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Inspector Alan Banks 02 Eine respektable Leiche

Titel: Inspector Alan Banks 02 Eine respektable Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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kann sie kaum älter sein als ich.»
      «Ende Dreißig.»
      «Na also, dann gibt sie sich nur so hausbacken, weil sie's nicht anders will. Es gibt schließlich auch noch Frauen, die nicht total auf ihr Aussehen fixiert sind, verstehst du ? Kann doch sein, daß sie andere Dinge weitaus wichtiger findet.»
      «Vielleicht. Du willst also damit sagen», meinte Banks bedächtig, «daß sie mit der richtigen Frisur, mit hübschen Kleidern und ein wenig Make-up...»
      «... ein richtiges Klasseweib wäre, genau!»
     
    * V
     
    Penny stand eben am Herd und röstete die Gewürze für ein Curry, als Barker die schmale Treppe herunterkam.
      «Ah, wir haben ausgeschlafen», begrüßte sie ihn.
      «Wie spät ist es?»
      «Sieben.»
      «Sieben Uhr abends?»
      «Ja, aber immerhin noch am selben Tag, keine Sorge. Hast du Hunger? Wahrscheinlich nicht, du mußt einen ganz schönen Kater haben. Egal, ich bin jedenfalls gerade dabei, ein anständiges Curry zu machen. Also, wie's beliebt.»
      «Ihre Großzügigkeit und Ihr Charme sind überwältigend, Gnädigste», witzelte Barker. «Wenn ich es mir recht überlege, geht's mir gar nicht so schlecht. Bis auf die höllischen Kopfschmerzen.»
      «Aspirin findest du im Bad.»
      «Was war eigentlich los?» fragte Barker.
      «Soll das heißen, du erinnerst dich nicht?»
      «Nein, nach dem dritten Drink ist Pause. Oder waren's vier?» Er rieb sich die Augen.
      «Weißt du wirklich nichts mehr?» wiederholte Penny, einigermaßen schockiert. «Danke für das Kompliment.»
      «Was? Willst du damit sagen... ?»
      «Sei nicht albern, Jack», lachte Penny, «ich hab nur Spaß gemacht. Nein, du warst einfach müde, und ich hab dich nach oben verfrachtet, damit du deinen Rausch ausschlafen kannst. Das ist alles.»
      «Wirklich alles?»
      «Ja. Du glaubst doch wohl nicht, daß ich mit dir ins Bett sinke, wenn du in diesem Zustand bist, oder?»
      «Ich werd mir etwas Aspirin holen», sagte Jack und zog sich betreten über die Treppe ins Badezimmer zurück.
      «So, das kann jetzt allein weiterkochen», erklärte Penny, als er zurückkam, und legte den Deckel auf den Topf. «Setz dich doch. Willst du was trinken?»
      «Bloß nicht!» knurrte Barker. «Andererseits, das beste Mittel gegen einen Kater... Aber bitte keinen Whisky.»
      «Wäre Bier genehm?»
      «Ja.»
      «Sam Smith's?»
      «Hervorragend.»
      «Um so besser, was anderes hab ich nämlich nicht. Aber es ist immerhin kalt.»
      Barker nahm das Bier, verzichtete auf ein Glas und ließ sich auf dem Sofa nieder.
      «Was du da gesagt hast, Penny», begann er, «darüber, du weißt schon, daß du nicht mit mir schläfst, wenn ich in diesem Zustand...»
      «Ich möchte stark bezweifeln, daß du so ganz auf der Höhe wärst, um es mal vorsichtig auszudrücken», spottete sie mit einem leicht anzüglichen Lächeln.
      «Ich würde vielleicht ein bißchen Zeit brauchen», räumte Barker ein, «aber willst du damit sagen, daß du, wenn ich nüchtern gewesen wäre... ich meine, daß du wirklich... na, du weißt schon?»
      Penny legte den Zeigefinger an die Lippen, um ihn am Weitersprechen zu hindern. «Das wirst du schon selbst herausfinden müssen.»
      «Verdammt, Penny», protestierte er, «du kannst mich doch nicht einfach jahrelang ignorieren und plötzlich anfangen, mich für den Rest des Lebens hinzuhalten. Das ist unfair. Ich bin auch so schon reichlich durcheinander, durch diese Sache mit dem Mädchen da im Fluß und überhaupt.»
      «Tut mir leid, Jack, aber die Dinge kommen immer ganz anders raus, als ich sie meine. Du mußt wirklich den Eindruck haben, daß ich immer nur Spielchen treibe, nicht wahr?»
      «Sieht jedenfalls so aus. Warum gibst du mir nicht einfach eine ehrliche Antwort?»
      «Auf welche Frage?»
      «Die kennst du doch.»
      «Oh, das... Nun, ich bin eigentlich froh, daß du betrunken warst, Jack, weil... Nein, ich glaube, ich hätt's doch nicht getan. War das ehrlich genug?»
      »Scheint so», meinte Barker, deutlich enttäuscht.
      «Aber es ist nicht so klar, wie du denkst», beeilte sich Penny hinzuzufügen. «Ich wollte damit nur sagen, daß ich froh war, mich in dem Moment nicht entscheiden zu müssen. Sonst wär ich vielleicht schwach geworden, hätte ja gesagt und es später bereut. Es wäre so leicht gewesen und so selbstverständlich, sich zu lieben, nach dieser schrecklichen Konfrontation mit dem Tod. Aber

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