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Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe

Titel: Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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beneide Sie.«
      »Warum ziehen Sie nicht um?«
      »Zu viel Arbeit, die hier erst erledigt werden muss. Eines Tages vielleicht.«
      »Hat Jason von George gesprochen?«
      »Ein-, zweimal, ja.«
      »In welchem Zusammenhang?«
      »Daran kann ich mich wirklich nicht erinnern.«
      »Aber Sie würden sich erinnern, wenn er gesagt hätte, er hat einen Stein durch ihr Fenster geschmissen?«
      Motcombe lächelte. »O ja. Aber so etwas hätte Jason nicht getan.«
      Das war wahrscheinlich die erste bestätigte Verbindung zwischen Jason Fox und George Mahmood, von der Banks bisher erfahren hatte. Aber was bedeutete es? Jason hatte also George in Eastvale bemerkt und Motcombe von ihm erzählt. Was nicht hieß, dass George wusste, dass Jason ein Neonazi war.
      Und alles, was Motcombe sagte, könnte er aus den Zeitungen oder dem Fernsehen haben. Es hatte eine Menge regionale Berichterstattung über die zeitweilige Verhaftung und Freilassung der drei asiatischen Verdächtigen gegeben. Ibrahim Nazur war sogar im regionalen Frühstücksfernsehen aufgetreten, wo er sich über den dem System innewohnenden Rassismus beklagt hatte, i
      »Was ist mit Asim Nazur?«, fragte er.
      Motcombe schüttelte den Kopf. »Mir unbekannt.«
      »Kobir Mukhtar?«
      Motcombe seufzte und schüttelte den Kopf. »Chief Inspector, verstehen Sie doch, dass diese Namen nicht nach Leuten klingen, mit denen ich verkehre. Ich sagte Ihnen, ich erinnere mich daran, dass Jason ein- oder zweimal einen gewissen George Mahmood erwähnt hat. Das ist alles, was ich weiß.«
      »Hat er ihn mit vollem Namen erwähnt?«
      »Ja.«
      Den Nachnamen könnte Jason dem Ladenschild entnommen haben. Aber George? Woher konnte er den Vornamen kennen? Vielleicht aus dem Bericht in der Eastvale Gazette nach dem Steinwurf. Banks erinnerte sich, dass George damals namentlich erwähnt worden war.
      Falls Motcombe log, dann ging er sehr vorsichtig vor und bemühte sich, nicht den Eindruck zu erwecken, zu viel zu wissen, sondern nur das Nötigste. Mit Sicherheit wäre eine richtiggehende Verschwörungsgeschichte um die drei Asiaten und ihren Angriff auf Jason Fox viel besser für seine Propagandazwecke gewesen; sie hätte aber auch wesentlich verdächtiger geklungen. Ein Düsenjet flog durch das Tal und zog einen hellen Streifen vor die grauen Wolken. Plötzlich kam jemand in das Zimmer. »Nev, hast du ... Oh, Entschuldigung, ich wusste nicht, dass du Besuch hast. Wer ist das?«
      »Das«, sagte Motcombe, »sind Detective Chief Inspector Banks und Detective Sergeant Hatchley.«
      »Und wo wir das geklärt haben«, sagte Banks, »möchten Sie uns vielleicht erzählen, wer Sie sind?«
      »Das ist Rupert«, erklärte Motcombe. »Rupert Francis. Komm rein, Rupert. Sei nicht schüchtern.«
      Rupert kam herein. Er trug eine khakifarbene Schürze, so eine, wie sie Banks in der Schule im Werkunterricht tragen musste. Sein Haar war kurz geschnitten, aber damit endete seine Ähnlichkeit mit Jasons geheimnisvollem Freund auch schon. Rupert war Mitte bis Ende zwanzig, schätzte Banks, mindestens einsachtzig groß und eher dünn als stämmig. Außerdem war kein Ohrring zu sehen und, soweit Banks es erkennen konnte, auch kein Loch, um einen hineinzuhängen.
      »Ich bin Tischler, Möbelschreiner, um genau zu sein«, sagte Motcombe. »Obwohl ich es leider eher als Hobby betreibe und nicht als Beruf. Aber ich habe den Keller als Werkstatt eingerichtet und Rupert hilft mir hin und wieder. Er ist sehr gut. Ich glaube, die traditionellen Werte des Handwerks können in unserer Gesellschaft nicht hoch genug geachtet werden, nicht wahr?«
      Rupert lächelte und nickte in Richtung Banks und Hatchley. »Freut mich, Sie kennen zu lernen«, sagte er. »Worum geht es denn?«
      »Es geht um Jason Fox«, antwortete Banks. »Sie kannten ihn nicht zufällig?«
      »Nur vom Sehen. Wir waren nicht befreundet oder so.«
      »Haben Sie ihn hier gesehen?«
      »Im Büro. Unten in Holbeck. Am Computer.«
      Banks zog noch einmal die Zeichnung aus seiner Tasche. »Kennen Sie diesen jungen Mann?«
      Rupert schüttelte den Kopf. »Nie gesehen. Kann ich jetzt gehen? Ich bin fast fertig mit dem Schleifen.«
      »Gehen Sie«, sagte Banks und wandte sich wieder an Motcombe.
      »Sie müssen wirklich versuchen, uns zu glauben, Chief Inspector«, sagte er. »Verstehen Sie ...«
      Banks stand auf. »Sind Sie sicher, dass Sie uns nicht mehr

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