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Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe

Titel: Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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ein Disziplinarverfahren für unumgänglich.«
      Und sie hatte bestanden. Für ihre offizielle Beförderung musste sie in der nächsten Woche vor dem Polizeichef erscheinen. Und das war natürlich Chief Constable Riddle.
      Doch als sie nun in das kleine Büro ging, das sie sich mit Sergeant Hatchley teilte, sagte sie sich, dass Riddle ihre Beförderung im Grunde nicht behindern konnte. Sie hatte alle Prüfungen bestanden, der nächste Schritt war eine reine Formalität. Außer sie vermasselte wirklich etwas. Dann würde er tun können, was immer er wollte. Er war schließlich der Chief Constable. Und auf jeden Fall konnte er ihr das Leben schwer machen.
      Mit Riddle schien das Büro überfüllt zu sein. Die rastlose Energie des Mannes beanspruchte Platz und verbrauchte Sauerstoff wie ein loderndes Feuer. Susan setzte sich auf ihren Stuhl und Riddle hockte sich auf die Kante von Hatchleys Schreibtisch. Er war ein großer Mann und schien sie um Längen zu überragen.
      »Wer hat die Verhaftung angeordnet?«, fragte er.
      »Die jungen Männer sind im Grunde nicht verhaftet, Sir«, antwortete Susan. »Sie sind lediglich zum Verhör in Gewahrsam genommen worden.«
      »Na schön. Wer hat angeordnet, sie in Gewahrsam zu nehmen?«
      Susan hielt einen Augenblick inne. »Ich glaube Detective Chief Inspector Banks, Sir«, sagte sie dann leise.
      »Banks. Ich wusste es.« Riddle erhob sich und begann, auf und ab zu marschieren, und als er merkte, dass der Platz dafür nicht ausreichte, setzte er sich, etwas röter geworden, wieder hin. Banks sagte immer, am Farbton seines Glatzkopfes könne man erkennen, wie wütend Riddle sei, und Susan musste ein Kichern unterdrücken, weil sie glaubte, ihn glühen zu sehen. Er sah aus wie einer dieser Ringe, welche die Stimmung anzeigten und die in ihrer Kindheit in Mode gewesen waren - nur dass sich Riddles Stimmung nie zu einem friedlichen Grün und einem ruhigen, kühlen Blau erweichen ließ.
      »Aufgrund welcher Beweislage?«, fuhr Riddle fort.
      »In dem Pub, im Jubilee, hat es vor dem Mord Ärger gegeben, Sir. Der Sohn der Mahmoods und das Opfer, Jason Fox, waren daran beteiligt. Als Detective Chief Inspector Banks George Mahmood dazu befragte, weigerte er sich zu kooperieren. Seine Freunde ebenso. Sie wollten einen Anwalt.«
      »Und haben sie einen bekommen?«
      »Nein, Sir. Auf jeden Fall nicht bis heute Morgen. Es war ja Sonntag.«
      »Gab es irgendwelche Schwierigkeiten?«
      »Nein, Sir.«
      Riddle fuhr mit einer Hand über seinen Kopf. »Gut, man muss schon für das Geringste dankbar sein. Wissen Sie eigentlich, wer Ibrahim Nazur ist?«
      »Der Besitzer des Himalaya, Sir.«
      »Nicht nur das. Ihm gehört eine ganze Kette von Restaurants, in ganz Yorkshire, und das Himalaya ist nur das neueste. Außerdem ist er ein höchst respektables Mitglied der moslemischen Gemeinde und einer der wichtigsten Unterstützer dieses neuen Moscheenprojektes da unten bei Bradford.«
      »Aha«, sagte Susan.
      »Genau, >aha<. Gibt es schon Laborergebnisse?«
      »Noch nichts Endgültiges, Sir. Noch nicht.«
      »Zeugen?«
      »Keine, Sir. Bisher noch nicht. Wir suchen noch danach.«
      Riddle stand auf. »Na gut. Ich möchte, dass die drei freigelassen werden. Sofort. Haben Sie verstanden?«
      Susan stand auch auf. »Ja, Sir«, sagte sie.
      »Und sagen Sie Banks, dass ich ein Wörtchen mit ihm zu reden habe.«
      Susan nickte. »Ja, Sir.«
      Und damit strich Jimmy Riddle seine Uniform glatt und marschierte nach unten, um vor sein Publikum zu treten.
     
    * V
     
    Es war später Nachmittag, als Banks an die Theke des Black Bull in Lyndgarth ging und einen doppelten Bell's für Frank Hepplethwaite und ein halbes Pint Theakston's Bitter für sich bestellte.
      Laut Susan, die Banks vorher angerufen hatte, war Hepplethwaite Jasons Großvater, und er meinte, Informationen über Jason zu haben. Er bestand darauf, mit dem »verantwortlichen Beamten« zu sprechen. Banks hatte Frank angerufen und, da dieser keinen Wagen besaß, zugestimmt, ihn im Black Bull zu treffen.
      Bevor er zurück nach Swainsdale aufgebrochen war, hatte Banks die Adresse in Leeds angerufen, die ihm Jason Fox' Eltern gegeben hatten, und herausgefunden, dass Jason seit mindestens achtzehn Monaten nicht mehr dort wohnte. In der Wohnung lebte nun eine Studentin namens Jackie Kitson, die noch nie von Jason Fox gehört hatte. Damit endete die Spur.
      Der Barmann

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