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Insel meiner Sehnsucht Roman

Insel meiner Sehnsucht Roman

Titel: Insel meiner Sehnsucht Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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jeden Angreifer vernichtet, und so hat ihr Reich viele Jahrhunderte überdauert.«
    »Dieses Geheimnis haben sie sorgsam gehütet. Aber die Akoraner konnten es enthüllen.«
    »Wir wollten es nur im äußersten Notfall gebrauchen.«
    »Heute hat es jemand benutzt, Atreides, um seine gefährliche Macht effektvoll zu demonstrieren. Was glaubst du, was geschehen wäre, wenn eine ganze Feindesschar noch mehr Töpfe in den Hof geworfen hätte? Wie viele Menschen wären da draußen gestorben? Wie viele würden jetzt vor Schmerzen schreien?«
    »Sei still!«, verlangte Kassandra. »Bildest du dir ein, du würdest mir etwas erzählen, das ich nicht wüsste? Dieser Gegner attackiert das Herz von Akora. Nicht nur den Vanax – sondern den Geist, der uns alle erfüllt. Der Schurke will uns Angst einjagen und uns veranlassen, einander misstrauisch zu beobachten, ständig zu überlegen, wann uns der nächste Schicksalsschlag treffen wird. So etwas kann kein Volk auf Dauer ertragen und ein friedliches Leben führen.«
    Bedrückt schauten sie sich an. »Es sei denn – ein Held erhebt sich …«, sagte Royce langsam. »Hat das Mellinos nicht betont? Jemand wird vortreten und versprechen, die Akoraner zu retten, alles so bewahren, wie es immer gewesen ist. Vielleicht werden ihn die Menschen nicht mögen oder sogar fürchten. Aber früher oder später werden sie auf ihn hören.«
    Um sich zu beruhigen, holte sie tief Atem. »Ich glaube, soeben hast du Deilos Plan beschrieben.«
    »Könnte er etwas über das Griechische Feuer wissen?«
    »Das wäre möglich, denn er gehörte dem königlichen Rat an. Vielleicht hat er irgendetwas gesehen oder gehört, das er nicht wissen sollte, und seine Position dazu genutzt, um mehr darüber zu erfahren.«
    »Ist der Schwefel ein Bestandteil dieser chemischen Formel?«
    Kassandra zögerte nur kurz. »Ja. Ebenso das schwarze Öl, das an manchen Stellen aus dem Erdboden quillt – und andere Dinge.«
    Nach denen fragte Royce nicht, und sie gewann den Eindruck, solche Kenntnisse würden ihm Unbehagen bereiten.
    »Jedenfalls müssen wir Deilos erneut suchen«, entschied er, »auch auf den kleineren Inseln.«
    »So schnell wie möglich – bevor uns die Zeit davonläuft.«
    Liebevoll zog er sie an sich. »Kassandra – wenn Atreus – wenn wir ihn verlieren … Wird dann ein neuer Vanax erwählt?«
    »Natürlich …«
    »Wäre es denkbar, dass Deilos das Ritual überlebt? Dass er dem Volk vorgaukeln würde, er wäre der Erwählte, obwohl er es nicht ist?«
    »Auf keinen Fall«, antwortete sie im Brustton der Überzeugung.
    »Wie bist du dir so sicher?« Um ihr in die Augen zu schauen, hielt er sie ein wenig von sich weg.
    »Nach der Zeremonie habe ich Atreus gesehen. Und da gab es – unmissverständliche Zeichen.«
    »Würde jeder Akoraner diese Zeichen erkennen?«
    »Nein … Nur ganz wenige sind in die Geheimnisse eingeweiht.«
    »Gehört Deilos dazu?«
    »Nein!« Allein schon der Gedanke war absurd. »Niemals würde er solche Fähigkeiten erwerben.«
    »Wie viele Leute leben zur Zeit auf Akora, die feststellen würden, ob ein Mann der wahre Erwählte ist?«
    »Das weiß ich nicht genau – nur ein paar…« Entsetzt erkannte sie die Bedeutung dieser Frage. Viel zu wenige Menschen standen zwischen einem skrupellosen Wahnsinnigen und der Macht, die er anstrebte. »Vielleicht zwanzig – höchstens dreißig.«
    »Dann seid ihr noch verletzlicher, als du dachtest«, erklärte Royce.
    Verzweifelt schüttelte sie den Kopf und versuchte, das Fantasiebild einer grausigen Gefahr zu verdrängen, das er mit kühler Logik und klarem Verstand heraufbeschwor. »Niemals in der langen akoranischen Geschichte wurde der Thron auf betrügerische Weise beansprucht.«
    »Also hat euch das Schicksal bevorzugt, denn es ist nicht allzu schwierig, zwanzig oder dreißig Leute zu beseitigen. Die müsste man nicht einmal töten, es würde genügen, sie irgendwo einzusperren.« Royces Augen verdunkelten sich. »Was das betrifft, ist Deilos einfallsreich und erfahren.«
    »Oh nein, das ist unvorstellbar. Wenn er das wagte, würde es den Untergang Akoras bedeuten.«
    »Deshalb müssen wir ihn daran hindern und ihn töten.«
    Kassandra lachte leise. Als er sie verblüfft anstarrte, erklärte sie: »Welch eine Ironie! Deilos will Atreus ermorden. Wäre mein Bruder bei Bewusstsein, würde er dir sagen, Deilos dürfe nicht sterben, stattdessen müsste man ihn lebend gefangen nehmen, ohne andere Leute zu gefährden. Man würde ihn vor

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