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Inseln im Wind

Inseln im Wind

Titel: Inseln im Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Santiago
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knetete er ihre Brüste, und wieder versuchte er, sie zu küssen, während er sie mit seinem Körper gegen den Türrahmen der Kammer drängte.
    » Lizzie«, stammelte er, halb keuchend, halb schluchzend. » Bitte lass mich! Ich will doch nur … Ich liebe dich so, Lizzie!«
    Es schauderte sie, als er so mit ihr sprach. Sein Glied wurde schlaffer statt fester, er schluchzte lauter, ohne jedoch in seinen Anstrengungen nachzulassen. Vielleicht stimmte es, was die alte Rose zu ihr gesagt hatte. Dass seine ständige Geilheit in Wahrheit eine Krankheit war, der er wehrlos ausgeliefert war. Gerade so wie ein Trunksüchtiger, der immer nur nach dem nächsten Becher Schnaps gierte, in dem sicheren Wissen, irgendwann daran zugrunde zu gehen. Beinahe wollte sie Mitleid überkommen, doch dann hörte sie Jonathans verschlafene Stimme.
    » Mommy?«
    Hastig entzog sie sich Roberts forderndem Griff, doch er packte sie sofort wieder und umklammerte sie.
    » Du verdammtes Flittchen, du gehörst mir!« Ihre Gegenwehr brachte zuwege, was ihm vorher nicht gelungen war. Sein Glied wurde schlagartig hart, und er drehte sie herum, bis sie ihm die Kehrseite zuwandte, schubste sie gegen die Mauer und raffte ihre Röcke hoch, mit Griffen, die sich so geübt ausnahmen, als habe er sie schon dutzendfach angewandt. Sie hielt den Atem an und wurde ruhig. Wenn sie es einfach geschehen ließ, war es umso schneller vorbei. Vielleicht schlief der Kleine ja wieder ein.
    » Verdammt, was soll das?«, hörte sie Harold Dunmore brüllen.
    Im nächsten Augenblick war sie frei. Er hatte Robert von ihr weggerissen; dieser stolperte zurück und stützte sich gerade noch am Geländer der Galerie ab. Um ein Haar wäre er hinabgestürzt. Hastig zerrte Deirdre ihr Gewand über ihre Blößen nach unten, den Kopf tief gesenkt. Heiße Schamröte war ihr ins Gesicht gestiegen, weil der Herr sie halbnackt gesehen hatte. Er trug ein Talglicht bei sich, zweifellos war ihm nichts entgangen von dem, was Robert gerade mit ihr hatte anstellen wollen. Entsetzen durchfuhr sie, als er die Laterne auf dem Querbalken der Brüstung abstellte und die zusammengerollte Peitsche aus seinem Gürtel zog. Nicht einmal anlässlich der Feier hatte er darauf verzichtet, sie bei sich zu tragen.
    » Du widerwärtiges Miststück«, schrie Harold Dunmore sie an. An seinen Schläfen traten Adern wie Stricke hervor, und sein Gesicht war dunkelrot vor Zorn. » Auf die Knie mit dir!«
    » Bitte«, flehte Deirdre. » Die Tür …«
    Mit einem Tritt stieß er die Tür ins Schloss. Drinnen hörte man Jonathan weinen, dann das beruhigende Gemurmel von Miranda, die sich seiner annahm. Im nächsten Moment zuckte auch schon die Peitsche über Deirdres Schultern. Wie befohlen war sie auf die Knie gesunken. Sie hatte den Kopf an die Brust gedrückt und schützte ihr Gesicht mit den erhobenen Armen. Das harte Leder traf sie zischend an Hals, Nacken und Oberarmen, wieder und wieder. Sie wollte nicht schreien, doch sie konnte nicht anders, denn es tat so weh, viel mehr, als sie sich je hatte vorstellen können. Bisher war sie seinem Zorn immer entgangen, hatte es geschafft, sich im Hintergrund zu halten, wenn er im Haus weilte. Doch sie hatte bei den anderen gesehen, was die Schläge mit einem anstellten. Die blutigen Hautfetzen, die nässenden, violett entzündeten Striemen, die erst nach Wochen abschwollen.
    » Was ist hier los?«, hörte sie eine Frau schreien. Elizabeth. Oh Gott, nun würde sie erfahren, was geschehen war! Deirdre wurde von namenloser Angst gepackt. Sie wagte nicht aufzublicken, sondern blieb geduckt auf dem Boden hocken, das Gesicht immer noch hinter den schützend verschränkten Armen verborgen.
    Er wird mich töten, dachte sie. Er kann nicht zulassen, dass ich weiterhin mit ihr und Robert unter einem Dach lebe. Mein Leben ist keinen Penny mehr wert.
    Elizabeth hatte sich zwischen das Mädchen und ihren Schwiegervater gestellt.
    » Hör auf damit!«, schrie sie außer sich. Zu Deirdre sagte sie: » Schnell, geh auf deine Kammer.«
    » Willst du dich für sie schlagen lassen?«, brüllte Harold. Er hob die Peitsche und ließ sie einmal knallen, dann schlug er zu.
    Die Spitze des züngelnden Leders traf die Säule dicht neben Elizabeth. Ob er sie absichtlich verfehlt hatte oder aus Versehen – die Wirkung hätte nicht verheerender sein können. Elizabeth schrie entsetzt auf und hob die Arme, genau wie das Mädchen.
    » Vater!«, rief Robert weinerlich. » Was tust du denn da?«
    » Geh

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