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Inspector Alan Banks 02 Eine respektable Leiche

Titel: Inspector Alan Banks 02 Eine respektable Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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nicht, daß ich es dir erzählt hätte, wenn ich wirklich was wüßte?»
      «Wenn du mich so fragst - nein, das mein ich nicht. Und Sally Lumb hat offenbar auch niemandem was erzählt. Oder vielmehr der falschen Person.»
      «Und du glaubst, daß ich diese Person war?»
      «Laß den Unsinn.»
      «Nur zu, sag es frei heraus!» ereiferte sich Penny und schwang ihren Löffel, als wolle sie damit zuschlagen. «Genau wie Banks. Na, tu dir keinen Zwang an!»
      «Wovon redest du, um alles in der Welt?»
      «Vom Freitag abend. Als sie verschwunden ist.»
      «Da waren wir doch im Dog and Gun.»
      «Aber nicht die ganze Zeit.»
      «Wenn schon. Du hast dich hier ein bißchen ausgeruht, und ich war spazieren, na und?»
      «Du weißt es also nicht, oder?»
      «Was soll ich wissen?»
      «Ist dir dieser Banks denn nicht aufs Dach gestiegen?»
      «Weshalb denn?»
      «Weil man Sally da zum letztenmal gesehen hat. Genau zu der Zeit, wo wir weg waren. Offenbar hat man sie auf der High Street gesichtet, so gegen neun.»
      «Und Banks meint...»
      Penny zuckte mit den Achseln. «Jedenfalls hat er mich befragt. Dich nicht?»
      «Nein. Hab ihn seit Tagen nicht zu Gesicht bekommen.»
      «Dann kann's ja nicht mehr lange dauern. Er wird ziemlich lästig neuerdings.»
      «Er muß ganz schön deprimiert sein. Aber du nimmst doch wohl nicht an, daß ich andeuten wollte, du hättest was damit zu tun, oder?»
      «Etwa nicht?»
      «Du spinnst. Kannst du dir vorstellen, daß ich einem Menschen, den ich für einen Mörder halte, ewige Liebe schwöre?»
      Penny lächelte.
      «Und was ist mit dir?» fuhr Barker fort. «Glaubst du mir?»
      «Inwiefern?»
      «Daß ich nur einen harmlosen Spaziergang gemacht habe?»
      «Aber ja, natürlich. Ich kann mich nicht mal erinnern, wie wir überhaupt auf dieses Thema gekommen sind.»
      «Ich habe dich lediglich gefragt, ob du etwas weißt und mir nichts davon erzählt hast. Das ist alles.»
      «Und ich denke, daß ich diese Frage beantwortet habe», erklärte Penny, die dunklen Augen zu schmalen Schlitzen verengt. «Jedenfalls hab ich mich durchaus nicht irgendwie geheimnisvoller gegeben als du.»
      «Nun hör aber auf, Penny, so leicht kommst du mir nicht davon. Schließlich lebst du bei weitem länger hier als ich, und insofern wirst du zwangsläufig mehr wissen über die Vorgänge in diesem Ort.»
      «Ich finde, du behandelst mich wie eine Kriminelle, Jack. Ist das etwa deine Vorstellung von Liebe? Allmählich begreife ich, daß du wohl verdammt eifersüchtig gewesen sein mußt.»
      «Vergiß es», seufzte Jack, «tu so, als hätt ich gar nicht den Mund aufgemacht.»
      «Aber ich will's nicht vergessen, Jack, wirklich nicht.»
      Sie beäugten sich argwöhnisch, bis Penny den Blick senkte, die Teller zum Tisch trug und Barker bedeutete, sich zum Essen zu setzen.
      «Ich muß schon sagen, es ist dir wirklich großartig gelungen, die richtige Stimmung für ein romantisches Abendessen bei Kerzenschein zu zaubern», meinte Penny ironisch. «Ich hab nicht mal mehr Hunger.»
      «Du solltest es mal probieren», schlug Barker vor und bot ihr einen Bissen an, «es schmeckt köstlich.»
      «Danke, mir ist der Appetit vergangen», wehrte Penny ab und griff nach einer Zigarette, schien jedoch gleich darauf anderen Sinnes zu werden, stand auf, nahm ihre Jacke und erklärte: «Ich geh noch einen Sprung vor die Tür.»
      «Aber das kannst du doch nicht machen», protestierte Barker. «Wir haben noch eine Menge zu besprechen. Wo sind überhaupt die Kerzen? Du hast schließlich ein Essen gemacht.»
      «Das kannst du von mir aus allein essen», bemerkte Penny, schon an der Tür, «und die Kerzen meinetwegen gleich mit!»
      «Aber wo willst du denn hin?» fragte Barker, schon halb im Stehen.
      «Nur ein bißchen rumschnüffeln», erklärte sie und schlug die Tür hinter sich zu.
     
    * VI
     
    Obwohl die Sonne noch am Horizont stand und nur zögernd untergehen wollte, lag die westliche Seite der Market Street schon im Dunkel der engen Häuserreihen, und der weite Platz war menschenleer. Sandra war nach Hause gefahren, um Brian und Tracy nicht das Gefühl zu geben, zu Schlüsselkindern geworden zu sein, und Banks war wieder ins Büro gegangen, um seine Notizen zu studieren. Allerdings hatte er sich gar nicht erst die Mühe gemacht, das Licht anzuknipsen, sondern saß einfach nur da, während der Raum immer

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