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Insel meiner Sehnsucht Roman

Insel meiner Sehnsucht Roman

Titel: Insel meiner Sehnsucht Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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die Absicht geäußert hatte, auf seinem Landsitz ein Bad im akoranischen Stil einzubauen.
    Was für absurde Gedanken … Mit solchen Fantasien würde sie ihre Seele nur belasten.
    Abrupt stieg sie aus der Wanne und trocknete sich energisch ab, bis ihre Haut rosig schimmerte. Dann legte sie das nasse Badetuch auf einen Schemel und ging nackt ins Schlafzimmer.
    Sonderbar – sie entsann sich nicht, dass sie die Lampe entzündet hätte, die neben dem Bett ein sanftes Licht verbreitete. Nun beleuchtete es den perfekten, hüllenlosen Körper eines Mannes, der lässig ausgestreckt dalag. Die Arme hinter dem Kopf verschränkt, lächelte er verführerisch.
    »Royce …« Dass sie seinen Namen aussprach, wusste sie erst, als sie ihre eigene Stimme hörte.
    Mit einem leidenschaftlichen Blick musterte er sie von Kopf bis Fuß. »Marcellus hat sich erboten, die letzten Reisevorbereitungen zu treffen.«
    »Nett von ihm …«
    »Komm her.« Er streckte keine Hand aus, winkte sie nicht zu sich, erteilte ihr nur einen Befehl.
    Gewiss, sie könnte ihm den Gehorsam verweigern, sein anmaßendes Benehmen tadeln und Entrüstung heucheln.
    Aber das brachte sie nicht übers Herz. Und es war ihr Bett.
    »Eigentlich wollte ich schlafen.« Sie legte sich zu ihm und drehte sich auf die Seite. Anmutig zog sie ein Bein an. Den Kopf in eine Hand gestützt, beobachtete sie Royce.
    »Wie eine Odaliske siehst du aus.«
    »Hier lebe ich wohl kaum in einem Harem.«
    »Sicher nicht.« Er wandte das Gesicht zu ihr. Über seine Stirn fiel eine goldene Haarsträhne. Verdammt, warum war er so umwerfend attraktiv? »Ich weiß, du würdest dich niemals von einem Mann versklaven lassen.«
    »Ach, das weißt du? Im Zelt auf Leios gewann ich einen anderen Eindruck.«
    Immerhin besaß er genug Anstand, um leicht zu erröten.
    »Weil ich meine Wünsche befriedigt habe?«
    » Alles wolltest du.«
    Das bestritt er nicht. »Als Liebhaber der Atreides habe ich einige Schwierigkeiten.«
    Lag es daran ? Hatte er versucht, das Gleichgewicht zwischen ihnen wiederherzustellen, weil ihm ihre Macht missfiel? »In England haben Königinnen regiert. Zum Beispiel Elizabeth die Große. Wie hättest du das verkraftet?«
    Darüber musste er lachen, und plötzlich wirkte er erleichtert, nachdem er sein Geständnis abgelegt und Kassandra ihn nicht zurechtgewiesen hatte. »Da man sie die jungfräuliche Königin nannte, wäre das kein Problem gewesen.«
    »Glaubst du, sie war tatsächlich eine Jungfrau?«
    »Hoffentlich nicht. Ihr Vater ließ ihre Mutter enthaupten, ihre Halbschwester war eine religiöse Fanatikerin, die ihr nach dem Leben trachtete. Unentwegt wurde sie von Verrätern bedroht, die sie vom Thron stoßen wollten. Und deshalb hätte ich ihr ein kleines bisschen privates Glück gegönnt.«
    »Das Glück kann launisch sein.« Und es entschwindet viel zu schnell, dachte Kassandra. Wehmütig schaute sie zum Fenster hinüber. In wenigen Stunden würde der Morgen anbrechen.
    »Diesmal bin ich an der Reihe«, flüsterte sie.
    Wie sie ihm zugestehen musste, war er sehr stark und diszipliniert. Nichts anderes konnte die Geduld erklären, mit der er die süßen Qualen ertrug, die sie ihm bereitete. Er war bestrebt gewesen, auf das Gleichgewicht zwischen ihnen zu pochen? Genau das wollte sie auch. Noch wichtiger – sie musste die Erinnerungen an ihn so tief in ihrem Herzen verankern, dass sie alles überdauern würden, sogar den Tod.
    Obwohl Akora ein Ort des Lebens war, hatte dieses Inselreich das Leid eines grausamen, verfrühten Sterbens kennen gelernt. Das stand ihr noch bevor. Viel zu nahe lauerte der Tod, und dieses Wissen spornte sie an. Sie kniete über Royce, genoss in vollen Zügen seinen Geruch, sein leises Stöhnen, die Berührung seiner Haut – und schließlich die explosive gemeinsame Erfüllung.
    Welch ein schöner Mann … Und doch, seltsamerweise – während sie in einer kurzen Atempause neben ihm lag, erschien vor ihrem geistigen Auge das flüchtige Bild eines schwarzhaarigen Jungen, der auf hohen steinernen Mauern am Meer spielte. Nicht das Meer vor der akoranischen Küste… Eigenartig.
    »Du hast keinen Bruder, nicht wahr?«
    Sein unverständliches Gemurmel klang wie eine Zustimmung. Kein Bruder, nur eine Schwester. Und zu wem gehörte der schwarzhaarige Junge? Vielleicht nur eine Illusion – anders als die gewohnten Visionen, denn sie schmerzte nicht. Ganz im Gegenteil, sie erfüllte Kassandra mit innerer Ruhe, mit dem Gefühl, nichts auf der Welt

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