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Insel meiner Traeume

Titel: Insel meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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unerbittlich.
    Von wachsender Erregung erfasst, die sie nicht verleugnen konnte, spürte sie, wie ihr Herz schneller schlug. Der chinesische Ballsaal mit seinen Schwindel erregenden Exzessen, die Kakophonie der Musik und der Stimmen, Hitze und Gerüche der Sommernacht - das alles löste sich in nichts auf. Nur eine einzige Tatsache drang in ihr Bewusstsein - Lord Alex Haverston Darcourt, Marquess of Boswick, Earl of Letham, Baron Dedham, war nach England zurückgekehrt.

18
    Die Menschenmenge teilte sich. Nicht aus instinktiver Höflichkeit, dachte Alex, sondern weil die Leute schlicht und einfach besser sehen möchten, was nun passieren wird. Das wollte niemand verpassen, nicht einmal die albernen jungen Stutzer, die sich um Joanna versammelt hatten und ihr viel zu nahe gerückt waren. Zweifellos erinnerte sich die Hautevolee an die Abfuhr, die der Marquess of Boswick der armen Frau erteilt hatte. Und jetzt war man natürlich neugierig, wie ihn die Lady, inzwischen höchst reizvoll verwandelt, behandeln würde - und er sie.
    Um sich die Wahrheit einzugestehen, das interessierte auch ihn brennend.
    Mit langen, schnellen Schritten durchquerte er den Saal und blieb direkt vor ihr stehen. Aus den Augenwinkeln sah er ihren Bruder vortreten - vermutlich in der Absicht, sich einzumischen. Doch dann hielt Royce inne, denn Joanna hob strahlend den Kopf.
    »Alex!«, rief sie scheinbar unbefangen. »Freut mich, dich wiederzusehen.«
    Wie sehr sie sich freute, verrieten nur ihre Augen. Ringsum schnappten alle Zuhörer nach Luft, schockiert über diese vertrauliche Anrede. Gespannt warteten sie auf seine Reaktion. Lächelnd verneigte er sich und ergriff ihre Hände. »Joanna - schön wie eh und je.«
    Vielsagende Blicke wurden gewechselt, begleitet von gewisperten Bemerkungen für die Bedauernswerten, die zu weit entfernt postiert waren, um zu lauschen. Unfassbar, die beiden kannten sich. Offensichtlich sogar ziemlich gut. Wie gut - diese Frage würde Anlass zu pikanten Spekulationen geben.
    Wo hatte sich Lady Joanna Hawkforte in den letzten Wochen aufgehalten? In dieser Zeit hatte Darcourt in London durch Abwesenheit geglänzt. Waren die beiden - zusammen gewesen?
    Darcourt und Lady Joanna. Darcourt, der unerreichbare Fluch ehrgeiziger Mütter und ihrer heiratsfähigen Töchter, der Träger eines alten, machtvollen Namens, verbunden mit dem noch älteren Mysterium Akoras. Und Lady Joanna, ein Mitglied der berühmten, illustren, ebenfalls alten Familie Hawkforte, die auf ihre eigene ehrwürdige Geschichte und zahllose Legenden zurückblickte...
    Ausführlich hatte Alex die Oberschicht studiert, diese Männer und Frauen, die in England ihre Macht ausübten. Er wusste, wie oberflächlich und unkultiviert sie sich manchmal benahmen, wie grausam und dumm. Wie sehr sie zu Schwärmereien neigten. Und wie schnell sie sich auf Ereignisse stürzten, die ihre Klatschsucht befriedigen würden.
    Er zog Joannas Hände an die Lippen, schaute tief in ihre Augen und drückte einen langen Kuss auf die Finger, die seine umschlangen. Genauso gut hätte er in Whitehall stehen und seine amourösen Absichten lauthals verkünden können, so deutlich gab er sie seinem Publikum zu verstehen.
    Nur Joanna nahm nichts davon wahr und Royce, der ihm mörderische Blicke zuwarf, möglicherweise auch nicht. Dieser heikle Moment verlangte äußerstes Taktgefühl. Stattdessen eilte ein jubelnder Prinzregent herbei.
    »Ah, Darcourt! Wunderbar! Einfach himmlisch! Welch ein Abend! Voll beglückender Zusammenkünfte! Also kennen Sie Lady Joanna und ihren Bruder? Hawkforte...« Eifrig winkte er Royce zu sich und grinste wie der Puppenspieler, als der er sich gelegentlich betrachtete, wenn er an diesen oder jenen Fäden zog, um Menschen zu vereinen.
    »Großartig!« Nun wandte er sich zu einem Mann, der etwas abseits stand und so heftig die Stirn runzelte, dass Joannas Fantasie mit ihr durchging und sie sich vorstellte, sein ganzes Gesicht würde zwischen den Falten verschwinden. »Ist das nicht fabelhaft, Perceval? Zwei alte Familien, zwei meiner langjährigen Freunde - und eine schöne neue Freundin...« Huldvoll verneigte er sich vor Joanna und hüllte sie in den Mantel seines königlichen Wohlwollens, was dem mürrischen Premierminister nicht entging. Aber dessen Augenmerk konzentrierte sich auf Alex und Royce, die nebeneinander standen und ihn mit sarkastischer Herausforderung beobachteten.
    Seltsam, wie sie sich gleichen, dachte Joanna, zumindest in ihren

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