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Insel meiner Sehnsucht Roman

Insel meiner Sehnsucht Roman

Titel: Insel meiner Sehnsucht Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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künftige Geschehen in seiner Fantasie sehen. »Und er ist siegessicher.«
    »Zweifellos, denn er besitzt eine schreckliche Waffe.« Kassandras Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen. »Womöglich wäre es reiner Selbstmord, in die Höhlen von Deimatos einzudringen. Dabei könnten Hunderte akoranische Krieger sterben. Und du ebenfalls …«
    »Wenn wir ihn nicht jagen und abwarten, bieten wir ihm die Gelegenheit, uns erneut anzugreifen.«
    »Gewiss, das würden wir riskieren. Trotzdem neige ich zur Vorsicht.« Sie breitete die Arme aus und hoffte, er würde ihren Rat befolgen, ihre Bedenken verstehen – und ihr verzeihen. »Stets war Akora ein Ort des Lebens, nicht des Todes. Einer zerstörten Welt haben wir neues Leben abgerungen, unser Inselreich Stein für Stein, Saat für Saat aufgebaut. Unsere Sorge um das Leben – um jedes ein zelne – war immer unsere größte Stärke. Nun möchte Dei-los uns dazu verleiten, dies zu vergessen. Das dürfen wir nicht. Gerade jetzt müssen wir uns selbst treuer bleiben denn je.«
    »Dem Rachedurst zu widerstehen ist eine verlockende Herausforderung«, erwiderte Royce in beiläufigem Ton.
    Um ihre Erleichterung zu verhehlen, atmete sie langsam und gleichmäßig. »Das traue ich dir zu. Es wird Geschick und Beharrlichkeit erfordern, jene zu vernichten, die uns schaden wollen, ohne sinnlos Blut zu vergießen. Aber ich bin mir sicher, du wirst es schaffen.«
    »Dazu brauche ich Männer. Nicht viele, nur die besten.«
    »Die stelle ich dir zur Verfügung.«
    Und so erlaubte sie ihm schweren Herzens die Reise nach Deimatos.
    Vorerst brach er nicht auf, denn er musste Vorbereitungen treffen, einige Männer zusammentrommeln und für den Proviant sorgen, den sie benötigen würden. Kassandras Plan war schön und gut, aber es gab praktische Aspekte zu berücksichtigen.
    Das erklärte er ihr, nachdem er angekündigt hatte, er würde am nächsten Morgen aus dem Hafen segeln.
    Nur noch eine Nacht … Das hatte sie nicht erwartet. Bei ihrem Entschluss, ihn nach Deimatos zu schicken, hatte sie nicht bedacht, dass ihnen so wenig Zeit für den Abschied bleiben würde. Sie war mit ihren Pflichten beschäftigt gewesen – wie an allden vergangenen Tagen.
    Nach dem Gespräch mit Royce besuchte sie Elena, die ihr Schicksal beklagte. »Nie zuvor bin ich gestürzt«, beteuerte sie. »Nicht einmal in meiner Kindheit, als ich laufen lernte.«
    »Wir alle fallen manchmal hin«, versuchte Kassandra sie zu trösten. Wenigstens musste die Heilkundige keine Schmerzen ertragen. Brianna hatte heimlich ein beruhigendes Pulver in ein Getränk geschüttet, obwohl Elena strikt dagegen gewesen war.
    Nun plagte sie sich mit heftigen Selbstvorwürfen. »Hundertmal bin ich diese Treppe hinauf- und hinabgestiegen, sogar noch öfter. Warum musste ich ausgerechnet in jenem Augenblick straucheln? Warum? «
    »Weil Sie aufgeregt waren. Immerhin bestand die Gefahr, dass einige Leute in den Flammen verletzt wurden.«
    »Unsinn! Normalerweise bin ich in solchen Situationen ruhig und gefasst. Also gab es keinen Grund für diesen Sturz.«
    »Aber es ist passiert.«
    »Ja«, bestätige Elena. »Wer weiß, was wegen dieses dummen Unfalls passieren wird! Wenn der Vanax stirbt …«
    »Dann ist es nicht Ihre Schuld«, versicherte Kassandra. »Ruhen Sie sich aus. Wie Sie wissen, ist das der schnellste Weg zur Genesung.«
    Kurz danach verließ sie Elenas Suite und kehrte in ihre eigene zurück. Zögernd trat sie ein. Halb hoffte sie, halb fürchtete sie, Royce anzutreffen.
    Aber er war nicht da. Ein leeres Zimmer, ein leeres Bett, leere Stunden … Oh, natürlich würde sie ihn am nächsten Morgen zum Hafen begleiten, an seiner Seite stehen und bekunden, er würde mit ihrer Zustimmung reisen, zu ihrem Wohl. Dann würde sie sich von Royce und seinen Männern verabschieden und ihnen alles Gute wünschen.
    Auf Deimatos angekommen, dem Ort seiner grausamen Gefangenschaft, würde er mit seinen Dämonen kämpfen. Doch das würde ihm helfen. Vielleicht konnte er einige von Deilos' Anhängern aufspüren, die sich auf der Insel versteckten. Die würde er zweifellos festnehmen. Deilos selbst würde er nicht finden, denn der Schurke hielt sich in Ilius auf.
    Erst vor wenigen Stunden hatte sie das erfahren.
    Sie nahm ein Bad, weil sie sich im warmen Wasser stets besser fühlte. Zumindest war es bisher so gewesen. Wenn sie Royce heiratete und mit ihm auf Hawkforte lebte, würde sie auf diesen Luxus verzichten müssen. Oder auch nicht, da er

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