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Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt

Titel: Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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in die Ferne.
      »Können Sie das?«, beharrte Banks. »An den alten Morrison-Bunker?«
      »Ich erinnere mich«, flüsterte Lucy. »Da wurden wir reingesteckt, wenn wir böse waren.«
      »Inwiefern böse, Lucy?«
      »Ich verstehe die Frage nicht.«
      »Warum waren Sie im Käfig, als die Polizei kam ? Sie und Tom. Was habt ihr getan, dass sie euch da reingesteckt haben?«
      »Keine Ahnung. Viel musste es nicht sein. Das ging ganz schnell. Wenn man seinen Teller nicht leer gegessen hatte - auch wenn nie besonders viel drauf war - oder wenn man Widerworte gegeben hatte und nein gesagt hatte, wenn sie ... wenn sie was machen wollten ... Es war nicht schwer, in den Käfig gesperrt zu werden.«
      »Können Sie sich an Kathleen Murray erinnern?«
      »Kathleen? Ja. Das war meine Cousine.«
      »Was ist mit ihr passiert?«
      »Sie wurde umgebracht.«
      »Von wem?«
      »Von den Erwachsenen.«
      »Warum haben die sie umgebracht?«
      »Keine Ahnung. Sie haben einfach ... sie ist einfach gestorben ...«
      »Ihre Eltern haben behauptet, Ihr Bruder Tom hätte sie umgebracht.«
      »Das ist albern. Tom würde nie jemanden umbringen. Er ist lieb.«
      »Können Sie sich erinnern, was damals geschah?«
      »Ich war nicht dabei. Sie haben einfach irgendwann gesagt, Kathleen wäre weg und käme nicht mehr zurück. Ich wusste, dass sie tot war.«
      »Woher wussten Sie das?«
      »Ich wusste es einfach. Kathleen hat ständig geweint und gesagt, sie würde es verraten. Die Erwachsenen haben immer gesagt,, sie würden uns umbringen, wenn sie rauskriegten, dass wir was verraten haben.«
      »Kathleen wurde erwürgt, Lucy.«
      »Ja?«
      »Ja. Genau wie die Mädchen, die wir in Ihrem Keller gefunden haben. Tod durch Erdrosseln. Sie wissen doch, diese gelben Fasern, die wir zusammen mit Kimberleys Blut unter Ihren Fingernägeln gefunden haben.«
      »Worauf wollen Sie hinaus, Superintendent?«, fragte Julia Ford.
      »Es gibt viele Parallelen zwischen den Verbrechen. Mehr nicht.«
      »Aber die Mörder von Kathleen Murray sitzen doch bestimmt hinter Schloss und Riegel«, beharrte Julia. »Das hat nichts mit Lucy zu tun.«
      »Sie war beteiligt.«
      »Als Opfer.«
      »Immer das Opfer, was, Lucy? Das Opfer mit dem schlechten Gedächtnis. Wie kommt man sich da vor?«
      »Jetzt reicht es«, sagte Julia Ford.
      »Man kommt sich schrecklich vor«, flüsterte Lucy.
      »Was?«
      »Sie haben gefragt, wie man sich vorkommt, wenn man ein Opfer mit einem schlechten Gedächtnis ist. Man kommt sich schrecklich vor. Ich komme mir vor wie eine Fremde, als ob ich mich nicht kenne, keinen Einfluss auf mich habe, als ob es mich nicht gibt. Ich kann mich nicht mal an die schlechten Sachen erinnern, die ich erlebt habe.«
      »Ich will Sie noch einmal fragen, Lucy: Haben Sie Ihrem Mann jemals geholfen, Mädchen zu entführen?«
      »Nein, habe ich nicht.«
      »Haben Sie jemals die Mädchen verletzt, die er nach Hause gebracht hat?«
      »Bis letzte Woche hab ich ja gar nichts davon gewusst.«
      »Warum sind Sie in jener Nacht aufgestanden und in den Keller gegangen? Warum nicht die ganzen anderen Male, wenn Ihr Mann im Keller Ihres Hauses ein junges Mädchen unterhalten hat?«
      »Ich hab vorher nie was gehört. Er muss mir Tabletten gegeben haben.«
      »Wir haben bei der Durchsuchung Ihres Hauses keine Schlaftabletten gefunden, und Sie besitzen beide keine Rezepte dafür.«
      »Dann hat er sie unter der Hand besorgt. Sie müssen ihm ausgegangen sein. Deshalb bin ich aufgewacht.«
      »Woher sollte er sie haben?«
      »Von der Schule. In Schulen kriegt man immer alle möglichen Medikamente.«
      »Lucy, wussten Sie, dass Ihr Mann Frauen vergewaltigte, als Sie ihn kennen lernten?«
      »Ob ich ... was?«
      »Sie haben mich verstanden.« Banks schlug eine Akte auf. »Nach unserer Zählung hatte er, soweit uns bekannt ist, bereits vier Frauen vergewaltigt, als er Sie in dem Pub in Sea-croft kennenlernte. Terence Payne war das Monster von Sea-croft. Seine DNA deckt sich mit der, die man bei den Opfern sicherstellen konnte.«
      »Ich ... ich ...«
      »Sie wissen nicht, was Sie sagen sollen?«
      »Nein.«
      »Wie haben Sie ihn kennen gelernt, Lucy? Keine Ihrer Freundinnen kann sich erinnern, dass Sie an dem Abend im Pub mit ihm geredet haben.«
      »Das hab ich doch schon erzählt. Ich wollte gerade gehen. Es war ein riesiger Pub mit

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