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Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt

Titel: Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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ganz vielen Räumen. Wir sind an eine andere Theke gegangen.«
      »Warum sollten Sie was Besonderes sein, Lucy?«
      »Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
      »Ich meine, warum ist er Ihnen nicht auf die Straße gefolgt und hat Sie vergewaltigt wie alle anderen?«
      »Weiß ich nicht. Woher soll ich das wissen?«
      »Sie müssen doch zugeben, dass das seltsam ist, oder?«
      »Ich hab's schon gesagt, ich weiß es nicht. Er hat mich gemocht. Mich geliebt.«
      »Dennoch hat er weiterhin junge Frauen vergewaltigt, obwohl er Sie schon kennen gelernt hatte.« Banks warf wieder einen Blick in die Akte. »Mindestens noch zweimal, unseren Berichten zufolge. Und das sind nur die, die Anzeige erstattet haben. Manche Frauen gehen nicht zur Polizei, wissen Sie. Sie sind zu fertig oder schämen sich. Sie geben sich selbst die Schuld.« Banks dachte an Annie Cabbot und was sie vor mehr als zwei Jahren durchgemacht hatte.
      »Was hat das mit mir zu tun?«
      »Warum hat er Sie nicht vergewaltigt?«
      Lucy warf ihm einen unergründlichen Blick zu. »Hat er ja vielleicht.«
      »Machen Sie sich nicht lächerlich! Keine Frau wird gerne vergewaltigt, und auf gar keinen Fall heiratet sie anschließend den Vergewaltiger!«
      »Sie würden sich wundern, an was man sich gewöhnen kann, wenn man keine Wahl hat.«
      »Was soll das heißen, wenn man keine Wahl hat?«
      »Was ich gesagt habe.«
      »Es war doch Ihr freier Entschluss, Terry zu heiraten, oder? Es hat Sie keiner gezwungen.«
      »Das hab ich auch nicht gemeint.«
      »Was haben Sie dann gemeint?«
      »Egal.«
      »Bitte!«
      »Egal.«
      Banks schob die Unterlagen zusammen. »Was ist es gewesen, Lucy? Hat er Ihnen erzählt, was er getan hatte? Hat Sie das erregt? Hat er in Ihnen einen verwandten Geist erkannt? Sie als Myra Hindley und er als Ian Brady?«
      Julia Ford sprang auf. »Das reicht, Superintendent. Noch so eine Bemerkung und es ist Schluss mit der Vernehmung. Dann zeige ich Sie an.«
      Banks fuhr sich mit der Hand durch die kurzen Locken. Sie fühlten sich stachelig an.
      Winsome übernahm die Vernehmung. »Hat er Sie vergewaltigt, Lucy?«, fragte sie in ihrem singenden jamaikanischen Tonfall. »Hat Ihr Mann Sie vergewaltigt?«
      Lucy drehte sich um und musterte Winsome. Banks hatte den Eindruck, dass sie versuchte, den neuen Faktor in der Gleichung einzuschätzen.
      »Natürlich nicht. Ich hätte doch keinen Vergewaltiger geheiratet.«
      »Also wussten Sie es nicht?«
      »Natürlich nicht.«
      »Fanden Sie denn an Terry nichts merkwürdig? Ich meine, ich hab ihn ja nicht gekannt, aber für mich hört es sich an, als hätte es genug Gründe gegeben, um sich mal Gedanken zu machen.«
      »Er konnte sehr charmant sein.«
      »Hat er in der ganzen Zeit, die Sie zusammen waren, niemals etwas getan oder gesagt, das Sie misstrauisch gemacht hat?«
      »Nein.«
      »Aber Sie waren mit einem Mann verheiratet, der nicht nur Frauen vergewaltigte, sondern junge Mädchen entführte und tötete. Wie erklären Sie sich das, Lucy? Sie müssen doch zugeben, dass das höchst bizarr klingt und schwer zu glauben ist.«
      »Das kann ich nicht ändern. Und ich kann es nicht erklären. Es ist einfach so.«
      »Machte er gerne Spielchen? Sex-Spielchen?«
      »Was denn?«
      »Hat er Sie gerne gefesselt? Tat er gerne so, als würde er Sie vergewaltigen?«
      »So was haben wir nie gemacht.«
      Winsome gab Banks ein Zeichen, wieder zu übernehmen. Ihr Blick spiegelte seine Gefühle: Es führte alles zu nichts, höchstwahrscheinlich log Lucy Payne.
      »Wo ist die Videokamera?«, fragte Banks.
      »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
      »Wir haben im Keller Beweise gefunden. Vor der Matratze hat eine Videokamera gestanden. Ich glaube, Sie haben gerne gefilmt, was Sie mit den Mädchen angestellt haben.«
      »Ich habe nichts mit denen angestellt. Ich hab Ihnen schon gesagt, ich bin nie unten gewesen, außer vielleicht das eine Mal. Ich weiß nichts von einer Videokamera.«
      »Sie haben Ihren Mann nie mit einer gesehen?«
      »Nein.«
      »Hat er Ihnen nie Videos gezeigt?«
      »Nur geliehene.«
      »Wir bekommen heraus, wo Sie die Kamera gekauft haben, Lucy. Wir können das überprüfen.«
      »Bitte sehr! Ich hab nie eine gesehen. Davon wusste ich nichts.«
      Banks hielt inne und versuchte es mit etwas anderem. »Sie haben gesagt, Sex-Spiele hätten Ihnen keinen Spaß

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