Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt

Titel: Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
Vom Netzwerk:
vorbeizuschauen, weil er direkt nach dem Gespräch mit Geoff Brighouse hinfuhr. Wie erwartet, war sein Fach vollgestopft mit Protokollen, Neuberechnungen des Haushalts, Mitteilungen, Anträgen, Telefonnotizen, Verbrechensstatistiken und mehreren Umläufen, die darauf warteten, von ihm abgezeichnet zu werden. Er beschloss, etwas Papierkram abzuarbeiten und Annie Cabbot auf ein schnelles Glas ins Queen's Arms einzuladen, um mit ihr über die Entwicklungen im Janet-Taylor-Fall zu sprechen und dabei vielleicht ein paar Brücken zu bauen.
      Nachdem er Annie eine Nachricht hinterlassen hatte, sie solle um sechs zu seinem Büro kommen, schloss Banks die Tür hinter sich und ließ den Papierstapel auf seinen Schreibtisch fallen. Sein Kalender vom Dalesman zeigte immer noch den alten Monat, stellte er fest und blätterte um. Anstatt der Steinbrücke von Linton, das Aprilfoto, waren jetzt die aufstrebenden Linien des Ostfensters aus dem Münster von York zu sehen, im Vordergrund verschwommene rosafarbene und weiße Blüten.
      Es war Donnerstag, der 11. Mai. Kaum zu glauben, dass die schreckliche Entdeckung in The Hill 35 erst drei Tage zurücklag. Die Regenbogenpresse rieb sich bereits schadenfroh die Hände und nannte den Schauplatz »Dr. Terrys Horrorhaus« oder, in Anspielung auf den Nachnamen des Täters: »Paynes Haus der Pein«. Irgendwie waren die Journalisten an Fotos von Terry und Lucy Payne gekommen - seins war scheinbar aus einem Klassenfoto heraus vergrößert, ihres stammte aus einem Beitrag von Lucys Nat-West-Filiale über die »Angestellte des Monats«. Beide Aufnahmen waren von schlechter Qualität; man musste schon wissen, um wen es sich handelte, um die beiden zu erkennen.
      Banks setzte sich an den Computer und beantwortete die Emails, die seiner Meinung nach eine Erwiderung verdienten. Dann blätterte er in den Unterlagen herum. In seiner Abwesenheit war offenbar nicht viel passiert. Man hatte sich hauptsächlich mit einer Reihe von ärgerlichen Postüberfällen beschäftigt, bei denen ein maskierter Mann Angestellte und Kunden mit einem langen Messer und Ammoniakspray terrorisierte. Bisher war niemand verletzt worden, aber darauf konnte man sich nicht verlassen. Innerhalb eines Monats hatte es im Zuständigkeitsbereich der Western Division vier Überfälle gegeben. Sergeant Hatchley war bereits unterwegs und trommelte sein Sammelsurium an Informanten zusammen. Das schlimmste Verbrechen, das sie, abgesehen von den Überfällen, am Hals hatten, war der Diebstahl einer Schildkröte. Sie schlief in einem Pappkarton, den jemand zusammen mit einem Fahrrad und einem Rasenmäher aus einem Garten geklaut hatte.
      Alles wie gehabt. Nach dem Grauen in Paynes Keller spendeten diese unspektakulären, absehbaren Verbrechen Banks gewissen Trost.
      Er stellte das Radio an. Es lief eine späte Klaviersonate von Schubert. Banks erkannte sie an ihrem langsamen Tempo. Zwischen seinen Augen setzte sich ein stechender Schmerz fest. Er massierte die Stelle sanft. Als das keine Wirkung zeigte, schluckte er zwei Paracetamol, die er für Notfälle in seinem Schreibtisch verwahrte, spülte sie mit lauwarmem Kaffee hinunter, schob den Berg von Papier beiseite und ließ sich von der Musik davontragen. Momentan hatte er immer häufiger Kopfschmerzen, außerdem schlief er schlecht und ging nur mit eigentümlichem Widerwillen zur Arbeit. Es erinnerte ihn an die Beschwerden, die er kurz vor seinem Umzug von London nach Yorkshire gehabt hatte. Damals hatte er am Rande eines Zusammenbruchs gestanden. Jetzt fragte er sich, ob er wieder auf dem besten Wege dahin war. Er sollte wohl mal zum Arzt gehen, wenn er Zeit hatte.
      Das Klingeln des Telefons schreckte ihn auf, wie schon so oft. Mit einem bösen Blick griff er zum störenden Apparat und meldete sich grummelnd.
      »Hier Stefan. Ich wollte Sie auf dem Laufenden halten.«
      Banks wurde freundlicher. »Hallo, Stefan. Gibt's was Neues?« Im Hintergrund waren Stimmen zu hören. Wahrscheinlich Millgarth. Oder das Haus der Paynes.
      »Eine gute Nachricht. Man hat Paynes Fingerabdrücke auf der Machete sichergestellt, mit der Morrisey getötet wurde, und das Labor meldet, es hat Plastikfasern von der Wäscheleine in den Proben von Lucy Paynes Fingernägeln gefunden. Außerdem Spuren von Kimberley Myers' Blut auf dem Ärmel ihres Morgenmantels.«
      »Kimberleys Blut auf Lucy Paynes Morgenmantel?«
      »Ja.«
      »Dann war sie also doch unten«, stellte Banks

Weitere Kostenlose Bücher