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Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe

Titel: Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Hakenkreuzen versehen -, eine Reihe Fotografien von Hitler sowie eine, wahrscheinlich aus dem Krieg stammende Ausgabe von Mein Kampf, auch diese mit einem Hakenkreuz auf dem Umschlag.
      »Hitler war eine Inspiration, meinen Sie nicht auch?«, sagte Motcombe. »Er hat Fehler gemacht, vielleicht, aber er hatte die richtigen Ideen, die richtigen Absichten. Wir hätten mit ihm zusammen kämpfen sollen, anstatt unsere Truppen gegen ihn zu schicken. Dann hätten wir jetzt ein starkes, vereinigtes Europa als Bollwerk gegen die Korruption und die Unreinheit der restlichen Welt statt dieses verlotterten Sammelsuriums, in dem wir leben.«
      Banks betrachtete ihn. Vermutlich konnte man Motcombe als stattlich bezeichnen. Er war groß und hager, trug einen schwarzen Pullover mit Polokragen, der in dazu passenden schwarzen Hosen mit akkurater Bügelfalte, steckte, und einen breiten Gürtel mit einer schlichten Silberschnalle. Sein schwarzes Haar war sehr kurz geschoren, kürzer noch als Banks' Haar, seine Nase war schmal und spitz, die Ohren mit angewachsenen Ohrläppchen lagen eng an seinem Kopf. Er hatte braune Augen, die funkelten wie die Wintersonne in einer gefrorenen Matschpfütze. Seine schmalen, trockenen Lippen formten an den Mundwinkeln ein beständiges, verschmitztes Lächeln, so als wüsste er etwas, was kein anderer wusste, und als würde ihn dieses Wissen irgendwie überlegen machen. Er erinnerte Banks an einen jüngeren Norman Tebbit.
      »Das ist alles höchst interessant«, sagte Banks schließlich und lehnte sich mit den Rückseiten seiner Oberschenkel an den Tisch. »Aber wenn Sie nichts dagegen haben, würden wir Ihnen gerne ein paar Fragen stellen.«
      »Warum sollte ich etwas dagegen haben? Soweit es mich betrifft, stehen wir auf der gleichen Seite.« Motcombe setzte sich, schlug seine Beine übereinander und legte seine Hände auf dem Tisch wie im Gebet aneinander.
      »Wie kommen Sie darauf?«, fragte Banks, der es merkwürdig fand, dass er diesen Satz heute bereits zum zweiten Mal hörte.
      »Ganz einfach. Jason Fox wurde in Ihrem Revier getötet. Sie haben Ihre Arbeit so gut gemacht, wie Sie es unter den Umständen konnten. Sie haben schnell seine Mörder gefunden. Aber Sie mussten sie laufen lassen.«
      Er kniff seine Augen zusammen und starrte Banks an. Nur für einen Augenblick meinte Banks, ein unbestimmtes Funkeln in ihnen zu sehen. Verschwörung? Herablassung? Was auch immer es war, es gefiel ihm nicht.
      »Wie Sie das angewidert haben muss«, fuhr Motcombe mit tiefer, hypnotisch monotoner Stimme fort. »Sich einem solchen politischen Druck zu beugen. Glauben Sie mir, ich weiß, dass Ihnen die Hände gebunden sind. Ich weiß von der Verschwörung, welche die Bemühungen unserer Polizei zur Unwirksamkeit verdammt. Sie haben mein vollstes Mitgefühl.«
      Banks holte tief Luft. Es roch wie ein Nichtraucherzimmer, aber in diesem Moment kümmerte ihn das nicht. Er zündete sich trotzdem eine an. Motcombe protestierte nicht.
      »Hören Sie«, sagte Banks, nachdem er den ersten Zug ausgeatmet hatte. »Lassen Sie uns eines gleich zu Beginn klarstellen: Ich will weder Ihr Mitgefühl noch interessieren mich Ihre Ansichten. Lassen Sie uns bei den Fakten bleiben. Jason Fox.«
      Motcombe schüttelte langsam den Kopf. »Wissen Sie was? So etwas habe ich fast erwartet. Tief im Innersten stimmen uns die meisten Leute zu. Hören Sie doch einfach mal auf das, was in den Pubs geredet wird - die Witze, die über Schlitzaugen, Pakis, Nigger und Juden erzählt werden. Achten Sie mal darauf, wie Sie reden, wenn Sie Ihren Schutzmantel des politisch Korrekten abwerfen.« Er zeigte zum Fenster. »Da draußen gibt es eine ganze schweigende Nation, die ihre Wünsche hat, aber Angst hat zu handeln. Wir haben keine Angst. Den meisten Menschen fehlt einfach die Zivilcourage. Wir haben Zivilcourage. Ich möchte nichts anderes, als es den Menschen zu ermöglichen, in ihr Herz zu schauen und Sich zu fragen, was es ihnen wirklich sagt. Ich will, dass diese Menschen wissen, dass es andere gibt, die genauso fühlen, und ihnen dann einen Weg bieten, dementsprechend zu handeln. Ich möchte ihnen ein Ziel geben, auf das sie lossteuern können.«
      »Ein weißes England?«
      »Ist das so etwas Schlechtes? Wenn Sie mal für einen Moment Ihre Vorurteile ablegen und ernsthaft darüber nachdenken, ist das dann ein so furchtbarer Traum? Schauen Sie, was mit unseren Schulen, unserer Kultur, unseren

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