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Inspector Alan Banks 06 Das verschwundene Lächeln

Titel: Inspector Alan Banks 06 Das verschwundene Lächeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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etwas wissen oder vermuten und nicht wollen, dass ich ihm das ansah. Verstehen Sie, was ich meine?«
      »Ich glaube schon.«
      »Ich konnte es genau spüren. Ich weiß, dass ich dafür keinen Beweis oder so habe, doch manchmal kann man den Menschen bestimmte Dinge anmerken, oder? Lenora meint, ich hätte auch ein bisschen hellseherische Fähigkeiten, vielleicht liegt es daran. Aber ich habe keine Sekunde gedacht, dass er etwas damit zu tun hätte. Wie denn auch? Was sollte Les mit diesen beiden gut gekleideten Leuten zu tun haben, die bei mir vorbeigekommen sind? Außerdem haben wir zusammengewohnt. Er hat sich zwar nicht viel aus Gemma gemacht, sie ist ihm sogar auf die Nerven gefallen, aber er hätte ihr nie etwas angetan. Also, er war wirklich überrascht und bestürzt, da bin ich mir sicher. Aber als er kapiert hatte, was passiert war, schien er über etwas nachzudenken und sich den Kopf zu zerbrechen. Ich habe es versucht zu verdrängen, aber es ließ mir keine Ruhe. Danach kamen wir eigentlich nie wieder gut miteinander zurecht. Ich bin froh, dass er weg ist.« Als wäre sie überrascht, so viel gesagt zu haben, hielt sie inne und nahm sich dann eine Zigarette.
      »Was hat Sie dazu veranlasst, ihn gestern Abend zu beschuldigen?«, wollte Banks wissen.
      »Das war nur etwas, was mir immer im Kopf herumschwirrte. Wie gesagt, ich habe eigentlich nie geglaubt, dass er etwas damit zu tun hat. Mich ließ nur dieses Gefühl nicht los, dass irgendetwas nicht stimmte. Ich schätze, ich bin ausgerastet, einfach nur so. Ich konnte nicht anders.«
      »Und was ist jetzt?«
      »Was?«
      »Sie haben gesagt, zuerst hätten Sie nicht geglaubt, dass Les etwas mit Gemmas Verschwinden zu tun hatte. Wie sehen Sie das jetzt?«
      Brenda blies auf ihren heißen Tee, den Becher mit beiden Händen umklammert, dann schaute sie hoch zu Banks und schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht«, flüsterte sie. »Ich weiß es einfach nicht.«
     
    * II
     
    Banks und Jenny liefen im Regen über das Kopfsteinpflaster ins Queen's Arms. Drinnen schüttelten sie ihre Mäntel aus und hängten sie auf.
      »Also einen doppelten Brandy?«, fragte Banks.
      »Nein. Nein, wirklich nicht, Alan. Ich hatte es nicht so gemeint«, entgegnete sie. »Nur einen kleinen Scotch mit Wasser, bitte.«
      Jetzt war sie verlegen. Sie setzte sich an einen Tisch am Fenster und legte ihre Tasche auf den Stuhl neben sich. Sie war in Banks' Büro gewesen und hatte das gesamte Material zu dem Mord an Johnson durchgesehen - Aussagen, Laborberichte, den ganzen Kram -, und als sie zu den Fotos seiner Leiche gekommen war, war sie blass geworden und hatte gesagt, sie bräuchte einen Drink. Sie hatte keine Ahnung, warum die Bilder eine solch starke Wirkung auf sie ausübten, schließlich hatte sie schon ähnliche Fotos in Lehrbüchern gesehen, aber plötzlich war ihr schwindelig und übel geworden. Vielleicht hatte es daran gelegen, dass der Bauch einem riesigen Fischmaul gleich auseinander klaffte ... nein, sie wollte nicht wieder daran denken.
      Banks kam mit den Drinks zurück und griff nach seinen Zigaretten.
      »Tut mir Leid«, sagte sie. »Du musst mich für völlig bescheuert halten.«
      »Überhaupt nicht. Ich habe vorher einfach nicht daran gedacht. Ich hätte dich vorbereiten sollen.«
      »Egal, jetzt geht es mir wieder besser.« Sie hob ihr Glas. »Cheers.«
      »Cheers.«
      Durch eine klare, regenverschmierte Scheibe konnte sie hinaus auf die Market Street sehen. Junge Mütter mit Regenhüten aus Plastik auf dem Kopf schoben Kinderwagen vorbei; Lieferwagen blockierten den Verkehr, während Männer in weißen Kitteln, scheinbar ohne den Wolkenbruch wahrzunehmen, Kisten in die Geschäfte trugen und wieder herausschleppten. Der ganze kommerzielle Rummel, der für ein blühendes englisches Marktstädtchen so wichtig war. So normal. Sie erschauderte.
      »Habe ich richtig verstanden, ihr geht jetzt davon aus, dass beide Fälle zusammenhängen?«, fragte sie.
      Banks nickte. »Ja, im Augenblick schon. Ich habe mir die Unterlagen zu dem Gemma-Scupham-Fall durchgelesen und den Superintendent über die Johnson-Sache in Kenntnis gesetzt. Wie kommst du übrigens mit ihm klar?«
      Jenny lächelte. »Gut. Wenn man ihn erst mal ein bisschen kennen gelernt hat, scheint er gar nicht mehr so ein Unmensch zu sein.«
      »Stimmt, das ist er nicht. Wir wissen jetzt jedenfalls, dass die Manleys Gemma entführt haben und dass der

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