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Insel meiner Sehnsucht Roman

Insel meiner Sehnsucht Roman

Titel: Insel meiner Sehnsucht Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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bisschen näher …
    Sie würde Deilos erstechen. Und ehe er starb, würde er sie töten. Im Tod würden sie vereint sein. Aber nicht in der Ewigkeit, flehte sie alles an, was ihr heilig war.
    Indem sie ihr Leben opferte, würde sie Akoras Zukunft sichern. Das hatte sie in der Vision gesehen.
    Blitzschnell und geschickt hervorgezogen, blitzte ihre Klinge. So wie in jenem Traumbild reagierte Deilos sofort. Er war ein versierter Krieger. Und die Gier nach der Macht feuerte ihn zusätzlich an. Behände zog er das Schwert aus der Scheide an seiner Hüfte und stürzte sich auf Kassandra.
    Nur mehr ein einziger Herzschlag – und dann …
    Ein heftiger Windstoß riss sie von den Beinen, eine Gewalt, die ihr nie zuvor begegnet war, umfing sie mit starken Schwingen und trug sie empor …
    Von seltsamer Stille eingehüllt, wurde sie in eine Richtung geschleudert, ohne zu wissen wohin.
    Ihr Herz pochte wieder, vermischt mit dem Rhythmus eines langen Augenblicks in Zeit und Raum – mit einem Teil der Welt, der ihr unerreichbar erschienen war.
    Und doch – sie lebte, gerettet von der Kraft und dem Zorn des Mannes, der sie festhielt.
    Royce – Lord Hawk. Diesem Namen machte er alle Ehre, denn er war wie ein gnadenloser Habicht herangestürmt, und die glühende Wut in seinen Augen drohte Kassandra zu versengen.
    »Verdammt!«, schrie er. Sein Schwert gezückt, fuhr er zu Deilos herum …
    … der sich in Nichts aufgelöst hatte.
    Royce lebte in einem kalten, schweigenden Abgrund, wo sich die Zeit langsam dahinschleppte, wo keine Gefühle existierten. Und das war gut so, denn im Hintergrund seines Bewusstseins lauerte ein Zorn, wie er ihn nie zuvor verspürt hatte – der nicht an die Oberfläche dringen durfte. Zögernd ließ er die Frau los, die ihn mit großen, unergründlichen Augen anstarrte.
    An sie – und an den Schmerz, den sie ihm zugefügt hatte, wollte er jetzt nicht denken. Noch nicht.
    Er blickte in die Finsternis, wo ein Teil der Bühne – und Deilos verschwunden waren. Das Schwert erhoben, das im verblassenden Tageslicht schimmerte, sprang er hinunter und fiel in ungeahnte Tiefen. Geschmeidig landete er auf weichem Erdboden. Ein paar Sekunden lang stand er reglos da, hielt den Atem an, lauschte, hörte nichts, bis … Zu seiner Linken, im Westen, wie er schätzte, rollten Kieselsteine einen Hang hinab. Er folgte dem Geräusch und geriet in einen Tunnel, den Entlüftungsschachte schwach erhellten.
    Nur für eine kleine Weile schienen die Wände näher an ihn heranzurücken. Illusion, sagte er sich, oder Wunschdenken des Mannes, den ich jage … Die Zähne zusammengebissen, rannte er dahin. Lautlos trommelten seine Füße auf das feuchte Erdreich.
    Nach einer halben Meile bog der Tunnel südwärts ab. Royce roch das Meer. Nun beschleunigte er sein Tempo und wurde bald belohnt. Etwas weiter vorn erklangen die Schritte seines Feindes. Deilos schien sich in guter Verfassung zu befinden, denn er kam schnell voran, zu schnell für einen Mann, der blindlings flüchtete. Kein Zögern, keine Unsicherheit. Offenbar wusste er genau, wohin er sich wandte.
    Mit diesen Gedanken beschäftigt, sah Royce die nächste Kurve des Tunnels zu spät und prallte in vollem Lauf gegen die Wand. Klirrend rieselten kleine Steine zu Boden. Deilos blieb stehen. In der plötzlichen Stille klang seine Stimme unnatürlich laut und schrill. »Jetzt weiß ich, wo Sie sind, englischer Bastard! Elender Xenos! Warum mussten Sie sich einmischen? Dafür werden Sie sterben!«
    Fluchend presste sich Royce an die Felsenwand. In diesem Moment interessierte ihn die Ironie des Schicksals nur beiläufig. Ausgerechnet der Mann, dem er – wenn auch unfreiwillig – das Leben gerettet hatte, drohte, ihn zu ermorden.
    »Sie können nicht entkommen, Deilos! Ergeben Sie sich! Die Atreides möchte Sie vor Gesicht stellen. Und Sie wären gut beraten, wenn Sie dieses Angebot annehmen würden, solange es noch möglich ist.«
    »Ah, die Atreides?« In Deilos' Ruf schwangen beißender Hohn und heiße Wut mit, die ihn fast erstickten. »Welch eine ungeheure Frechheit! Hätte ich sie bloß getötet! Aber dieses Versäumnis werde ich nachholen und sie beseitigen, ebenso wie ihre ganze Familie. Von dieser Brut werde ich Akora befreien und…«
    Die nächsten Worte beachtete Royce nicht mehr. Was sein Widersacher mit Kassandra vorhatte, verdrängte alles andere. Ohne Rücksicht auf seine eigene Sicherheit stürmte er weiter und sah Wasser glänzen. Ein unterirdischer Strom

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