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Insel meiner Sehnsucht Roman

Insel meiner Sehnsucht Roman

Titel: Insel meiner Sehnsucht Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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als hätte sie nichts gesagt.
    Ja, gewiss … Und Royce? Oh Gott, er war ihr Leben, ihr Glück, ihre Hoffnung für die Zukunft, für das Leben eines schwarzhaarigen Jungen … Eine Zukunft, die sie nicht gesehen und nur erträumt hatte.
    Jetzt ging er davon, in der Haltung eines Mannes, der eine unangenehme, aber notwendige Aufgabe zu erfüllen hatte.
    »Was hast du vor?«, fragte sie.
    »Was du begonnen hast, muss ich zu Ende bringen«, erklärte er, ohne sich umzudrehen.
    Kassandra folgte ihm. Weder ihr verletzter Stolz noch irgendwelche Pflichten konnten sie daran hindern, denn sie befand sich plötzlich in einer Welt, die sie nicht kannte. Auf seltsame Weise fühlte sie sich neugeboren – ein Schwindel erregender, befreiender Zustand. Sie lebte . Zweifellos hatte die Welt schon erstaunlichere Wunder gesehen – sie selbst nicht. Royce eilte geradewegs zum Kai.
    Dort warteten die Männer, die offensichtlich die Reise nach Deimatos abgebrochen hatten und zurückgekehrt waren. Stoisch blickten die dem englischen Lord entgegen. Kassandras Anwesenheit würde sie zweifellos überraschen. Doch sie waren zu gut geschult, um das zu zeigen.
    »Schwärmt aus!«, befahl Royce. »Nehmt euch alle Schiffe, die ihr braucht, blockiert die Seewege nach Norden und Süden. Vorerst darf niemand Akora ansteuern oder verlassen.«
    Sofort erkannte Kassandra den Sinn dieser Anweisung. Damit würden sie Deilos den Weg abschneiden, und er musste Zuflucht auf Deimatos suchen. Die Krieger beeilten sich, dem Mann zu gehorchen, den sie Lord Hawk nannten. Auch das entging ihr nicht. Sie respektierten die Atreides und trauten ihr zu, die Stabilität zu schützen, die sie stets gekannt hatten. Aber wenn es eine gefährliche Situation zu bekämpfen galt, wandten sie sich instinktiv einem Kommandanten zu, den sie bereitwillig auf das Schlachtfeld begleiten würden.
    So ist es nun einmal unter Männern, dachte sie. Und so würde es immer sein, denn die Schöpfung hatte Männern und Frauen verschiedene Aufgaben zugeteilt. Als sich die Akoraner entfernt hatten, schaute sie Royce an. »Was wirst du tun?«
    Er antwortete nicht. Offenbar hatte er die Frage nicht einmal gehört. Was gewesen war und was geschehen würde, betraf nur mehr ihn allein. Diese Erkenntnis schnürte ihr die Kehle zu, und für einen kurzen Moment glaubte sie sogar, sie könnte nicht weiterleben.
    Aber sie würde am Leben bleiben – natürlich. Sie hatte getan, was ihr richtig erschienen war. Und ich bin so, wie ich bin, dachte sie. Vielleicht würde Royce ihr niemals verzeihen. Gegen diesen Gedanken rebellierte ihr Herz. Impulsiv ergriff sie seinen Arm. Seine Haut war warm – aber nicht so glatt wie ihre eigene. Wie immer, wenn sie ihn berührte, verspürte sie ein Prickeln, als würden unterschiedliche Kräfte aufeinander prallen, ehe sie sich vereinten.
    »Du segelst nach Deimatos.«
    Über seine Augen glitt ein Schatten. »Ist das eine Frage, Atreides , oder ein Befehl?«
    »Ein Befehl? So dumm bin ich nicht. Einem Mann von deinem Kaliber erteilt man keine Befehle. Du fährst zu dieser Insel, weil du glaubst, dort würde sich Deilos verstecken.«
    »Wie ein Dachs in seinem Bau.«
    »Ich würde dich begleiten.«
    Er hob die Brauen und lächelte bitter. »Tatsächlich?«
    Wieder regte sich ihr Stolz, den sie entschlossen ignorierte. »Ja, ich möchte mitkommen.«
    »Weil du die Atreides bist.«
    »Damit hat es nichts zu tun. Ich möchte bei dir sein, weil ich dich liebe.«
    Triumphierend beobachtete sie, wie er zusammenzuckte. Zu viel stand auf dem Spiel, als dass sie ihn mit Samthandschuhen anfassen könnte. Sollte ihn die Wahrheit doch mitten ins Herz treffen und tief genug darin versinken, um Zorn und Kummer zu verscheuchen …
    »Auf Deimatos hausen deine Dämonen«, fügte sie hinzu, »und du darfst ihnen nicht allein begegnen.«
    »Darum hast du dich heute Morgen nicht gesorgt – ganz im Gegenteil, du wolltest mich aus dem Weg haben, um deine eigenen Interessen zu verfolgen.«
    Jetzt war es Kassandra, die den schmerzlichen Stachel der Wahrheit spürte. Doch sie nahm die seelische Wunde klaglos hin. Den Kopf hocherhoben, hielt sie seinem Blick stand. »Glaub, was du willst, und verfluche mich, so oft es dir gefällt – ich gehe trotzdem mit dir.«
    Sie fürchtete, er würde sie zurückweisen. Stattdessen nickte er und erwiderte tonlos: »Würde ich dich aus den Augen lassen, müsste ich dir misstrauen.« Und dann schüttelte er ihre Hand ab.
    Und so fuhren sie am

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