Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln

Titel: Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
Vom Netzwerk:
steckte Superintendent Gristhorpe seinen Kopf durch die Tür. «Immer noch dabei, Alan?»
      Banks nickte nur und deutete vielsagend auf den Papierhaufen, der seinen Schreibtisch füllte.
      Gristhorpe warf einen Blick auf seine Uhr. «Sehen Sie zu, daß Sie sich drüben noch rasch ein Stück Pastete und ein Halbes besorgen. Ich finde, wir sollten uns so gegen drei alle zu einer Konferenz zusammensetzen, und ich möchte nicht, daß Sie mit Ihrem Magenknurren die Sitzung stören.»
      «Eine Konferenz?»
      «Jawohl, mein Freund, weil mächtig viel passiert ist. Unser netter kleiner Voyeur, die Einbrüche und jetzt auch noch die Sache mit Alice Matlock. Gefällt mir gar nicht. Höchste Zeit, daß wir ein paar Ideen streuen. Nur ich und Sie, Hatchley und Richmond. Haben Sie übrigens die Berichte von dem Knaben gelesen?»
      «Ja, ich hab sie grade durch.»
      «Nicht schlecht, was? Detailliert, keine langatmigen Infinitive oder unzusammenhängenden Adverbien. Wird's noch weit bringen, der Junge. Na, dann, bis gleich, im Sitzungssaal.»
     
    * 2
     
    Der sogenannte Sitzungssaal war lediglich der größte Raum, den die Wache aufzuweisen hatte. In seiner Mitte stand ein großer mattschimmernder ovaler Tisch, um den zehn gleiche, unbequeme Stühle mit steifen Rückenlehnen gruppiert waren. Die Anordnung hatte etwas Imposantes, aber die Zusammenkunft selbst war eher ungezwungen. In der Mitte des Tisches stand eine Warmhalteplatte mit einer Kanne Kaffee, umgeben von ein paar Aktenstapeln, Bleistiften und Notizblöcken. Aschenbecher waren nicht vorhanden. Gristhorpe schätzte es nicht, wenn man in seiner Gegenwart rauchte. Ausgenommen in Cafés oder Pubs, wo es sich nicht vermeiden ließ.
      «Also», verkündete der Superintendent, nachdem alle ihre Papiere sortiert und sich Kaffee genommen hatten, «wir haben vier Einbrüche - allesamt bei alten Leuten -, inklusive einer Körperverletzung und einem Todesfall. Außerdem einen Spanner, der überall herumläuft und durch jedes verdammte Fenster guckt, wenn ihm danach ist - und wir haben so gut wie nichts in der Hand, egal bei welchem Fall. Ich schätze also, es ist höchste Eisenbahn, daß wir unser bißchen Gehirnmasse zusammenwerfen und mal sehen, ob wir nicht auf die eine oder andere Idee kommen. Alan?»
      Banks hustete. Er brauchte dringend eine Zigarette, mußte sich aber statt dessen damit begnügen, auf einer Büroklammer herumzukauen. «Vielleicht sollte sich Detective Constable Richmond als erster äußern. Er hat immerhin die Befragung bei den Nachbarn der alten Dame durchgeführt, die letzte Nacht gestorben ist.»
      Gristhorpe schaute Richmond auffordernd an.
      «Nun, Sir, ich nehme an, Sie werden meine Berichte gelesen haben. Dem ist eigentlich nicht viel hinzuzufügen. Wir haben das Haus über Nacht von einem Streifenpolizisten bewachen lassen und einen weiteren Mann losgeschickt, um die restlichen Häuser am Cardigan Drive abzuklappern. Einige der Bewohner haben jemanden laufen hören, aber das war alles.»
      «Wir wissen doch wohl, wer dieser Jemand war, stimmt's?» fragte Gristhorpe.
      «Nicht hundertprozentig, Sir. Allerdings haben Sie wohl recht, wahrscheinlich wird es dieser Bursche gewesen sein, der den Damen immer beim Ausziehen zuguckt.»
      «Ganz richtig», bestätigte Gristhorpe und blätterte eine Seite weiter in dem vor ihm liegenden Bericht. «Diese Andrea Rigby hat also gesagt, daß sie jemanden hat laufen hören und dann ein Klopfen an einer Tür. Wenn wir einmal die alternativen Erklärungen dafür außer acht lassen - könnte es dann möglicherweise sein, daß es kein Dieb, sondern unser Spanner war, der Alice Matlock getötet hat? Vielleicht hat sie ihn gekannt, vielleicht hat er sie gebeten, ihm zu helfen, ihn zu beschützen oder ihr beichten zu dürfen? Vielleicht hat sie ihm gedroht, alles zu erzählen, es ist zum Kampf gekommen, und er hat sie gegen den Tisch gestoßen? Also Körperverletzung mit Todesfolge?»
      «Das Haus ist gründlich durchsucht worden, wie die anderen auch, Sir», gab Sergeant Hatchley zu bedenken.
      «Und keine Fingerabdrücke?»
      «Keine Fingerabdrücke, Sir.»
      «Könnte er es vielleicht darauf angelegt haben, daß es wie ein Einbruch aussieht?»
      «Warum sollte unser Spanner auf die Idee kommen?» fragte Banks.
      «Nun, er wird doch wohl die Zeitungen lesen», meinte Gristhorpe.
      «Es paßt trotzdem nicht, das würde auf einen Vorsatz hindeuten. Aber wenn es

Weitere Kostenlose Bücher