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Inseln im Strom

Inseln im Strom

Titel: Inseln im Strom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernest Hemingway
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Ordnung gewesen. Ich möchte wissen, wer der eine war, der herauskam, um sich zu ergeben, als Ara schoß. Vielleicht war er wie der, den sie auf der Massakerinsel umgelegt haben. Warum sind so viele von ihnen so verrannt? Wir haben sie gut gejagt, und wir werden immer kämpfen, aber ich hoffe, daß wir uns nie verrennen.
    Dann hörte er das Summen des Außenbordmotors. Im Liegen konnte er sie nicht kommen sehen. Und dann kamen Ara und Willie herauf. Ara war schweißüberströmt, und sie waren beide vom Buschwerk zerschunden.
    «Es tut mir leid, Tom», sagte Ara.
    «Schiet», sagte Thomas Hudson.
    «Laß uns hier abhauen», sagte Willie, «dann erzähl ich dir alles. Ara, du gehst jetzt den Anker hieven und schick Antonio ans Ruder.»
    «Wir gehen nach Central. Es geht schneller.»
    «Das ist eine Idee», sagte Willie, «aber du sollst nicht reden, Tom. Laß mich lieber erzählen.» Er hielt ein, legte die Hand auf Thomas Hudsons Stirn und griff unter die Decke nach seinem Puls. Er machte es genau und vorsichtig.
    «Stirb jetzt nicht, Schweinehund», sagte er. «Beiß die Zähne zusammen und beweg dich nicht.»
    «Verstanden», sagte Thomas Hudson.
    «Beim ersten Gefecht hat es drei Tote gegeben», erklärte Willie. Er saß auf der Luvseite von Thomas Hudson an Deck. Er roch den sauren Schweißgeruch. Sein Glasauge saß schief und sein zusammengeflicktes Gesicht sah weiß aus. Thomas Hudson lag ruhig da und hörte ihm zu.
    «Sie hatten bloß zwei Maschinenpistolen, aber sie hatten eine prima Stellung. Gils erster Feuerlöscher hat sie erwischt, und die .50er haben sie fertiggemacht. Antonio hat auch getroffen. Henry kann wirklich mit der .50er umgehen.»
    «Das konnte er immer.»
    «Ich meine, auch wenn’s heiß wird. Die Hulk haben wir entschärft. Sie liegt jetzt hoch und trocken. Ara und ich haben alle Drähte abgezwickt, aber das Zeug haben wir an Bord gelassen. Die Kiste ist jetzt ungefährlich, und ich zeichne den Ort, wo die anderen Krauts liegen, in der Karte ein.»
    Der Anker war aus dem Grund, und die Motoren liefen.
    «Diesmal haben wir es nicht sehr gut gemacht…» sagte Thomas Hudson.
    «Sie haben uns hereingelegt, aber wir hatten die Feuerkraft. Sie waren auch nicht besonders. Sag Ara nichts wegen des Gefangenen. Ihm ist mies genug. Er sagt, er hat abgedrückt, ehe er überhaupt nachgedacht hat.»
    Das Schiff ging auf volle Fahrt und hielt auf die blauen Anhöhen zu.
    «Tommy», sagte Willie, «ich mag dich, alter Hund. Und stirb jetzt nicht.»
    Thomas Hudson sah ihn an, ohne den Kopf zu bewegen.
    «Versuch’s mal zu verstehen, wenn’s nicht zu schwer ist.»
    Thomas Hudson sah ihn an. Er fühlte sich jetzt weit weg, und es gab keine Probleme mehr. Er merkte, wie das Schiff Geschwindigkeit aufnahm, und die Motoren trommelten gegen seine Schultern, die hart auf den Planken auflagen. Er sah auf. Da war der Himmel, den er immer geliebt hatte, und er sah über die große Lagune hinweg, die er jetzt nicht mehr malen würde, das wußte er ziemlich genau. Er änderte seine Lage ein wenig, um weniger Schmerzen zu haben. Die Motoren drehten jetzt ungefähr dreißighundert, wie ihm schien, und sie trommelten durch das Deck hindurch bis in ihn hinein.
    «Ich versteh’s schon, Willie», sagte er.
    «Einen Scheiß verstehst du. Du kapierst’s nie, wenn dich einer liebt.»

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