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Inside WikiLeaks

Titel: Inside WikiLeaks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Domscheit-Berg
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said that if he doesnt talk to me, i will spend money for necessary expenses, in part because the money here in.‌de is in large parts a consequence of my work
    D: LOL [Laugh out Loud]. i took like 15-20k out of this account or so, maximum and all was spent for servers we needed, and stuff like this all 100 % accounted for
    B: and i kept asking him to just meet you and go over all of these things 13
    Gleichzeitig mussten wir uns gegen den wachsenden Druck von außen zur Wehr setzen. Am 30. Juli 2010 veröffentlichten wir auf der Domain der Afghanistan-Dokumente sowie auf verschiedenen Tauschbörsen-Seiten eine 1.4 Gigabyte große Datei. Sie trug den Titel »insurance.aes256« und war verschlüsselt. Besonders heikles Material zu verschlüsseln und dann zu streuen, war mehr als sinnvoll gewesen. Wir hätten das vorher schon tun sollen.
    Auch ich wusste nicht genau, was in der Datei gespeichert wurde. Sie ist mit dem symmetrischen Kryptosystem AES256 gesichert – was sie vor Entschlüsselungsversuchen relativ gefeit erscheinen ließ. Doch ich fand die Idee gar nicht so gut, sie einfach ins Netz zu stellen.
    Ursprünglich wollten wir mit dieser Sicherheitsdatei verhindern, dass jemand WL zerschlug oder versuchte, einen von uns aufzugreifen und aus dem Verkehr zu ziehen, um damit zu verhindern, dass weitere Dokumente veröffentlicht würden. So wie andere ihr Wissen beim Notar hinterlegen, hinterlegten wir es im Netz.
    Ich hatte die Datei mit viel Mühe auf USB -Sticks kopiert und dutzendfach an Menschen meines Vertrauens in der ganzen Welt verschickt. Darunter waren auch Politiker von den Grünen, Journalisten und andere Persönlichkeiten, von denen ich annahm, dass ich mich auf sie verlassen konnte.
    Ich habe dafür unterschiedliche USB-Sticks gekauft und viele Briefumschläge, braune, weiße, große, kleine, und bin mit jeweils einer Handvoll Sendungen zur Post gefahren, um sicherzustellen, dass nicht die gesamte Charge abgefangen werden könnte. Einige Sticks habe ich auch persönlich übergeben. Dem USB -Stick legte ich einen Brief bei, datiert auf den 20. Juli 2010:
     
    Entrusting you with data
     
    Dear friend,
    we are contacting you today in a matter of trust. Enclosed with this letter you can find a USB stick containing information in an encrypted archive.
    This information is being distributed to you and other trusted entities around the world in the light of challenges our project might face in the upcoming next weeks. Distribution will make sure that no matter what happens, this information will be disclosed to the media and consequently the general public. It will also serve as an insurance for the well being of our project and us.
    If anything goes wrong, a second mechanism will make sure that the keys for this material will be distributed publicly, enabling you to decrypt the archive and help make sure it wasn't all for nothing.
    We are entrusting you to not disclose the fact of receiving this letter and the data to anyone. A lot might depend on it.
    With the best regards and thank you,
    WikiLeaks 14
    Die Techniker entwickelten unterdessen eine Lösung dafür, dass die Passwörter automatisch publiziert werden würden, sollte uns etwas passieren – man nennt diese Methode Dead man switch . Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass es zeitgleich den Plan gab, die Datei ohnehin im Netz zu publizieren und auf irgendwelchen Download-Plattformen zu streuen. Ich wäre sicherlich dagegen gewesen. Selbst wenn es sehr, sehr lange dauern würde, die Datei zu entschlüsseln, ganz ausgeschlossen ist es doch nicht.
    Wir wollten mit der Hinterlegung dieser Datei einen politischen Hebel schaffen. Ich denke, zumindest haben wir den Leuten vom State Department damit ein paar schlaflose Nächte bereitet. Eine verschlüsselte Insurance -Datei für alle zugänglich im Web, in einer Torrent -Tauschbörse? Das war zumindest kein Problem, das als Standardfall in ihren Lehrbüchern auftauchte. Und es ließ sich auch nicht lösen, indem man einfach einen Flugzeugträger schickte.
    Ob dieser Sicherheitsmechanismus am Ende wirklich jemanden interessierte und davon abgehalten hat, ein Mitglied von WL zu verhaften? Ich kann das nicht beurteilen. Wir alle glaubten jedenfalls fest daran. Als Julian später in London wegen der Ermittlungen zu den Vorwürfen in Schweden in U-Haft saß, sollte er seinen Anwalt verkünden lassen, man würde die »thermonukleare Option« erwägen, also den Schlüssel zur Insurance -Datei publik

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