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Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt

Titel: Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Willen nicht daran erinnern.«
      »Wann war das?«
      »Vor knapp zwei Jahren. Im Juli. War ein warmer, schwüler Abend. Wir waren mit mehreren Frauen in einem Pub in Seacroft. So ein Riesenschuppen mit zig Räumen und Disco.«
      »An was können Sie sich erinnern?«
      »Ich weiß, dass Lucy allein nach Hause wollte. Sie meinte, sie hätte nicht genug Geld für ein Taxi und wollte den Bus nicht verpassen. Danach fuhr keiner mehr. Ich hatte ein bisschen was getrunken, aber ich kann mich noch erinnern, dass ich zu ihr gesagt hab, sie soll vorsichtig sein. Damals war das Monster von Seacroft unterwegs.«
      »Was hat sie dazu gesagt?«
      »Sie hat mich nur angeguckt und ist gegangen.«
      »Haben Sie Terry an dem Abend gesehen? Hat er sie angesprochen?«
      »Ich glaube, dass ich ihn da gesehen habe, allein an der Theke, aber ich kann mich nicht erinnern, dass die beiden miteinander gesprochen hätten.«
      »Was hat Lucy hinterher erzählt?«
      »Dass er sie angesprochen hätte, als sie an der Theke was zu trinken geholt hat, und dass er ihr gefallen hätte. Als sie gehen wollte, hätten sie sich wieder gesehen und wären zusammen in einen anderen Raum gegangen. Weiß nicht mehr genau. Ich hatte ganz gut einen im Kahn. Keine Ahnung, was da abgelaufen ist, aber danach war Sense. Von da an war Lucy anders. Hatte keine Zeit mehr für ihre alten Freundinnen.«
      »Haben Sie die beiden mal besucht? Zum Essen?«
      »Ein paar Mal. Mit meinem Verlobten, Steve. Wir haben uns vor einem Jahr verlobt.« Sie hielt den Ring hoch. Funkelndes Licht fing sich in dem Diamanten. »Wir heiraten im August. Die Flitterwochen haben wir schon gebucht. Wir fliegen nach Rhodos.«
      »Haben Sie sich gut mit Terry verstanden?«
      Pat erschauderte leicht. »Nein. Ich mag ihn nicht besonders. Von Anfang an nicht. Steve fand ihn ganz in Ordnung, aber ... Deshalb haben wir sie nicht mehr besucht. Er hat irgendwas an sich ... Und Lucy, die war wie ein anderer Mensch, wenn er in der Nähe war. Als ob sie was genommen hätte.«
      »Wie meinen Sie das?«
      »Na, das sagt man doch so. Ich meine, ich weiß, dass sie nicht wirklich Drogen genommen hat, sie war einfach nur, wissen Sie, irgendwie aufgedreht, quatschte ohne Pause, hampelte herum.«
      »Haben Sie jemals Symptome von Misshandlung gesehen?«
      »Sie meinen, ob er sie geschlagen hat oder so?«
      »Ja.«
      »Nein. Nichts. Ich hab nie blaue Flecke oder so was gesehen.«
      »Hat sich Lucy in letzter Zeit verändert?«
      »Wie meinen Sie das?«
      »Hat sie sich noch mehr zurückgezogen, hatte sie vor etwas Angst?«
      Pat kaute eine Weile am Daumennagel, ehe sie antwortete. »In den letzten Monaten hat sie sich schon verändert, wo Sie danach fragen«, sagte sie schließlich. »Ich kann nicht genau sagen, wann es anfing, aber sie wirkte nervöser, war nicht richtig bei der Sache, als ob sie ein Problem hätte oder eine Menge im Kopf.«
      »Hat sie sich Ihnen anvertraut?«
      »Nein. Da waren wir schon nicht mehr so eng befreundet. Hat er sie echt geschlagen? Ich kann das nicht verstehen. Sie etwa? Dass eine Frau, gerade so eine Frau wie Lucy, sich so was gefallen lässt?«
      Jenny konnte es zwar verstehen, hielt es aber für aussichtslos, Pat das auseinander zu setzen. Wenn Lucy die Einstellung ihrer alten Freundin gekannt hatte, wunderte es Jenny nicht, dass sie sich eher einer Nachbarin wie Maggie Forrest anvertraut hatte, die mehr Verständnis zeigte.
      »Hat Lucy mal über ihre Vergangenheit gesprochen, über ihre Kindheit?«
      Pat sah auf die Uhr. »Nein. Ich weiß nur, dass sie aus der Gegend von Hull kommt und dass es da ziemlich öde war. Sie wollte so schnell wie möglich weg und hat sich hinterher nicht groß um ihre Eltern gekümmert, schon gar nicht, als Terry auftauchte. Entschuldigung, aber ich muss jetzt wirklich zurück. Ich hoffe, ich konnte Ihnen helfen.« Sie erhob sich.
      Jenny stand auf und gab ihr die Hand. »Danke. Ja, Sie haben mir sehr geholfen.« Während Pat zur Bank zurückeilte, warf Jenny einen Blick auf die Uhr. Ihr blieb noch genug Zeit, um nach Hull zu fahren und zu hören, was Lucys Eltern zu sagen hatten.
     
    Es war einige Tage her, dass Banks in seinem Büro in Eastvale gewesen war. Es mussten sich Berge von Arbeit angesammelt haben, er hatte ja vorübergehend Detective Superintendent Gristhorpes Pensum übernommen. Am späten Nachmittag fand Banks endlich Zeit, auf dem Revier

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