang jubilierte, hatte ihn ein Unbehagen beschlichen, das er nicht abschütteln konnte. Während das Pferd auf den Kai zutrottete und derMöwenschwarm, der sich um die Überreste des Fangs vom Tage stritt, ihnen folgte, waren seine Gedanken wieder zum Brief seiner Mutter zurückgekehrt.
    Er hatte ihn seiner Tante gegeben und sie genau beobachtet, während sie ihn las. Sie holte tief Luft und wurde plötzlich bleich, was ihm bewies, wie sehr sie der Inhalt getroffen hatte. Doch sie hatte sich geweigert, auf seine Fragen zu antworten, und hatte den Brief ins Feuer geworfen. Ihr Verhalten war rätselhaft, und das gefiel George nicht. Dennoch war er froh, dass er den zweiten Brief bei seinem Anwalt in Sydney hinterlegt hatte, bevor sie nach England aufbrachen: Die Versuchung, ihn nach der Reaktion seiner Tante zu öffnen, wäre zu groß gewesen.
    Seit ihrer Ankunft in Mousehole war eine Woche vergangen, und nachdem sie in einem Gasthaus in der Nähe untergekommen waren, hatte George seine Frau und die Jungen an die Schlupfwinkel seiner Kindheit geführt. Sie hatten das alte Pfarrhaus besucht, mit dem neuen Amtsinhaber Tee getrunken und sogar an einem langen, ermüdenden Gottesdienst in der Kirche teilgenommen, in der sein Vater einst gepredigt hatte. Die Begrüßung in der Heimat war warm und überschwänglich gewesen, und obwohl die ältere Generation der Collinsons inzwischen verstorben war, sprachen alle noch immer liebevoll über seine Eltern, selbst Menschen, die sie nie kennengelernt hatten.
    Der Tag hatte strahlend begonnen, doch vom Meer wehte ein kalter Wind – eine Kälte, die ihm bis ans Herz drang, denn an diesem Tag würde er Eloise und die Jungen mitnehmen, damit sie sich Harrys Erbe ansahen. Die Atmosphäre in der Kutsche war düster. Eloise war angespannt, Harry hatte deutlich zu verstehen gegeben, dass er nur wenig Interesse hatte, und Oliver war ungewöhnlich schweigsam. Er pfiff vor sich hin, um die Stimmung aufzuheitern, hielt aber inne, als Eloise ihn ziemlich mürrisch um Ruhe bat.
    Stirnrunzelnd lenkte George Pferd und Kutsche am Klippenrand entlang und schließlich zwischen den beiden zerbröckelnden Torpfosten hindurch über die von Unkraut übersäte Auffahrt. Er hatte damit gerechnet, dass Eloise sich das Haus nur ungern anschauen würde, doch er hatte nicht vorausgesehen, wie viel es ihr ausmachte, hier zu sein.
    In dem Versuch, die Situation zu bagatellisieren, zwang er sich zu einem Lächeln. »Da ist es, Harry«, sagte er und ließ das Pferd anhalten. »Treleaven House, der Landsitz des Earl of Kernow.«
    Wie erstarrt saß Eloise neben ihm. George wurde klar, dass er sie nicht hätte herbringen dürfen: Sie wurde blass, und über ihren Augen lag ein Schatten – vielleicht hervorgerufen von Erinnerungen an Edward und Charles.
    »Warum fangen hier so viele Orte mit › Tre ‹ an?« Oliver schaute auf die Buchstaben, die über der prächtigen Tür eingraviert waren.
    George richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Jungen. »Das ist das kornische Wort für › Farm ‹ . Treleaven bedeutet › Leavens Farm ‹ «, erklärte er. »So wie › Kernow ‹ das alte kornische Wort für › Cornwall ‹ ist.«
    Harry musterte das zerfallene Haus und das ungepflegte Parkgelände, das sich bis ans Meer hinunter erstreckte. »Ist nur gut, dass ich keinen Fuß hineinsetzen will«, sagte er und verzog das Gesicht. »Es sieht aus, als würde es gleich zusammenfallen – und von mir aus kann es verrotten.«
    »So schlecht ist es gar nicht«, protestierte Oliver. »Zugegeben, es wäre viel Geld nötig, um es wieder instand zu setzen – aber ich kann mir vorstellen, wie es einmal ausgesehen haben muss. Es würde Spaß machen, seine frühere

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