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Inspector Alan Banks 02 Eine respektable Leiche

Titel: Inspector Alan Banks 02 Eine respektable Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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blöden Pfeife getrennt hast.»
      «Hat mir wohl nicht gestanden?»
      «Nein.»
      «Wahrscheinlich hab ich zu sehr nach Landjunker ausgesehen, oder?»
      «Ja, vielleicht», lachte Sandra, «aber sicher hast du den meisten ohnehin nichts vormachen können. Und dir selbst am allerwenigsten.»
      «Was nicht heißt, daß es den Leuten auch gefällt, einen Raucher um sich zu haben», meinte Banks und bot Sandra, die gelegentlich mitrauchte, eine Zigarette an. «Jedenfalls habe ich mir fest vorgenommen, meinen Konsum in Grenzen zu halten und mich auf dieses milde Kraut zu beschränken.»
      «Leere Versprechungen!»
      «Um auf das Mädchen zurückzukommen», fuhr Banks nach einer kurzen Pause fort. «Soweit die Gerichtsmediziner das bisher feststellen konnten, ist sie weder erschossen worden, noch erstochen, vergiftet oder vergewaltigt. Sie war Jungfrau.»
      «Fragt sich nur, ob das was Gutes ist», überlegte Sandra.
      «Was? Daß sie nicht vergewaltigt wurde?»
      «Nein. Daß sie als Jungfrau gestorben ist.»
      «Das wird ihr jetzt wohl ziemlich egal sein, dem armen Ding», meinte Banks, «und ich habe so meine Zweifel, ob man solche Sachen heutzutage noch auf den Grabstein schreibt. Immerhin können wir sicher sein, daß sie nicht gefoltert oder sonstwie mißhandelt wurde. Vermutlich ist alles sehr schnell gegangen, und sie hatte nicht mal Zeit, sich zu überlegen, was mit ihr passiert.»
      «Glaubst du, daß ihr diesen Mörder bald fassen werdet?» fragte Sandra und schwenkte die Reste der schmelzenden Eisstücke in ihrem Glas. «Sag es, Alan, ich bin schließlich kein Reporter.»
      «Ich würde gern mit Ja antworten, aber es gibt verdammt wenig, wo man ansetzen könnte. Wir wissen lediglich, wo sie war und daß sie am Freitag abend gegen neun Uhr zum letztenmal gesehen wurde, das ist alles.»
      «Also zu der Zeit, wo wir beim Folkkonzert waren?»
      «Ja.»
      «Wir waren also ganz in der Nähe», stellte Sandra mit einem Schaudern fest.
      «Macht das einen Unterschied?»
      «Nein, nur ein komisches Gefühl, weiter nichts. Was ist mit diesem Schriftsteller und der Sängerin?»
      «Möglich, daß sie ihn deckt oder daß sie beide beteiligt sind, das ist schwer zu sagen bei all den Gerüchten, die hier im Umlauf sind. Die andern kennen sich auch alle schon seit Ewigkeiten, und der Himmel mag wissen, in welche komplizierten emotionalen Geflechte sie sich mit den Jahren verstrickt haben. Offenbar sind die Emotionen in einem Ort wie Helmthorpe tiefer und anhaltender als in der Großstadt.»
      «Blödsinn, denk doch nur mal an diese Stammesfehden und Rivalitäten unter den Gangstern von London.»
      «Das ist Business, gewissermaßen. Nein, ich rede von den üblichen, ganz normalen Wechselbeziehungen untereinander.»
      «Wer hätte denn das stärkste Motiv?» wollte Sandra wissen.
      «Die Person mit dem besten Alibi.» Banks mußte lächeln angesichts dieser Ironie. «Sofern man Geld als hinreichend starkes Motiv betrachtet. Außerdem spielen wahrscheinlich die unterschiedlichsten Formen von Eifersucht mit hinein. Insofern sind auch Barker und Penny Cartwright weiterhin verdächtig.»
      «Geht das Erbe an die Frau?»
      «Ja.»
      «Sie war gestern in der Praxis, wegen irgendwelcher Korrekturen an ihrer Brücke.»
      «Was hältst du von ihr?»
      «Oh, ich hab sie kaum zu Gesicht gekriegt. Nur einen kurzen Moment, als sie mit zum Fenster ging, um im Kalender nachzusehen und den nächsten Termin festzulegen. Sie scheint ganz attraktiv zu sein.»
      «Ich fand sie eigentlich eher nichtssagend.»
      «Typisch Mann», stellte Sandra fest. «Ihr seht immer nur die Oberfläche.»
      «Aber du wirst doch zugeben müssen, daß sie sich ein bißchen gehenläßt.»
      «Schon, jedenfalls auf den ersten Blick», meinte Sandra versonnen, «aber ich glaube, sie hat eigentlich alles, was man braucht. Zum Beispiel eine gute Figur unter diesen gräßlichen Klamotten und ein gutgeschnittenes Gesicht. Aber ich kann mir natürlich vorstellen, daß jemand, der sie von früher kennt und sie lange nicht gesehen hat, sie ein bißchen abgewirtschaftet findet.»
      «Ein hübsches junges Ding...»
      «Wie bitte?»
      «Oh, nichts», meinte Banks, «mir ist nur gerade etwas eingefallen. Erzähl ruhig weiter.»
      «Da gibt's nicht mehr viel zu erzählen. Ich wollte nur sagen, daß sie alle Voraussetzungen hat, um eine attraktive Frau abzugeben. Außerdem

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