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Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe

Titel: Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Verbrechensstatistik.«
      »Was genau hat er gesagt?«
      »Nun, Asiaten und Kariben waren seine Hauptziele. Jason war der Meinung, dass die Immigranten, wenn nicht bald etwas getan wird, das Land übernehmen und zu Grunde richten würden. Die Folge wäre Anarchie. Chaos. Das Gesetz des Urwaldes. Er sagte, man müsse sich nur umschauen, um zu sehen, welchen Schaden sie bereits angerichtet hätten. Aids, Drogen, Arbeitslosigkeit. Das alles führte er auf die Immigranten zurück.«
      Wayne schüttelte wieder den Kopf. »Manche Dinge, die er von sich gegeben hat, waren widerlich, richtig krank.«
      »Hat er deswegen gekündigt?«
      Wayne nickte. »Aber wie gesagt, er hat nicht wirklich gekündigt. Es war eher eine Trennung im gegenseitigen Einvernehmen, wenn sie auch von unserer Seite mehr gewünscht war als von seiner. Die Firma hat ihm eine anständige Abfindung gezahlt, um ihn loszuwerden. Und sein Zeugnis fiel makellos aus. Ich nehme an, dass, wer auch immer ihn danach eingestellt hat, ziemlich schnell herausgefunden hat, wie der Kerl tickt. Ich meine, von mir aus kann man ab und zu mal einen Ausländerwitz machen. Das tun wir doch alle, oder? Aber Jason war es ernst. Was diese Dinge anging, hatte er keinerlei Humor. Nur Hass. Einen spürbaren Hass. Wenn er sprach, merkte man, wie es in ihm brodelte. Man sah es in seinen Augen.« Wayne schüttelte sich.
      »Wissen Sie, woher er das hatte?«
      »Keine Ahnung. Woher kriegen Leute solche Flausen? Sind sie so geboren worden? Müssen wir den Eltern die Schuld geben? Den Schulkameraden? Der Wirtschaftsrezession? Der Gesellschaft?« Er zuckte mit den Achseln. »Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich allem ein bisschen. Aber ich weiß, dass es in Jason immer ganz knapp unter der Oberfläche war, wenn es nicht gerade ausbrach. Und wir haben natürlich eine ganze Reihe von asiatischen und karibischen Mitarbeitern.«
      »Hat er mal jemanden direkt und persönlich beleidigt?«
      Wayne rieb seine Stirn und schaute weg von Banks, hinaus auf die geschäftige Betriebsamkeit hinter seinem Fenster. »Meistens hat er ihnen nur ein unbehagliches Gefühl vermittelt«, sagte er. »Aber einmal ist er zu weit gegangen. Bei einer unserer Sekretärinnen. Milly. Nette Frau. Aus Barbados. Jason hat sie normalerweise auf Abstand gehalten. Wie auch immer, sie wurde schwanger, und als man es sehen konnte, hat Jason - so sagte sie - ein paar Bemerkungen darüber gemacht, dass ihresgleichen nichts anderes könne, als Bälger in die Welt zu setzen, und dass es schon viel zu viele von ihnen geben würde. Milly war bestürzt, verständlicherweise, und sie drohte damit, ihn bei der Behörde für Rassenbeziehungen zu melden. Tja, das wollten die Direktoren vermeiden ... Verstehen Sie ... das ganze Unternehmen unter der Lupe, Rassismus am Arbeitsplatz und so weiter ... Und deshalb haben sie Jason gebeten zu kündigen.«
      »Sie boten ihm Geld?«
      »Eine faire Regelung. Er bekam genau die Summe, die ihm zugestanden hätte, wenn man ihn aus Rationalisierungsgründen hätte entlassen müssen.«
      »Und er ging ohne Aufhebens?«
      Wayne nickte.
      »Könnte ich mit Milly sprechen?«
      »Sie arbeitet nicht mehr in der Firma.«
      »Haben Sie ihre Adresse?«
      »Ich nehme an, ich kann sie Ihnen geben. Eigentlich dürfte ich das nicht, aber unter diesen Umständen ...« Er stand auf, zog eine Akte aus einem der Schränke vor der Wand und nannte Banks die Adresse. Dann setzte er sich wieder hin.
      »Wissen Sie, wohin Jason nach der Kündigung gegangen ist?«, fragte Banks.
      Wayne schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Er hat sich nie wieder gemeldet, und ich kann nicht gerade behaupten, dass ich erpicht darauf war, ihn ausfindig zu machen.«
      »Nachdem er hier weg war, ist er also aus Ihrem Leben verschwunden?«
      »Genau.«
      »Hatte er Freunde unter den Kollegen?«
      »Eigentlich nicht. Ich stand ihm auch nicht besonders nahe. Er war im Grunde ein Einzelgänger. Über seine sonstigen Interessen hat er nicht gesprochen, Familie, Freundin und so weiter. Er hatte keinen Sinn für die üblichen Bürogespräche. Außer wenn es um Fußball ging. Er redete liebend gern über Fußball. Montags sprach er immer so lange über die Spiele vom Wochenende, dass man ihn manchmal kaum zum Arbeiten bringen konnte.«
      »Dann haben ihm die Leute zugehört? Die gleichen Leute, die von seinem Rassismus angewidert waren?«
      Wayne breitete seine Arme aus. »Was

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