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Inspector Alan Banks 02 Eine respektable Leiche

Titel: Inspector Alan Banks 02 Eine respektable Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Leichenteile zusammenhaben.»
     
    * III
     
    «Damit dürfte die Arbeit für heute wohl im Scotch ersoffen sein», witzelte Barker matt, als Penny zum drittenmal nachschenkte, zwei Stunden nachdem sie hatten mit ansehen müssen, wie Sally Lumbs entstellter Körper den Bach hinuntergeschwemmt worden war. Penny hatte sich mit zwei Gläsern begnügt, aber Barker schien nicht aufhören zu können.
      «Vielleicht solltest du's doch lassen», warnte Penny.
      «Dafür ist es jetzt sowieso zu spät. Aber vielen Dank, daß du dir Sorgen machst um mich.»
      Sie sah ihn an und spürte eine plötzliche Aufwallung von Gefühl, von etwas, was an Liebe erinnerte. Was immer es sein mochte, es war irritierend und ärgerlich, weil sie nichts damit anfangen konnte. Er hatte sie nach Hause gebracht, in den Arm genommen und festgehalten, und es hatte gutgetan im ersten Moment, aber dann war diese Schwäche gekommen, und sie haßte es, schwach zu werden. Ihre Gefühle für ihn waren keineswegs platonisch, trotzdem war sie außerstande, sich ihm zu öffnen, und zog sich nur noch tiefer in ihr Schnekkenhaus zurück.
      Barker schien den Widerstreit ihrer Empfindungen zu spüren. Er faßte nach ihrer Hand, und sie erlaubte ihm, daß er sie mit leichtem Druck festhielt.
      «Ich fürchte, ich war immer schon ein wenig zart besaitet», meinte er. «Ziemlich erbärmlich, findest du nicht auch? Verdiene mein Brot mit Blut und Horror, und bei der ersten Gelegenheit, wo ich selbst...» Seine Worte verloren sich, er begann zu zittern und verschüttete seinen Scotch, als er versuchte, das Glas auf den Tisch zu stellen. Voller Mitgefühl setzte sich Penny zu ihm und hielt ihn lange fest. Als sie sich wieder voneinander lösten, schienen Ewigkeiten vergangen zu sein, und jeder glaubte vom anderen, daß er sich zuerst bewegt hatte.
      «Du solltest ein wenig schlafen, Jack», sagte Penny sanft.
      «Was, zum Teufel, ist eigentlich los, Penny?» fragte er ratlos. «Was geht hier vor?»
      «Ich weiß auch nicht», antwortete sie und glättete sein Haar. «Zumindest ...»
      «Was?»
      «Nichts», erklärte sie. «Oder fast nichts, was weiß ich. Ich weiß nur, daß es endlich ein Ende haben muß.»
     
    * IV
     
    «Unter einer Brücke, einem Übergang für Packpferde», berichtete Banks. «Am Südhang, wie der Super sagt.»
      «Und was bedeutet das?» erkundigte sich Sandra, die soeben vom Einkaufen gekommen war. Banks hatte vorgeschlagen, sich auf einen Drink im Queen's Arms zu treffen. Immerhin hatte man sich in den letzten Tagen nur selten gesehen, und die Kinder waren alt genug, daß man sie für ein oder zwei Stunden sich selbst überlassen konnte.
      «Das bedeutet, daß er sich geirrt hat bei der Stelle, wo er die Suchaktion gestartet hat. Und daß er sich dafür am liebsten in den Hintern treten würde.»
      «Aber wie soll er das denn gewußt haben?» protestierte Sandra. «Es war doch absolut vernünftig, zuerst am Nordhang zu suchen.»
      «Das sagt jeder, aber du weißt ja, wie er ist.»
      «Jawohl, genauso stur wie du. Meint immer, er muß alles allein auf sich nehmen.»
      «Keine Sorge, er wird schon drüber wegkommen», versicherte Banks. «Jedenfalls hat man Stoffasern gefunden, an den Steinen unter der Brücke. Offenbar wollte man sie unter dem Geröll verstecken, aber der starke Regen hat die Steine wahrscheinlich weggespült und die Leiche mitgerissen ins Tal. Oben auf der Brücke hat man bislang noch keine Spuren gefunden, aber es muß ein geradezu ideales Plätzchen sein - einsam und abgelegen und doch noch eben passierbar für einen Wagen.»
      «Hilft euch die Leiche irgendwie weiter?»
      «Kaum, jedenfalls nicht in diesem Zustand. Außerdem ist zuviel Zeit verstrichen. Natürlich fragen wir überall herum - ob jemand in der Gegend war oder irgendwas gesehen hat -, aber das wird vermutlich nicht viel bringen. Wer es auch sein mag, unser Mann ist mit Sicherheit ziemlich gescheit und wird uns nicht den Gefallen tun, irgendwelche dummen Fehler zu machen.»
      «Allerdings wird er diesmal wohl recht spontan gehandelt haben», gab Sandra zu bedenken. «Schließlich blieb ihm nicht viel Zeit für lange Vorbereitungen.»
      «Das macht es uns auch nicht sehr viel leichter.»
      «Das ist es doch nie, oder?»
      Banks zuckte die Achseln und steckte sich eine Zigarette an.
      «Was ich dir übrigens noch sagen wollte», bemerkte Sandra, «ich bin froh, daß du dich endlich von dieser

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