Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe

Titel: Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
Vom Netzwerk:
religiösen Trad...«
      »Haben Sie mich vorhin nicht verstanden?«, fragte Banks mit ruhiger, aber eisiger Stimme. »Bleiben Sie bei den Fakten!«
      Motcombe beehrte ihn mit diesem verschwörerischen, herablassenden Lächeln, als hätte er es mit einem trotzigen Kind zu tun. »Aber ja«, sagte er und neigte leicht seinen Kopf. »Bitte, Chief Inspector, nur zu. Stellen Sie Ihre Fragen. Und gleich hinter Ihnen auf der Anrichte steht ein Aschenbecher. Ich selbst bin Nichtraucher, doch meine Gäste rauchen gelegentlich. Passiver Rauch stört mich nicht.«
      Banks nahm den Aschenbecher und hielt ihn beim Sprechen in seiner linken Hand. »Erzählen Sie mir von Jason Fox!«
      Motcombe zuckte mit den Achseln. »Was gibt es da zu sagen? Jason war ein geschätztes Mitglied der Albion-Liga und wir werden ihn von ganzem Herzen vermissen.«
      »Wie lange haben Sie ihn gekannt?«
      »Lassen Sie mich nachdenken ... Ungefähr ein Jahr. Vielleicht etwas weniger.«
      »Wie haben Sie sich kennen gelernt?«
      »Bei einer Versammlung in London. Jason liebäugelte mit der Britischen Nationalpartei. Ich hatte sie bereits verlassen, weil sie meinen Vorstellungen nicht gerecht wurde. Wir kamen ins Gespräch. Zu der Zeit war ich gerade dabei, die Liga zu gründen, Kontakte herzustellen. Ein paar Monate später, als die Sachen ins Laufen kamen, traf ich Jason auf einer Konferenz erneut. Ich fragte ihn, ob er Interesse hätte, und er trat uns bei.«
      »Standen Sie sich nahe?«
      Motcombe neigte wieder den Kopf. »Das würde ich nicht sagen, nein. Nicht im persönlichen Sinne, verstehen Sie? In unseren Ideen, ja.« Er klopfte gegen seinen Kopf. »Darauf kommt es schließlich an.«
      »Sie haben also nicht privat mit ihm verkehrt?«
      »Nein.«
      »Was war Jasons Spezialgebiet? Ich habe gehört, er war Ihr Propagandaminister.«
      Motcombe lachte. »Sehr gut. Ja, ich glaube, so könnte man es ausdrücken. Er hat die meisten Pamphlete geschrieben, außerdem hat er sich um die Arbeiten am Computer gekümmert. Ein notwendiges Werkzeug heutzutage, fürchte ich.«
      Banks zeigte ihm die etwas ungenaue Zeichnung von dem Jungen, der in der Tatnacht mit Jason zusammen gewesen war. »Kennen Sie ihn?«, fragte er. »Gehört er zu Ihnen?«
      »Ich glaube nicht«, sagte Motcombe. »Man kann kaum etwas identifizieren, aber ich glaube nicht, dass ich ihn kenne.«
      »Wo waren Sie am Samstagabend?«
      Motcombes schwarze Augenbrauen schossen in die Höhe, er lachte erneut. »Ich? Wollen Sie damit sagen, dass ich auch verdächtigt werde? Wie aufregend. Es tut mir fast Leid, Sie enttäuschen zu müssen, aber ich war tatsächlich in Bradford, bei einer Mieterversammlung. In einem Block mit Sozialwohnungen, in dem einige Leute sich ernsthafte Sorgen darüber machen, wen, oder vielleicht sollte ich besser sagen, was sie als Nachbarn kriegen. Das Verbrechen ist...«
      »Das können Sie beweisen, nehme ich an?«
      »Wenn ich muss.« Er stand auf und holte einen Zettel aus der Schublade der Anrichte. »Hier. Das ist die Adresse des Wohnblocks, in dem die Versammlung stattfand. Überprüfen Sie es, wenn Sie wollen. Jeder Beliebige wird für mich bürgen.«
      Banks steckte den Zettel ein. »Um wie viel Uhr endete die Versammlung?«
      »Gegen zehn Uhr. Einige von uns sind danach noch in einen Pub gegangen und haben bis zur Sperrstunde unsere Diskussion fortgesetzt.«
      »In Bradford?«
      »Ja.«
      »Sind Sie mal in Eastvale gewesen?«
      Motcombe lachte. »Ja. Ich bin ein paar Mal dort gewesen. Nur als Tourist und seit ungefähr einem Jahr nicht mehr. Es ist eine ganz hübsche, kleine Stadt. Ich schätze es sehr, durch das unberührte englische Land zu wandern - was davon noch übrig geblieben ist.«
      »Haben Sie mal von George Mahmood gehört?«
      »Was für ein lächerlicher Name.«
      »Haben Sie von ihm gehört?«
      »Das habe ich tatsächlich. Er ist einer der Jugendlichen, die für Jasons Tod verantwortlich sind.«
      »Das wissen wir nicht.«
      »Ach, kommen Sie, Chief Inspector.« Motcombe zwinkerte. »Es ist ein großer Unterschied, ob Sie etwas beweisen können oder etwas wissen. Sie müssen mir nichts vormachen.«
      »Kein Gedanke. Hat Jason mal von Rassenproblemen in Eastvale gesprochen?«
      »Nein. Wissen Sie was? Sie haben Glück, dort zu leben, Chief Inspector. Ich habe gehört, diese Mahmoods sind so ungefähr die einzigen Dunkelhäutigen in dem Ort. Ich

Weitere Kostenlose Bücher